Vor zwei Jahren verkündete Tech Data einen prominenten Neuzugang: Thomas Kasper, der bis dato beim Konkurrenten Also auf der Gehaltsliste stand, übernahm den Posten des Product Marketing Director Broadline bei Tech Data Deutschland inklusive der Berufung zum Geschäftsführer.
Wie ChannelPartner erfahren hat, wird sich Tech Data nun aber von seinem Broadline-Chef trennen. "Thomas Kasper wird das Unternehmen im Rahmen einer europäischen Umorganisation verlassen", bestätigt Tech-Data-Chef Michael Dressen. Ziel der Umstrukturierung sei es, die Management-Struktur zu verschlanken. In Österreich wurde bereits die Zahl der Geschäftsführer von zwei auf eine reduziert. In Deutschland operiert der Distributor bisher mit fünf Geschäftsführern, darunter auch Marc Müller und Joachim Braune. Von den fünf muss nun einer gehen. "Das ist keine Riesenumstrukturierung, sondern einfach eine Verschlankung", betont Dressen. Kaspers Vertrag läuft offiziell in sechs Monaten aus.
Marc Müller übernimmt
Die Aufgaben von Kasper soll nun der Geschäftsführer Vertrieb, Marc Müller, übernehmen. Anfang kommender Woche will sich Tech Data detailliert zu den neuen Aufgabenverteilungen äußern. Dazu soll auch eine Person gehören, die dann Aufgaben übernehmen soll, die bisher in den Zuständigkeitsbereich von Müller fielen. Diese soll angeblich von außerhalb des Unternehmens kommen und nicht mehr auf Geschäftsführungs- sondern auf Direktorenebene angesiedelt sein.
Anfang kommender Woche wird Tech Data vermutlich auch bekannt geben, wer die die Leitung der Value Added Distribution-Sparte Azlan in der Region Deutschland, Österreich und Schweiz (DACH) übernehmen wird. Seit Joachim Braune, der als Managing Director diesen Bereich verantwortete, Ende Oktober 2013 in das Europamanagement berufen wurde, ist die Stelle verwaist. Seither leitete Michael Dressen die Position interimsweise. Branchengerüchte bringen Gabriele Sobota-Fischer mit einer der vakanten der Positionen in Verbindung. Sobota-Fischer war beim Mitbewerber Ingram Micro als Senior Sales Director tätig und verließ im Zuge von Umstrukturierungen die Dornacher im September 2013.
Eine hochkarätig besetzte Expertenrunde erörtert auf dem Tech Data Forum 2012 die Zukunftschancen des stationären IT-Fachhandels.
"In Lochhausen gibt es keinen einzigen PC-Händler. Die Nahversorgung durch PC-Shops ist in den letzten Jahren sehr zurückgegangen", Damian Sicking, Journalist, Kolumnist und Autor
"Ich kaufe relativ wenig online, für mich ist das Einkaufserlebnis wichtig", Michael Dressen, Regional Managing Director D/A bei Tech Data
"Bei vielen IT-Shops die ich kenne, ist es schon viel, wenn die Produkte gerade in einer Reihe stehen", Stefan Engel, Vice President & General Manager Central Region (DACH) bei Lenovo
"Es ist wesentlich einfacher, vom stationären Handel aus online zu gehen als umgekehrt", Archibald Horlitz, Gründer und Vorstand bei Gravis
"Kunden möchten, aus welchen Gründen auch immer, Ware abholen. Ich muss dem Kunden die Flexibilität bieten, die er haben möchte", Fritz Oidtmann, Sprecher der Geschäftsführung bei Cyberport
"Außer in Nordkorea können Sie dem Endkunden nicht vorschreiben, wo er kauft", Karl Trautmann, Einkaufsleiter Europa bei Electronic Partner
"Es reicht ja schon nett zu sein, das ist das Erschreckende", Arnd von Wedemeyer, Vorstandsvorsitzender der Notebooksbilliger.de AG
"Der stationäre Händler wird dargestellt als ein langhaariger Bombenleger, der hinter einer großen Halde von alten Mainboards alles tut, um irgendwelche Kunden zu verschrecken. Das sehe ich nicht unbedingt so", Hans-Dieter Wysuwa, Senior Vice President Product Sales Group, Fujitsu Technology Solutions