Zwei Gramm Dreck sammelt sich durchschnittlich in einer im Büro verwendeten Tastatur, das haben die Londoner Reading Scientific Services bereits um die Jahrtausendwende herausgefunden. Krümel, Bleistiftreste, Büroklammern, Insekten, Haare, so genau will man gar nicht wissen, was zwischen den Tasten landet.
Auch Viren und Bakterien finden im Keyboard ihren Lebensraum. So sollen laut der britischen Verbraucherorganisation "Which?" auf Tastaturen fünfmal mehr Keime gefunden worden sein als auf der Klobrille einer Bürotoilette.
Verdreckte Tastaturen sind nicht nur unansehnlich, sie gefährden unter Umständen auch die Gesundheit, insbesondere wenn sie sich mehrere Nutzer teilen. Zudem können Schmutz und Fremdkörper die Funktion beeinträchtigen. Daher kann es nicht schaden, die Tastatur von Zeit zu Zeit zu reinigen.
Abnehmbare Tasten erleichtern die Reinigung
Zunächst sollte das Gerät vom PC getrennt werden und bei drahtlosen Modellen Batterien oder Akkus entfernt werden. Durch Umdrehen und Klopfen kann der gröbste Schmutz entfernt werden. Zuviel Nässe oder aggressive Reinigungsmittel schaden der Tastatur. Meist reicht ein feuchtes, fusselfreies Tuch. Vor der erneuten Inbetriebnahme muss die Tastatur vollkommen trocken sein. Bei manchen Tastaturen lassen sich die Tastenköpfe abnehmen. Hier muss man jedoch vorsichtig vorgehen, da die Kappen bei jeder Tastatur anders angebracht sind. Bei Scheren-Technik-Tastaturen sollten man sich genau überlegen, ob man die Tastenkappen abzieht, denn die Scherenmechanik kann sehr leicht beschädigt werden.
Für das Lösen der Tasten sollte man keine scharfen Gegenstände verwenden, da diese Kratzer an den zu lösenden und an den benachbarten Tasten verursachen können. Es eignen sich beispielsweise stabile Kunststoff- oder Holzspatel. Und hier noch ein Profi-Tipp: Es empfiehlt sich, vorher ein Foto vom Tastatur-Layout zu machen, dann tut man sich beim Zusammenbau leichter. Lassen sich die Tasten nicht abnehmen, kann man Wattestäbchen, Pinsel oder auch einen Staubsauger zur Hand nehmen. Doch Vorsicht: Um ein Einsaugen der Tasten zu vermeiden, wählt man eine kleine Düse oder reduziert die Saugleistung.
Von diversen Anbietern werden auch antibakterielle Reinigungsmassen angeboten, die ähnlich wie Knetmasse auf die Tastatur gedrückt werden und so nicht nur oberflächlichen Dreck, sondern auch Keime eliminiert.
Nicht jeder Tipp ist gut
Bei manchen Reinigungstipps ist jedoch Vorsicht geboten. Schnell ist die teuere Tastatur nur noch Schrott: So kursieren im Netz Vorschläge wie die abgenommenen Tasten in einem Beutel in der Waschmaschine oder Spülmaschine mitwaschen. Das kann zur Ablösung der Beschriftung führen, insbesondere wenn die Tasten bedruckt und nicht gelasert sind. Zudem greifen zu scharfe Reinigungsmittel den Kunststoff an.
Werden die Tasten zu heiß behandelt, können sie sich verformen. Das gilt auch für den Tipp, einen Föhn zum Trocknen zu verwenden. Ebenfalls mit Vorsicht zu genießen ist der Vorschlag, die Tastatur in Spülwasser zu tauchen und dann einfach mit klarem Wasser abzuwaschen. Das Wasser kann im Inneren elektronische Komponenten schädigen und das Keybord unbrauchbar machen.