Bei der deutschen Niederlassung des IT-Konzerns Hewlett-Packard geht es angeblich um rund 600 Stellen, wie die "Stuttgarter Nachrichten" und die "Wirtschaftswoche" berichteten - über Zahlen wollen die Vertreter des US-amerikanischen Computerbauers aber nicht sprechen.
Nur so viel: HP-Chefin Meg Whitman habe voriges Jahr von 29.000 weltweit zu streichenden Stellen gesprochen, mit der Option, dass es bei einer durchwachsenen Geschäftsentwicklung zu einem weiteren 15-prozentigen Stellenabbau kommen könnte. Deshalb sei nun die Rede von insgesamt 34.000 Mitarbeitern, die das Unternehmen verlassen sollen. Angeblich, aber auch diese Zahl wollte HP nicht kommentieren, würden in den europäischen Niederlassungen etwa 7000 Jobs wegfallen.
Fünf-Jahres-Plan für den Neustart
Dies geschehe alles im Rahmen eines Fünfjahresplans, um den Turnaround zu schaffen, wie es bei HP heißt. Man wolle wie die Wettbewerber stärker in die zukunftsträchtigen Technologie- und Servicethemen wie Cloud Computing, Big Data, mobile Anwendungen und Security investieren. Der deutschen Niederlassung ist wichtig, darauf hinzuweisen, dass es nicht zu betriebsbedingten Kündigungen kommen werde. Der Stellenabbau umfasse drei Komponenten:
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Es wird ein Altersteilzeitprogramm angeboten; ein Programm für den freiwilligen Ausstieg besteht bereits.
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Zweites Element seien firmeninterne Versetzungen, und
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schließlich sollen Mitarbeiter geschult und für neue Themen weiterqualifiziert werden.
Johannes Katzan, bei der Industriegewerkschaft IG Metall verantwortlich für HP, begrüßt diese Vorgehensweise des Unternehmens. Die Schließung der Niederlassung in Rüsselsheim voriges Jahr, als rund 1100 Arbeitsplätze verloren gingen, habe nicht unbedingt zur Imageförderung des Konzerns beigetragen, und auch die Identifikation der Mitarbeiter mit ihrem Arbeitgeber habe darunter gelitten.
Vom berühmten "HP Way" der Gründer William Hewlett und David Packard, einer Unternehmenskultur, die sich durch Vertrauen, Respekt und Teamarbeit auszeichnet, sei nicht mehr viel geblieben. Katzan ist dennoch zuversichtlich, dass Whitman es schafft, HP in bessere Zeiten zu führen. Das harte Controlling, das reine Führen nur über Zahlen sei einer differenzierten Betrachtung der Märkte gewichen, zudem erhielten die nationalen Niederlassungen etwas mehr Freiraum, auch die deutsche, die als eine der wichtigsten gelte. Das wisse die amerikanische Chefin schon. HP beschäftigt derzeit in Deutschland 9000 Mitarbeiter.