TOP EU: EADS will nach Verlust für 2009 keine Dividende zahlen

09.03.2010
PARIS (Dow Jones)--Die EADS NV hat 2009 aufgrund der Rückstellungen für den Militärtransporter A400M sowie den Langstreckenflieger A380 einen Verlust von 763 Mio EUR geschrieben. Im Vorjahr hatte der europäische Luft- und Raumfahrtkonzern noch 1,572 Mrd verdient. Aufgrund des hohen Verlustes werde EADS auf eine Dividende verzichten, teilte der Konzern am Dienstag mit.

PARIS (Dow Jones)--Die EADS NV hat 2009 aufgrund der Rückstellungen für den Militärtransporter A400M sowie den Langstreckenflieger A380 einen Verlust von 763 Mio EUR geschrieben. Im Vorjahr hatte der europäische Luft- und Raumfahrtkonzern noch 1,572 Mrd verdient. Aufgrund des hohen Verlustes werde EADS auf eine Dividende verzichten, teilte der Konzern am Dienstag mit.

Das EBIT vor Einmaleffekten - die von EADS favorisierte Kennzahl zur Erfassung der operativen Gewinnspanne ohne Berücksichtigung einmaliger Aufwendungen oder Erträge aus Rückstellungsveränderungen oder Währungsschwankungen - sank auf 2,2 (Vorjahr: 3,3) Mrd EUR. Verschlechterte Hedge-Kurse, der Preisrückgang bei ausgelieferten Flugzeugen und Kostensteigerungen konnten durch gestiegene Auslieferungszahlen und die durch Power8 erzielten Einsparungen jedoch nicht ausgeglichen werden. Das A380-Programm habe das Ergebnis weiterhin erheblich beeinträchtigt. Die 'Single-Aisle'- und Langstreckenprogramme von Airbus wie auch die anderen Divisionen hätten indes eine anhaltend solide Leistung verzeichnet.

Das EBIT ging durch die Rückstellungen sowie negative Wechselkurseffekte auf minus 322 Mio EUR von einem Plus von 2,830 Mrd EUR zurück. Verglichen mit 2008 hätten negative Währungseffekte EBIT von EADS um insgesamt um 2,5 Mrd EUR belastet.

Der Umsatz sank im Berichtszeitraum auf 42,822 (43,265) Mrd EUR. Negativ wirkten sich dabei eine geringere Umsatzlegung im A400M-Programm, niedrigere Preise bei Auslieferungen von Zivilflugzeugen sowie Wechselkurseffekte aus. Der Auftragseingang brach auf 45,847 (98,648) Mrd EUR ein und spiegelt damit laut EADS das deutlich schwächere Zivilgeschäft im vergangenen Jahr wieder. Der Auftragsbestand zeigte sich dagegen mit 389,067 Mrd EUR lediglich um 3% rückläufig. Die Nettoliquidität liege bei 9,8 Mrd EUR und sei dank eines besser als erwarteten Free-Cash-Flows solide und bleibe ein wichtiger Aktivposten des Konzerns.

Im laufenden Jahr erwartet EADS ein EBIT von etwa 1 Mrd EUR. Die verschlechterten Hedge-Kurse würden sich dabei im Vergleich zum Vorjahr mit minus 1 Mrd EUR auswirken, teilte der europäische Luft- und Raumfahrtkonzern am Dienstag mit.

Zwar sieht der Konzern im laufenden Jahr "leichte Verbesserungen" im A380-Programm, jedoch dürfte es das EBIT vor Einmaleffekten weiterhin "erheblich" belasten. Dagegen sollten sich Kosteneinsparungen und Verbesserungen der Preise bei Zivilflugzeugen positiv auswirken.

Geringere Helikopter-Auslieferungen, ein Anstieg bei den Aufwendungen für Forschung und Entwicklung sowie Kosteninflation werden laut EADS die Rentabilität beeinträchtigen.

Den Umsatz sieht EADS in etwa auf Vorjahreshöhe von 42,8 Mrd EUR. Dabei legt der Konzern einen Wechselkurs Euro/US-Dollar von 1,40 zu Grunde.

Für die Tochter Airbus erwartet EADS maximal so viele Auslieferungen wie im Vorjahr mit 498 Zivilflugzeugen. Die geschätzten Brutto-Neubestellungen dürften zwischen 250 bis 300 Flugzeugen liegen. Bei Eurocopter geht der Konzern von einem Rückgang der Auslieferungen von rund 6% aus.

Den Free-Cashflow vor Kundenfinanzierungen sieht der Konzern neutral. Nach Kundenfinanzierungen wird der freie Cashflow aufgrund eines Zahlungsmittelabflusses von rund 1 Mrd EUR vermutlich negativ ausfallen.

Webseite: www.eads.com -Von Natali Schwab, Dow Jones Newswires; +49 (0)69-29725 119, consumer.de@dowjones.com DJG/nas/cbr Besuchen Sie auch unsere Webseite http://www.dowjones.de

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