Zuerst stellt sich natürlich die Frage, was steckt eigentlich hinter dem Begriff Tracking? Einfach gesagt geht es um die Ausforschung der Internetaktivitäten von Nutzern. Beim Surfen werden die aufgerufenen Webseiten ausgeforscht und so Bewegungsprofile angelegt. Das Tracking erlaubt die genaue Verfolgung, was jemand in welcher Reihenfolge auf einer Seite klickt, bei welcher Website er vorher war und zu welcher URL er als nächstes ging. Jede Eingabe und jeder Klick wird gespeichert, auch beispielsweise welche Google-Dienste genutzt werden.
Durch dieses Tracking in Echtzeit erfolgt von den dahinter steckenden Werbenetzwerken ein sogenanntes Real Time Bidding: Werbeplätze einer Seite werden in Sekundenbruchteilen meistbietend verkauft, die Userprofile erhöhen den erzielten Wert. Der erzielte Preis hängt unter anderem von der Wertigkeit beziehungsweise Genauigkeit des Profils des Nutzers ab.
Vorgehensweisen beim Tracking
Für die Verfolgung der Aktivitäten eines Nutzers beim Surfen im Internet wird eine speziell zugeordnete Nummer vergeben. Diese in einem sogenannten Tracking-Cookie gespeicherte Identifikationsnummer wird bei jedem der weiteren Abrufe wieder übertragen. Dabei erfolgt der Transfer der Tracking-Cookies unabhängig von den unter Umständen wechselnden IP-Adressen oder Internetzugängen des Systems.
Im Gegensatz zu normalen Cookies werden Tracking Cookies in der Regel nicht direkt von der aufgerufenen Seite gesendet, sondern von Drittanbietern. Diese auf Tracking-Dienste spezialisierten Unternehmen versuchen, auf so vielen Seiten wie möglich präsent zu sein, um den Nutzer so präzise wie möglich auf seinem Weg durchs Web verfolgen zu können.
- Geschäftsmodelle von Gratis-Apps: Freikaufen von Werbung
Nur 99 Cent und die Anzeigen erscheinen nicht mehr auf dem Bildschirm: Viele Gratis-Apps wie hier der „Android Assistant“ stopfen eine ohnehin überladenen Oberfläche noch mit Anzeigen voll – von denen sich der Nutzer dann durch Zahlung einer Gebühr befreien kann. - Geschäftsmodelle von Gratis-Apps: Datensammler
Sorgte Ende 2013 für Probleme: Die kostenlose „Taschenlampe“-App von Goldenshore Technologies sammelte nicht nur Daten der Nutzer, sondern gab sie auch an Anzeigenkunden weiter. - Geschäftsmodelle von Gratis-Apps: SMS-Verkauf
Vor dem Download dieser App sollte schon der gesunde Menschenverstand warnen: Nicht nur die schlechte automatische Übersetzung sondern vor allen Dingen das Geschäftsmodelle die „übriggebliebenen“ SMS weiterzuverkaufen sind mehr als dubios. - Geschäftsmodelle von Gratis-Apps: In-App-Käufe
Ein Geschäftsmodell, das besonders für Kinder und Jugendliche schnell gefährlich werden kann: In-App Käufe verführen schnell dazu, auch bei einer Gratis-App viel Geld auszugeben. - Gratis-Apps: Überall beliebt
Gratis-Apps werden besonders gerne von den Anwendern verwendet, die mit einem Android-Smartphone oder -Tablet unterwegs sind: Wie auch dieser Vergleich zu der Verwendung von Kauf-Apps unterstreicht (Quelle: Statista App Monitor) - Vorab prüfen: Zugriffsrechte
Was darf eine App beziehungsweise, welche Zugriffsmöglichkeiten benötigt sie? Bereits auf den verschiedenen Marktplätzen der mobilen Systemen (hier der Windows Store auf einem Windows Phone 8.1-System) kann der Nutzer in der Regel erfahren, auf welche Bereiche seines Geräts zugegriffen wird. - Vorab prüfen: Zugriffsrechte
An dieser Stelle wird leider allzu häufig „abgenickt“: Gerade bei der Installation von Gratis-Apps sollten Nutzer darauf achten, welche Berechtigungen das Programm auf dem Smartphone oder Tablet bekommen wird. - Vorab prüfen: App Info unter Android 4.4.2
Grundsätzliche Kontrolle möglich: Ein genauerer Blick in die App-Info, wie sie hier unter Android 4.4.2 (KitKat) bereitgestellt wird, gibt schon einen Eindruck davon, was eine App auf dem System darf und welche Daten sie verwenden kann. - Vorab prüfen: App Permission von F Secure
Welche meiner Apps greifen auf persönliche Daten zu? Die freie App App Permission von F-Secure zeigt dies recht übersichtlich auf. - Vorab prüfen: Schreibzugriff erforderlich?
