Die Laufzeit des Vertrags beträgt sieben Jahre mit einer Verlängerungsoption um drei Jahre. Der Umfang des Abkommens beläuft sich auf eine Summe im mittleren dreistelligen Millionen-Euro-Bereich. Der Outsourcing-Deal beinhaltet die komplette Migration der Großrechner und Server der Sparda-DV in die Rechenzentren von T-Systems und deren Maintenance durch die Telekom-Tochter in den kommenden sieben Jahren.
Diese Aufgabe werden die 120 ex-Sparda-Mitarbeiter übernehmen, die nun bei T-Systems angestellt sind. Die verbliebene Bank-eigene IT-Mannschaft wird aber weiterhin die Applikationen verwalten und sie auch fortentwickeln. Außer den klassischen Rechenzentrumsleistungen wird T-Systems für die gesamte Sparda-Gruppe auch diverse Netzwerk-Services übernehmen. Konkret bedeutet dies, dass sich die Telekom-Tochter verpflichtet, die 400 Filialen der heute zwölf regionalen Genossenschaftsbanken der Sparda-Gruppe an die eigenen Rechenzentren anzubinden. Ferner werden die lokalen Netzwerke an allen Sparda-Standorten, die Callcenter und die PC-Arbeitsplatzsysteme der 6.000 Bankmitarbeiter durch T-Systems betrieben.
Hinzu kommen Sicherheitsservices. So wird T-Systems eine zentrale Firewall sowie ein Security Information & Event-Management-System (SIEM) Sparda bereitstellen. Damit sollen in Echtzeit Angriffe auf IT-Systeme der Bank entdeckt und unschädlich gemacht werden. Ein Identity & Access Management-System (IAM) sowie PKI Services (Public Key Infrastructure) ergänzen das IT-Security-Paket der Telekom-Tochter.
Kosteneinsparungen im Vordergrund
Mit dem Auslagern der eigenen IT an T-Systems erhofft sich sie Sparda-Bank Einsparungen in dreistelliger Millionenhöhe und einen neuen Schwung für die eigenen Digitalisierungsbemühungen. Denn Banken stehen aktuell unter einem enormen Druck - bedingt durch Niedrigzinsen, steigenden regulatorischen Anforderungen und zunehmende Konkurrenz von FinTech-Firmen. "Das erfordert nachhaltige Maßnahmen eines professionellen IT-Dienstleisters", so Burkhard Kintscher, Chef der übrig gebliebenen Sparda-eigenen IT-Truppe.
"Für T-Systems haben wir uns bewusst entschieden, weil wir die partnerschaftliche Zusammenarbeit schätzen und das Unternehmen auch in punkto Regulatorik und IT-Sicherheit einen hervorragenden Ruf im Markt genießt. Zusammen mit T-Systems als starken und versierten Partner können wir so die hohen Anforderungen der Bankenaufsicht BaFin kosteneffizient erfüllen", so Kintscher weiter.
Selbstredend ist auch die Telekom-Tochter mächtig stolz, Sparda als Outsourcing-Kunden für sich gewonnen zu haben: "Dieser Auftrag zeigt, dass Kunden nach wie vor für den Betrieb ihrer komplexen IT-Infrastruktur auf Partner setzen", sagt T-Systems-Chef Adel Al Saleh.
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