TOKIO (Dow Jones)--Der japanische Elektronikhersteller Sony will einem Zeitungsbericht zufolge in Europa bei einigen Produkten die Preise anheben. Während sich die Elektronikindustrie in den USA auf einen Preiskrieg eingelassen habe, um den Absatz anzukurbeln, wolle Sony in Europa künftig eine andere Richtung einschlagen, schreibt das "Wall Street Journal" (WSJ/Mittwochausgabe).
In einer Branche, in der die Preise für Fernsehgeräte und Digitalkameras fortwährend rückläufig waren, will Sony nun ab kommendem Monat die Preise für eine Anzahl von Produkten erhöhen. Der Grund sei, dass Sony mit diesen Maßnahme einen Teil der aus den Wechselkursen resultierenden Verluste hereinholen wolle, nachdem der japanische Yen gegenüber dem Euro seit Juli um mehr als 25% gestiegen ist, berichtet das "WSJ" weiter. Ein stärkerer Yen schmälert die Gewinne in Überseee.
Die Preiserhöhung, die sicherlich auch andere japanische Hersteller vornehmen werden, zeigt laut "WSJ" wie anfällig die japanischen Unternehmen für kräftige Wechselkursschwankungen sind. Die Lage verschärfe sich dadurch, dass einige von Sonys härtesten Wettbewerbern, wie zum Beispiel die koreanischen Hersteller Samsung Electronics Inc and LG Electronics Inc, von dem Verfall des koreanischen Won von 30% gegenüber dem US-Dollar und von 25% gegenüber dem Euro profitieren. Das ermöglicht den koreanischen Wettbewerbern die Preise in Europa niedrig zu halten.
Im vergangenen Jahr war Europa in der 62-jährigen Geschichte Sonys der wichtigste Absatzmarkt und ließ sogar den japanischen Heimatmarkt und den US-Markt hinter sich. Nun will Sony laut "WSJ" die europäischen Kunden verstärkt bearbeiten und neue Produkte speziell für diese Region anbieten, heißt es in dem Bericht weiter.
Zahlreiche japanische Unternehmen haben zuletzt revidierte Gewinnprognosen veröffentlicht. So schraubte die Toshiba Corp ihre Prognose im September zurück, gefolgt von Canon Inc, Hitachi Corp und Panasonic. Der Elektronikkonzern Sony, der eine Gewinnwarnung im Oktober herausgeben musste, hatte vergangene Woche erklärt, man werde in der Elektroniksparte 16.000 Stellen abbauen.
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