Übernahme von Debitel droht am Führungsanspruch zu scheitern

09.04.2008
Die Ende März in Aussicht gestellte Übernahme der Debitel AG durch den Internet- und Mobilfunkanbieter Freenet AG steht möglicherweise vor dem Aus. Einem Medienbericht zufolge, droht die Fusion an der Führungsfrage zu scheitern. Demnach beansprucht Debitel-Chef Oliver Steil die Leitung der Mobilfunkabteilung, Freenet-Vorstand Eckhard Spoerr ist von diesem Machtanspruch nicht begeistert.

Die Ende März in Aussicht gestellte Übernahme der Debitel AG durch den Internet- und Mobilfunkanbieter Freenet AG steht möglicherweise vor dem Aus. Einem Bericht des Manager-Magazins zufolge, droht die Fusion an der Führungsfrage des neuen Unternehmens zu scheitern. Demnach beansprucht Debitel-Chef Oliver Steil die Leitung der Mobilfunkabteilung, Freenet-Vorstand Eckhard Spoerr ist von diesem Machtanspruch jedoch nicht begeistert.

Falls sich Freenet nach erfolgreicher Übernahme wie geplant von seinem DSL-Geschäft trennt, bleibt als einziger operativer Bereich der Mobilfunk. Mit der Inanspruchnahme von Steil als einzige Spitze verfällt allerdings der Führungsanspruch von Spoerr. Für ihn steht alles auf eine Karte: Übernimmt er Debitel, muss er sich mit der Rolle des Zweitplatzierten abfinden, bei einer Absage fällt sein Unternehmen in die Hände von United Internet und Drillisch.

Mit einer zeitnahen Entscheidung ist vorerst nicht zu rechnen. In einem internen Schreiben des Vorstandsvorsitzenden Steil heißt es, "Ziel sei es natürlich, schnellstmöglich zu einem Ergebnis zu kommen". Allerdings könne das "leicht noch den ganzen April dauern". Weiter schreibt der Manager: "Soweit wir wissen, bevorzugt Freenet eine Lösung mit uns. Nichtsdestotrotz kann das von uns angedachte Konstrukt noch kippen. Selbst Verhandlungen, die von beiden Seiten mit demselben Ziel geführt werden, können scheitern". Die Frage um den Machtkampf am deutschen Mobilfunkmarkt ist nicht entschieden.

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