Toshiba wird sich in drei Firmen aufspalten. Damit will das Management in den Kernbereichen zur Profitabilität zurückkehren. Das 1875 gegründete japanische Traditionsunternehmen ist seit Jahren stark angeschlagen. Es hatte sich unter anderem mit dem Atomkraftgeschäft in den USA verkalkuliert und mit einem handfesten Bilanzskandal zu kämpfen. Im Zuge der rettungs- und Konsolidierungsmaßnahmen hatte sich bereits in den vergangenen Jahren von einigen Geschäftsbereichen getrennt, darunter auch der Notebook-Sparte.
Nun hat Toshiba Pläne zur Aufspaltung in drei unabhängige Unternehmen vorgelegt. Demnach sollen der Infrastrukturbereich und der Bereich für Elektronikprodukte in eigenständigen Firmen zusammengefasst und diese an die Börse gebracht werden. Ziel ist es, den Prozess im Toshiba-Geschäftsjahr 2023, das bis Ende März 2024 geht, abzuschließen.
"Infrastruktur" umfasst dabei das Geschäft mit Kraftwerken, erneuerbaren Energien, Wasserstofftechnologie, Energiemanagement, Akkus, im Eisenbahnumfeld, Gebäudetechnik sowie IT-Lösungen für Behörden und Großfirmen. In der vorerst mit dem Platzhalter "Device Co." bezeichneten zweiten neuen Firma soll das Geschäft mit Halbleitern, Elektromotoren und Netzteilen sowie Festplatten (Nearline HDDs für Rechenzentren) zusammengefasst werden. Unter dem Dach der Marke Toshiba verblieben dann nur noch der Toshiba-Anteil an Kioxia (Flash-Speicher und SSDs) und Toshiba Tec (Drucker, Multifunktionssysteme und Etikettendrucker).
Kioxia entstand 2019 aus dem Flash-Speicher-Spezialisten Toshiba Memory. Den hatte Toshiba zwei Jahre zuvor für 18 Milliarden Dollar an den Investor Bain Capital verkauft. Die Notebook-Sparte wurde 2018 an das zuvor zur Foxconn-Tochter gewordene Sharp verkauft und in Dynabook umbenannt.
Im Bereich Consumer-Elektronik, zum Beispiel bei der Fernseherproduktion, hatte Toshiba schon in den Jahren zuvor massiv Stellen abgebaut und sich von Betriebsanlagen getrennt. Auch die Sparte für Kamerasensoren wurde damals verkauft. Sie ging an Sony. Bereits 2009 hatte sich Toshiba aus dem einst erfolgreichen Geschäft mit Projektoren zurückgezogen, nachdem aufgrund der damaligen Wirtschaftlage die Abverkäufe im B2B-Segment zurückgegangen waren.
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