Neustart mit europäischem Fokus

Skyhigh Security kommt mit neuem Führungsteam zurück

Peter Marwan lotet kontinuierlich aus, welche Chancen neue Technologien in den Bereichen IT-Security, Cloud, Netzwerk und Rechenzentren dem ITK-Channel bieten. Themen rund um Einhaltung von Richtlinien und Gesetzen bei der Nutzung der neuen Angebote durch Reseller oder Kunden greift er ebenfalls gerne auf. Da durch die Entwicklung der vergangenen Jahre lukrative Nischen für europäische Anbieter entstanden sind, die im IT-Channel noch wenig bekannt sind, gilt ihnen ein besonderes Augenmerk.
2017 kaufte McAfee den aufstrebende CASB-Spezialisten Skyhigh Networks. Für fast eine Milliarde Dollar, munkelte man. Recht anzufangen wusste der Käufer damit nichts. Inzwischen ist das Unternehmen wieder eigenständig – und startet nun neu im Channel.
 
  • Spannnede, aber komplizierte Firmengeschichte
  • Das neue, erfahrene EMEA-Führungsteam
  • Wo Skyhigh Security ansetzen will
Nach Stationen bei Exclusive Networks und Netskope ist Thomas Wethmar jetzt bei Skyhigh Security für den Ausbau des Geschäfts des neuen und doch auch alten Security-Anbieters mit Entwicklungsstandort Paderborn zuständig.
Nach Stationen bei Exclusive Networks und Netskope ist Thomas Wethmar jetzt bei Skyhigh Security für den Ausbau des Geschäfts des neuen und doch auch alten Security-Anbieters mit Entwicklungsstandort Paderborn zuständig.
Foto: Skyhigh Security

Skyhigh Security hat Dr. Christopher Brennan zum Vice President of EMEA Sales ernannt. Claire Hatcher übernimmt als Regional Director die Verantwortung für das Business in Großbritannien. Thomas Wethmar zeichnet jetzt bei dem Anbieter als Regional Director Germany, Switzerland & Austria für das Geschäft in der DACH-Region verantwortlich. Die Technologie von Skyhigh Security kommt zu großen Teilen aus den Forschungs- und Entwicklungszentren in Aylesbury (UK) und Paderborn.

Ein bisschen Vorgeschichte

Das ist ungewöhnlich, erklärt sich aber durch die Geschichte des Unternehmens. Paderborn war der Geburtsort der Firma Webwasher. Die setzte erfolgreich auf den indirekten Vertrieb, wurde aber 2004 von der Cyberguard Corporation übernommen, die wiederum 2006 von Secure Computing und das seinerseits 2008 von McAfee.

2017 war dann das Marktsegment "Cloud Access Security Broker" (CASB) ein heißes Thema - und Skyhigh Networks als einer der Pioniere ganz vorne mit dabei. Cisco (293 Millionen Dollar für CloudLock) und Symantec (durch den Kauf von Bluecoat, das zuvor Elastica erworben hatte) hatten sich schon ihre Spezialisten herausgepickt und gekauft. Netskope hatte von Investoren gerade Wagniskapital in Höhe von 100 Millionen Dollar erhalten und wurde auf rund eine Milliarde Dollar geschätzt. Aufgestellte Zscaler stad vor dem Börsengang und wurde sogar mit über einer Milliarde Dollar bewertet.

Höchste Zeit also für McAfee, dass den Anschluss zu verlieren drohte, aktiv zu werden. Und es wurde mit dem Kauf von Skyhigh Networks aktiv, für das es Schätzungen zufolge knapp eine Milliarde Dollar ausgegeben haben dürfte. Richtig froh wurden mit dem Kauf jedoch weder McAfee noch die Skyhigh-Mitarbeiter. Sie und ihre Produkte wurden zwar Teil des "Mvision-Portfolios" von McAfee (zu dem auch die Webwasher-Technologie gehörte) , aber auch bis das geschmiedet war dauerte es vergleichsweise lange.

Skyhigh Security hat die turbulenten McAfee-Zeiten ordentlich überstanden und kann als eigenständges Unternehmen laut den Analysten von Gartner mit den alten Marktbegleitern aus der CASB-Ära auch heute noch gut mithalten. Für den Nachholbedarf bei der "Ability to execute" kam jetzt das neue EMEA-Team.
Skyhigh Security hat die turbulenten McAfee-Zeiten ordentlich überstanden und kann als eigenständges Unternehmen laut den Analysten von Gartner mit den alten Marktbegleitern aus der CASB-Ära auch heute noch gut mithalten. Für den Nachholbedarf bei der "Ability to execute" kam jetzt das neue EMEA-Team.
Foto: Gartner

McAfee hatte auch anderes zu tun. Erst kehrte es erst an die Börse zurück, dann trennte der Konzern Geschäfts- und Privatkundensparte, verkaufte sich an Investoren und kombinierte schließlich die Geschäftskundensparte mit Fireeye zum neuen Unternehmen Trellix. Bei all den Turbulenzen rutschte McAfee in der Gunst des Channels nachhaltig ab.

