Amphiro A1

Smarter Wasserzähler für Warmduscher im Test

Schwerpunkte? Keine - er interessiert sich vielmehr für (fast) alles, was mit IT, PC, Smartphone und Elektronik zu tun hat. Dabei geht es aber meist nicht um die Technik nur um der Technik willen, vielmehr stehen Nutzen und sinnvolle Anwendung im Vordergrund.
Warm duschen kostet wertvolle Energie und Wasser – aber wie viel genau? Das zeigt das smarte Energiemessgerät Amphiro A1 für rund 60 Euro nach jeder Dusche an.

Zweitgrößter Energieverbraucher zuhause nach dem Heizen ist die Warmwasseraufbereitung, insbesondere also fürs Duschen und Baden. Aber wieviel Wasser und wieviel Energie verbraucht man denn ganz konkret bei der täglichen Körperpflege?

Nie war es einfacher, sich dies nach jeder Dusche zu vergegenwärtigen: Statt mühsam im Keller oder sonstwo die Stände von Warm- und Kaltwasserzähler zu notieren, genügt ein Blick auf den Amphiro A1. Der smarte Energie und Wasserzähler wird einfach zwischen Duschschlauch und -kopf montiert, das 2,5 Zoll große LCD-Display zeigt im Wechsel die Wassermenge, den Energieverbrauch, das entsprechenden Energielabel (A+ usw.) und einen speziellen Code. Untermauert wird das Ganze durch einen Eisbären auf einer (dahin schmelzenden) Eisscholle, als Symbol für den eigenen ökologischen Fußabdruck.

Einfach zu bedienen mit einprägsamer Anzeige

Handhabung, Bedienung und selbst die Montage sind sehr einfach, der Hersteller fasst alles in einer zweiseitigen Anleitung zusammen. Nicht einmal einen Schalter oder ein Batteriefach gibt es, denn der Strom für Betrieb und Messung wird durch den durchlaufenden Wasserstrahl selbst erzeugt. Man wird also, abgesehen vom durchaus spürbaren Mehrgewicht von gut 350 Gramm beim Halten der Handbrause, in keiner Weise beim Duschen eingeschränkt.

55 Liter Wasserverbrauch, das ist alles andere als sparsam. Deshalb vergibt das Amphiro A1 an dieser Stelle auch nur die Energieeffizienz „B“.
55 Liter Wasserverbrauch, das ist alles andere als sparsam. Deshalb vergibt das Amphiro A1 an dieser Stelle auch nur die Energieeffizienz „B“.

Das Ergebnis des gut 60 Euro teuren Messgerätes kann sich auch deshalb sehen lassen, weil es so konkret ist. Fünf Minuten Duschen bei 40 Grad ergibt einen Energieverbrauch von zwei Kilowattstunden (KWh) – so viel wie eine moderne LED-Sparlampe mit der Leuchtkraft einer herkömmlichen 60-Watt-Birne während zwei voller Wochen Nonstop-Dauerbetrieb verbraucht. Schon dieser Vergleich zeigt, welch große Energiemenge zum Erwärmen von Wasser erforderlich ist. Mancher Warm- und Vielduscher wird also zumindest ein schlechtes Gewissen bekommen – und bestenfalls sogar seinen Wasser- und Energieverbrauch verringern. Manch anderer wird die Wassertemperatur ein paar Grad absenken, auch die wird während des Duschens angezeigt.

Schwächen im Detail, noch keine Gesamtanalyse möglich

Die smarte Bedienung und Verbrauchsanalyse können aber nicht über die Schwächen hinwegtäuschen. Zum einen misst das Amphiro-Gerät die Wassermenge nur auf rund zehn Prozent genau, zum anderen berücksichtigt es weder die Art der Wassererwärmung (Strom, fossil oder solar) noch die „Zulauftemperatur“ des Wassers noch die Verluste auf dem Weg vom Warmwasserspeicher im Keller bis ins Badezimmer. Hier muss man mit Fehlern bis zu 25 Prozent kalkulieren. Bezieht man die unterschiedliche Wasseraufbereitung mit ein, können die Differenzen zwischen Anzeigewert und tatsächlich eingesetzter Energie sogar noch größer sein.

Wissenschaftlich genau sind die Werte also nicht, aber das ist wohl auch nicht Sinn und Zweck des Systems. Es soll den Benutzern vielmehr in ihrem vorhandenen Zuhause vergleichbare Werte liefern: Wer zehn Minuten mit 40 Grad warmem Wasser duscht, verbraucht fast fünfmal mehr Energie als ein 3-Minuten-Sparer bei 35 Grad.

Gesamtverbrauch und -analyse des gesamten bisherigen Duschverhaltens sind etwas mühsam, denn dazu muss man einen vom Messgerät generierten Code im Web-Portal eingeben.
Gesamtverbrauch und -analyse des gesamten bisherigen Duschverhaltens sind etwas mühsam, denn dazu muss man einen vom Messgerät generierten Code im Web-Portal eingeben.

Für manche wünschenswert wäre schließlich eine Gesamtanalyse. Die ist im aktuellen Modell nur umständlich über den angezeigten Code möglich, den man händisch in der App für Android oder iOS oder im Web-Portal eingeben muss, um dann den Gesamtverbrauch zu sehen. Das soll in der neuen Produktvariante Amphiro B1, die im Sommer 2015 auf den Markt kommt, entfallen. Sie wird über eine Bluetooth-Anbindung verfügen und die Daten automatisch übertragen – vermutlich zum Leidwesen mancher WG-Bewohner oder Familienmitglieder.

(PC-Welt/ad)

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