Bedeutet nicht grundsätzlich, dass die Entwickler dieser App böse Absichten hatten: Nutzer müssen selbst entscheiden, ob sie es wie hier bei den Schreibzugriffen für sinnvoll und vertretbar halten, dass einen App diese Zugriffe bekommt. - Gefährliches Terrain: AppStores von Drittanbietern
Web-Store eines Drittanbieters für Apps (hier Amazon): Gerade dort finden Nutzer zwar viele Gratis-Anwendungen, müssen aber beispielsweise die „Installation von Apps unbekannter Herkunft“ zulassen. - Bezahl-App: Kostenpflichtig aber nutzlos
Es sind nur die Gratis-Apps, die versuchen die Nutzer mit dubiosen Geschäftspraktiken zu schädigen: Die App „Virus Shield“ befindet sich glücklicherweise nicht mehr im Google Play Store. Sie tat nichts, außer ein Symbol anzuzeigen – für 3,99 Dollar.
Tracking innerhalb Apps
Das Tracking in Apps ist wesentlich spezifischer und aufwendiger als bei Browsern, weil es Seitenabrufe in den Programmen nicht zwingend gibt. Ähnlich wie beim Tracking von Webseiten wird ein Tracking-Code in den Apps eingebunden. Eindeutige und unveränderbare Gerätekennungen ersetzen in den Apps die klassischen Cookies. Das Ziel beim Tracking innerhalb der Apps bleibt unverändert: Erstellung von Nutzerprofilen inklusive eines Bewegungsprofils.
Durch die eindeutigen Gerätekennungen von Smartphones oder auch Tablets lassen sich daran gebundene Informationen leichter zusammenführen. Damit ergeben die Tracking-Infos aus verschiedenen Apps auf einem Gerät ein Gesamtprofil über den Nutzer. Zu den eindeutigen Gerätekennungen zählen die WLAN MAC oder die Geräte ID. Weil Smartphones auch sehr persönliche Geräte sind, ergibt hier das Tracking auch ein viel genaueres Profil über den Nutzer. Im Gegensatz zum PC beziehungsweise dem darauf verwendeten Browser nutzt das Smartphone in der Regel nur eine Person. Entsprechend ist das Tracking-Profil eines Smartphone-Nutzers auch mehr wert.
Die Hürde für das Tracking in Apps stellen neben den gesetzlichen Regelungen die Richtlinien für Entwickler dar, die von den Anbietern der App Stores (beispielsweise Google, Apple, Microsoft) vorgegeben sind. Desweiteren erschweren die technischen Maßnahmen der jeweiligen Betriebssysteme wie iOS oder Android das Tracking. Beispielsweise verändern bestimmte Versionen der mobilen Betriebssysteme eindeutige Gerätekennungen unbrauchbar für das Tracking. Mit der IDFA (Identifier for Advertisers) für iOS und Android Advertising ID (AAID) gibt es außerdem veränderbare Geräte-IDs, die speziell für Werber gedacht sind. Die AAID wird ab August 2014 verpflichtend für Android Apps.
Folgende messbaren Kennzahlen aus den Tracking-Daten in Apps gibt es:
Anzahl Unique Visitors
New Visitors
Bildschirmansicht oder Ereignisse
Bildschirmgröße und verwendetes System
eCommerce Tracking
Nutzungsdauer
Installierte Apps
Mobilfunkprovider
Standortdaten
SSID des verbundenen WLANs und deren WLAN MAC
Sprache
Gerätetyp
Speicher- und Batteriestatus
Eindeutige Geräte IDs, SIM-Karten-IDs (IMSI, ICCID)
E-Mail-Adresse des Geräts (bsp. Google Play Account)
Übersicht von Tracking-Diensten
In der Tabelle finden Sie die typischen Tracking-Dienste, die bei der Sicherheitsüberprüfung von Apps durch das Hannover Testinstitut mediaTest digital zu finden sind:
Name | Advertise | Analytics | Tracking |
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Weitere Informationen zum Thema finden Sie in unserem Special Tag der sicheren App. (cvi)