"Wir prüfen den Börsengang und alle anderen Optionen", sagte Arques- Chef Michael Schumann dem "Handelsblatt" (Mittwoch). Er sei zuversichtlich, dass sich nach der Sommerpause ein Zeitfenster für den Gang aufs Börsenparkett öffne, denkbar sei aber auch ein Verkauf des größten Unternehmens im Beteiligungsportfolio. "Es gibt reges Interesse", erklärte Schumann. Bei einem Verkauf rechnet er mit einem Buchgewinn.
Künftig setze man wieder ganz auf das angestammte Geschäftsmodell. Arques kauft sanierungsbedürftige Firmen, häufig zu einem symbolischen Preis, um sich nach einigen Jahren wieder von ihnen zu trennen. Mit dem Actebis-Kauf sei die Beteiligungsgesellschaft von diesem Modell abgewichen, weil der Computerhändler kein Sanierungsfall war, hieß es in dem Bericht. Zudem ist der Actebis- Umsatz von zuletzt 3,6 Milliarden Euro um ein Vielfaches größer als die üblichen Arques-Beteiligungen. Die Firma mache fast die Hälfte des Wertes des gesamten Beteiligungsportfolios von Arques aus.
Aus betriebswirtschaftlicher Sicht sei der Kauf der früheren Otto-Tochter zwar angesichts des niedrigen Preises richtig gewesen, aus heutiger Sicht würde Arques Actebis aber nicht noch einmal erwerben, sagte Schumann der Zeitung. "Weil es vom Markt nicht akzeptiert wurde." Man lerne immer dazu. "Und wir haben gelernt, es nicht noch einmal zu machen." Nach bisherigen Plänen wollte Arques den Computerhändler im Sommer an die Börse bringen. Darauf war Actebis mit dem schrittweisen Zukauf sämtlicher Landesgesellschaften sowie der Übernahme des Telekommunikations-Großhändlers NT plus vorbereitet worden. (computerwoche/mf)