Ende der Exklusiv-Partnerschaft

T-Systems trennt sich von Cognizant

05.03.2013
Die Deutsche Telekom hat die exklusive Partnerschaft zwischen ihrer IT-Tochter T-Systems und dem Dienstleister Cognizant beendet. Die Zusammenarbeit habe nie richtig funktioniert.
Die unklare Aufteilung Kunden und Umsätzen belasteten von Anfang an die Kooperation.
Die unklare Aufteilung Kunden und Umsätzen belasteten von Anfang an die Kooperation.
Foto: Rainer Sturm/Pixelio.de

Die Deutsche Telekom hat die exklusive Partnerschaft zwischen ihrer IT-Tochter T-Systems und dem Dienstleister Cognizant beendet. Ein T-Systems-Sprecher bestätigte entsprechende Informationen des "Handelsblatts". Die Kooperation mit dem amerikanisch-indischen Unternehmen habe niemals richtig funktioniert, berichtet die Zeitung in ihrer Dienstagausgabe.
Cognizant sei daher seit dem vergangenen Jahr nur noch ein normaler Zulieferer. Die beiden Konzerne hätten es niemals geschafft, gemeinsam signifikantes Wachstum und Zusatzumsätze mit neuen Kunden zu erzielen, hieß es in dem Bericht. Damit endet eine vor fünf Jahren mit viel Getöse angekündigte Zusammenarbeit.

Bei der CeBIT im Jahr 2008 hatte die Telekom die Kooperation mit Cognizant als Teil der Neuausrichtung von T-Systems genannt. Die Umsätze bei Neukunden sollten geteilt werden. Nach "Handelsblatt"-Informationen war das von Anfang an ein Haken. Es sei nicht klar gewesen, zu wem Kunden der Partnerschaft gehören. Auch die Aufteilung von Kosten und Gewinn sei heikel gewesen.

Vom Kooperationspartner zum Konkurrenten

Das amerikanisch-indische Unternehmen habe sich außerdem mittlerweile über den Kauf von sechs Einzelfirmen des Hamburger Beratungshauses C1 Group in Deutschland verstärkt, heißt es in dem Bericht. Es trete seitdem offen in Konkurrenz zum einstigen Partner.
Der T-Systems-Sprecher sagte der Zeitung, dass es seit Anfang 2012 einen neuen Vertrag mit Cognizant gibt. Demnach ist der einstige Partner jetzt eher in einer Art Lieferantenbeziehung. Die bis dahin geltende Exklusivität für bestimmte Kunden sei weicher definiert worden, um beiden Partnern ein flexibleres Agieren zu ermöglichen.

Mit Blick auf die Kosten habe die Partnerschaft dagegen die Erwartungen erfüllt, sagte ein Telekom-Sprecher am Dienstagabend zu dpa-AFX. Er widersprach damit in diesem Punkt dem "Handelsblatt"-Bericht. Darin hatte es geheißen, dass Cognizant nicht dabei geholfen habe, das Kostenproblem von T-Systems zu lösen.
Der Sprecher verwies darauf, dass die Preise für IT-Dienstleistungen in Indien zuletzt deutlich angezogen hätten und dass unter anderem deswegen vielmehr Tätigkeiten ins nähere europäische Ausland - und hier vor allem Osteuropa - verlagert worden seien. T-Systems habe seit 2008 den Anteil von eingekauften IT-Diensten deutlich gesteigert und hier den Abstand zur internationalen Konkurrenz verringert. Dazu habe auch Cognizant einen Beitrag geleistet. (dpa/rb)

Zur Startseite