FRANKFURT (Dow Jones)--Der Luftfahrtkonzern EADS steht vor einer Anhebung der Umsatzprognose für 2010. Antrieb gibt der schwache Euro. An der Gewinnvorhersage werde sich durch Wechselkursabsicherungen allerdings erst ab 2012 etwas ändern, sagte Finanzvorstand Hans Peter Ring der "Financial Times Deutschland" . "Anders sieht es beim Umsatz aus, da haben wir mehr Schwankungen. Daher könnte der Umsatz besser ausfallen als bisher vorhergesagt", sagte er.
Nach der bisherigen Ankündigung rechnet der Konzern mit einem stabilen Umsatz von rund 43 Mrd EUR. Allerdings baut diese Rechnung auf einem Euro-Dollar-Wechselkurs von 1,40 auf. Tatsächlich liegt der Kurs derzeit lediglich bei 1,20.
Der Finanzvorstand der European Aeronautic Defence and Space Co NV geht von einem tendenziell längerfristig schwächeren Euro aus. Dennoch werde das MDAX-Unternehmen an seinen Langfristzielen zum Ausbau der Aktivitäten im Dollar-Raum festhalten. "Obwohl es kurzfristig vielleicht helfen könnte, würde ich aber trotzdem empfehlen, mehr in den Dollar-Bereich zu gehen. Der Einkauf wird wie bisher vorgesehen vermehrt auf Dollar-Basis abgeschlossen", sagte Ring.
Der in Amsterdam ansässige Konzern ist wie kein anderes Unternehmen seiner Größenordnung vom Euro-Dollar-Wechselkurs abhängig. Alle Einnahmen der EADS-Tochter Airbus fallen in Dollar an, während die Kosten zum Großteil im Euro-Raum entstehen. Der schwächere Euro begünstigt jetzt die Geschäfte von Europas größtem Luftfahrtkonzern. Auf der an diesem Dienstag in Berlin beginnenden Luftfahrtausstellung ILA dürfte EADS-Airbus daher über verbesserte Perspektiven berichten, schreibt die "FTD".
Wie die französische Tageszeitung "Le Figaro" am Wochenende berichtete, wird Emirates Airline auf der Luftfahrtausstellung am Dienstag eine Bestellung über voraussichtlich zehn weitere Airbus A380 im Volumen von 3,2 Mrd USD platzieren. Die Fluggesellschaft mit Sitz in Dubai werde zudem eine Option über mindestens noch einmal so viele A380 vereinbaren. Ein Sprecher des europäischen Flugzeugherstellers Airbus sagte, das Unternehmen äußere sich grundsätzlich nicht zu Spekulationen.
Nach früheren Angaben hat Emirates bislang insgesamt 58 A380 geordert und ist damit größter A380-Kunde.
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