IT-Dienstleister und Anwenderunternehmen sind der Einladung von InterSystems nach Frankfurt am Main gefolgt und haben an dem bereits 20ten DACH-Symposium Mitte November 2019 teilgenommen.
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In ihrer Eröffnungsrede stellte Helene Lengler, Regional Managing Director Central & Eastern Europe & Nordics bei InterSystems, die neue Version der objetktorienterten Datenbank "IRIS" vor. Besonderen Wert legte sie dabei auf die offene Architektur diese Datenplattform, so dass IRIS durchaus auch mit Daten aus anderen Quellen, wie etwa aus SQL-Datenbanken, etwas anfangen kann. Schwieriger wird es, wenn Daten wie Video- und Audio-Aufzeichnungen, Bilder und Textdokumente in unstrukturierte Form, vorliegen, was bei vielen InterSystems-Kunden oft der Fall ist - fast 60 Prozent von ihnen sind im Healthcare-Bereich tätig. Und dort überwiegen nun mal Daten wie gesprochene Diagnosen, Röntgenbilder u.s.w.
Wie "IRIS" Kliniken helfen könnte, Kosten zu sparen, das zeigte Don Woodlock, Vice President HealthShare Platforms bei InterSystems, mit seinen Mitarbeitern in einer echten interaktiven Demo. Es ging dabei um die Ferndiagnose bei einer Patientin, die einen verdächtigen Fleck auf ihrer Schulter bemerkt hatte. Die Videokommunikation fand problemlos über Skype statt - inklusive der Übertragung eines Bildes des Flecks. Leichte Probleme gab es lediglich bei der "speech to text recognition", als der "Arzt" seine Diagnose direkt ins System diktiert hat. Das sorgte für einige Lacher im Publikum.
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Großen Anklang fand der Vortrag "Winning the disruption game" von Dr. Jens-Uwe Meyer. Die Vita des Referenten ist auf jeden Fall sehr ungewöhnlich: 1982 als Polizeibeamter im Einsatzgebiet Reeperbahn gestartet, wechselte Jens-Uwe Meyer 1990 in die Medienbranche. Dort war er Korrespondent und berichtete aus dem Nahen Osten, später auch aus den USA für den Fernsehsender ProSieben. Später gründete Meyer die Softwareschmiede Innolytics, schrieb einige Bücher zur Disruption und ist seitdem ein begehrter Keynote-Speaker.
In seinem Vortrag ging er auch darauf ein, welche Berufe künftig ganz oder teilweise durch Künstliche Intelligenz ersetzt werden. Seiner Meinung nach kann die Erstberatung bei einen Anwalt komplett ein Chatbot übernehmen, auch der Abschluss einer Versicherung erledigt die Maschine viel schneller (fünf Sekunden) als der Versicherungsmakler (im Schnitt 52 Minuten). Notare würden demnächst auch zu den Opfern der Digitalisierung gehören, so Meyer. "Hier wird kein Stein auf dem anderen bleiben", glaubt der Digitalisierungsexperte.
Welche Auswirkungen die Digitale Transformation auf das Gesundheitswesen bereits heute ausübt, das erläutere Dr. Anna van Poucke von KPMG Advisory N.V.. Sie zitierte zwar nur Beispiele aus den Niederlanden, aber auch deutsche Kliniken und Gesundheitszentren werden sich dieser Entwicklung nicht verschließen können. Der erste Konferenztag des InterSystems DACH Symposiums, der traditionell Business-nahe Themen behandelt, wurde mit einer spannenden Diskussionsrunde abgeschlossen, an der sich neben einigen Repräsentanten von InterSystems auch die KMPG-Beraterin und Gerd Karnitschnig von der Austria Spar International (Aspiag) beteiligt haben.
Zuvor hatte der Retail-Manager aufgezeigt, wie InterSystems' Datenmanagement-Plattform IRIS der Spar-Gruppe in Österreich, Ungarn, Italien, Slowenien und Kroatien hilft, die Wirksamkeit diverser Marketing-Aktionen genauestens zu analysieren: Warum lohnt ein Sonderangebot für Rotwein nur am Donnerstag? Wann und wo sind Süßigkeiten am meisten gefragt? Zum Schluss der Diskussionsrunde waren sich alle Teilnehmer in einem Punkt einig: Die besten Ergebnisse erhält man in einer intelligenten Mensch-Maschine-Kombination, das heißt: Die Künstliche Intelligenz schlägt bestimmte Maßnahmen vor und der Mensch genehmigt diese oder auch nicht.
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Am zweiten Tag knüpften thematische Foren zu Healthcare, Technology und Digital Innovation an die Panel-Diskussion am Ende des ersten Konferenztages an. InterSystems-Partner wie phellow seven, RZV Rechenzentrum Volmarstein und gematik präsentierten am 13. November ihre "Best Practices" und demonstrieren dort, welche Lösungen für den digitalen Wandel in Logistik, Gesundheitswesen und Fertigungsbranche sie bei ihren Kunden bereits implementiert haben.
Technisch interessierte Gäste kamen am zweiten und dritten Tag des InterSystems DACH Symposiums auf ihre Kosten und wurden dort über Themen wie künstliche Intelligenz, CDA-Templates (Clinical Document Architecture) und API-Management (Application Programming Interfaces; Programmierschnittstellen) sowohl theoretisch als auch praktisch informiert. Hierzu bot der Hersteller an beiden Tagen Sessions und Workshops für Einsteiger und Fortgeschrittene an.
Die Idee hinter dem DACH Symposium
Das InterSystems DACH Symposium beschäftigt sich seit knapp 20 Jahren damit, wie sich unternehmenskritische Anwendungen leichter entwickeln und implementieren lassen. Gemeinsam mit Wissenschaftlern, Analysten und Branchenexperten analysiert und beschreibt der Softwarehersteller, wie Digitale Innovationen, datenbasierte Geschäftsmodelle oder auch Konzepte der "Künstlichen Intelligenz" wie "Machine Learning" bei Kunden in die Praxis umgesetzt werden können.
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