Auch Trellix brauchte recht lange, bis es sich wieder einigermaßen sortiert hatte und neu auf den Channel zugehen konnte. Das Schlagwort CASB und die damit verbundenen Technologien gingen inzwischen in SASE und SSE (Secure Service Edge) auf - und weitgehend unbemerkt erstand auch Skyhigh wieder - diesmal als Skyhigh Security und mit dem "alten" Webwasher- Forschungs- und Entwicklungsstandort Paderborn als Erbe aus der McAfee-Zeit.

Neustart mit erfahrenem EMEA-Team

Bis sich Skyhigh Security nach all diesen fremdbestimmten Abenteuern sortiert hatte, dauerte es eine Weile. Jetzt stellt sich das Unternehmen aber mit der neuen EMEA-Führung auf, um die Businessaktivitäten und das Partnernetzwerk in der Region auszubauen - und vielleicht wieder an die gute alte Zeit 2017 anzuknüpfen.

Als Vice President of EMEA Sales kann der in München lebende Christopher Brennan bei Skyhigh Security auf ein erfahrenes Team zurückgreifen.
Als Vice President of EMEA Sales kann der in München lebende Christopher Brennan bei Skyhigh Security auf ein erfahrenes Team zurückgreifen.
Foto: Skyhigh Security

"Christopher bringt über eine tiefe, strategische Perspektive klare Vertriebs- und Lösungsstrategien und wertvolle Führungsqualitäten mit - und versteht sich sehr gut darauf, diese Eigenschaften in messbare Ergebnisse zu überführen", sagt Paul Barbosa, Chief Revenue Officer von Skyhigh Security, über den neuen Vice President of EMEA Sales. "Unter seiner Leitung - und mit Claire und Thomas als Verantwortlichen für die UK- und DACH-Märkte - sehen wir uns hervorragend positioniert, um europäische Unternehmen auf ihrer Cloud-Security-Journey zu begleiten und zu beraten."

Christopher Brennan lebt in München. Er war zuletzt Regional Sales Director bei Dragos. Davor leitete er den DACH-Vertrieb von Checkmarx und war als Sales- und Channel-Experte im Vorstand der Info AG und der OSB GmbH sowie in leitenden Positionen bei einer Reihe weiterer Cybersecurity-Unternehmen, unter anderem als Regional Director bei Firemon, McAfee aber auch Microsoft und IBM.

Claire Hatcher berichtet direkt an Brennan und arbeitet in London. Sie war zuletzt Regional Sales Director Nordeuropa bei Lookout und davor unter anderem bei RSA Security und Kaspersky. Thomas Wethmar berichtet ebenfalls an Brennan und arbeitet von Hamburg aus. Er verfügt über mehr als 20 Jahre Erfahrung in den Bereichen IT-Infrastruktur- und Security. Zuletzt baute er bei Netskope das Channel-Business in der DACH-Region auf. Davor war er Sales Director Germany beim VAD Exclusive Networks.

Wo Skyhigh Security ansetzen will

"Die Unternehmen in der EMEA-Region benötigen sowohl On-Premises als auch in der Cloud zuverlässigen Schutz, der Cloud-nativ ist und auf dem Zero-Trust-Prinzip basiert - ein Umfeld, in dem unser hybrider Security-Ansatz seine Stärken voll ausspielen kann", erklärt Brennan. "Hinzu kommt, dass wir in der Region eng mit einem dichten Netz führender Channel-Partner zusammenarbeiten." Weil man die Technologie "zu großen Teilen" in Aylesbury und Paderborn entwickele, könne man Kunden optimal betreuen und eng mit ihnen zusammenarbeiten. Potenzial für Geschäft mit dem Channel sieht Brennan derzeit vor allem darin, "Unternehmen mit den Tools auszustatten, die sie für eine sichere Anbindung ihrer Workforce benötigen."

Skyhigh Security verspricht mit seinen Cloud-nativen Security-Lösungen, gleichzeitig datenzentriert und bedienfreundlich zu sein. Das Portfolio ordnet sich in das Segment Security Service Edge (SSE) ein und deckt deutlich mehr als den Zugang zu Daten ab. Es rückt laut Anbieter die Datennutzung in den Mittelpunkt. Das ermögliche es Unternehmen, "von jedem Gerät und jedem Standort aus effizient zusammenzuarbeiten, ohne Abstriche bei der Sicherheit in Kauf zu nehmen."

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