Windige Schnäppchen

So erkennen Sie gefälschte Airpods Pro

Peter Müller ist der Ansicht, dass ein Apple täglich den Arzt erspart. Sei es iMac, Macbook, iPhone oder iPad, was anderes kommt nicht auf den Tisch oder in die Tasche. Seit 1998 beobachtet er die Szene rund um den Hersteller von hochwertigen IT-Produkten in Cupertino genau. Weil er schon so lange dabei ist, kennt er die Apple-Geschichte genau genug, um auch die Gegenwart des Mac-Herstellers kritisch und fair einordnen zu können. Ausgeschlafene Zeitgenossen kennen und schätzen seine Beiträge im Macwelt-Morgenmagazin, die die Leser werktags pünktlich um acht Uhr morgens in den nächsten Tag mit Apfel und ohne Doktor begleiten. Privat schlägt sein Herz für die Familie, den FC Bayern, sechs Saiten, Blues-Skalen und Triolen im Shuffle-Rhythmus.
Man muss nicht die vollen 279 Euro für ein Paar Airpods Pro bezahlen, die Apple aufruft. Aber Vorsicht ist geboten.

Der Autor Dennis Schirrmacher, sonst für die Kollegen der c't tätig, warnt auf spiegel.de vor einer Masche, vor der sich Käufer von Apples Airpods pro hüten sollten. Denn hinter so manchem vermeintlichen Schnäppchen stecke blanker Betrug – der nicht auf den ersten Blick als solcher zu erkennen sei.

Nur echt mit 3D-Sound ab iOS 14. Bei Apple bekommt man eine kostenlose Gravur auf die Schachtel
Nur echt mit 3D-Sound ab iOS 14. Bei Apple bekommt man eine kostenlose Gravur auf die Schachtel
Foto: Apple

Bei Apple kosten die Airpods Pro nach wie vor 279 Euro, bei den meisten vertrauenswürdigen Händlern sind sie günstiger, wie etwa ein Blick in den Macwelt-Preisvergleich zeigt. Dort beginnen die Preise bei knapp über 200 Euro, meist preisen die Anbieter originalverpackte Ware an – dabei dürfte es sich dann auch meist um Apple-Orignale handeln.

Vorsicht geboten ist laut Schirrmacher aber bei Preisen weit unter 100 Euro, die einige Shops in China und anderswo aufrufen würden. Stutzig machen sollten aber nicht nur derartige Rabatte, sondern auch B-Ware etwa bei Ebay: Rückläufer, die zwar in Originalverpackungen stecken würden, diese aber schon geöffnet seien und beschädigt sein könnten.

Eine solche hat sich Schirrmacher liefern lassen, von außen war das Paket trotz fehlender Schutzfolie nicht als Fake zu erkennen, insgesamt hätte sie sich hochwertig angefühlt und alles sei vorhanden gewesen.

Doch schon bei der Einrichtung der vermeintlichen Originale zeigten sich Unstimmigkeiten: So musste man die Ohrhörer mittels der Bluetooth-Einstellungen koppeln, ein Umweg, den echte Airpods (Pro) gar nicht benötigen. Der obligatorische Hörtest bei der Ersteinrichtung sei zwar wie gewohnt abgelaufen, das Ergebnis aber mehr als enttäuschend: Ein blecherner, dünner Sound – und von Raumklang, den es seit iOS 14 gibt, keine Spur. Im Seriennummerncheck bei Apple habe sich diese als echt erwiesen, die installierte Firmware, stellt der Spiegel-Autor fest, trage eine Nummer, die Apple nie gelistet habe, sie lässt sich auch nicht mit den bekannten Tricks aktualisieren – es handelt sich also klar um einen Fake, wenn auch um einen gut gemachten.

Woher die Hörer nun genau stammen und wie man vor dem Kauf einen vermeintlichen Betrug entdeckt, das beantwortet der Artikel freilich nicht. Schirrmacher vermutet, dass sich Händler mit billigen Raubkopien in China eingedeckt haben und mit Preisen nicht allzu weit unter den üblichen ordentlich Kasse machen. Die Mühe, die sich die Betrüger etwa mit originalen Schachteln geben, scheint sich auszuzahlen. Die echte Seriennummer könnte von einer echten Leerverpackung stammen, wie es sie etwa auf Ebay immer wieder für ein paar Euro zu kaufen gibt, diese würde dann mit der Fake-Firmware auf den Airpods-Pro-Plagiaten hinterlegt.

Also besser bei vertrauenswürdigen Händlern kaufen, bei denen man ein Produkt, das nicht den Erwartungen entspricht, auch wieder zurückgeben kann. Opfer eines Betrugs mit Plagiaten können den Vorfall bei Apple melden. (Macwelt)

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