300 Millionen Euro kostet den Münchener Konzern Siemens das Nachspiel zur BenQ- Mobile-Pleite im Jahr 2006. Wie der Konzern mitteilte, hat er sich mit dem Insolvenzverwalter seiner ehemaligen Handysparte auf einen Vergleich geeinigt. Siemens zahlt rund 255 Millionen Euro an die pleite gegangene Handy-Tochter BenQ Mobile. Zusätzliche 45 Millionen werden mit offenen Forderungen verrechnet.
Siemens zufolge wird der Großteil des Geldes für das Begleichen offener Rechnungen gezahlt. Als die BenQ Mobile-Pleite sich abzeichnete, fror der Münchener Konzern die Zahlungen ein.
Siemens erklärte, mit dem Vergleich seien alle Rechtsstreitigkeiten mit dem Insolvenzverwalter Martin Prager ausgeräumt. Die Auseinandersetzungen mit der taiwanesischen Mutterfirma BenQ - mittlerweile in Qisda umbenannt- gehen jedoch weiter. Beide Firmen fordern voneinander Geld. Den Streit soll ein Schiedsgericht in Paris klären.
Von Prager war zu hören, dass das Geld in die Insolvenzmasse fliese. Die Pleite von BenQ vor zwei Jahren hatte rund 4.300 Gläubiger auf den Plan gerufen, darunter Hunderte von ehemaligen Mitarbeitern der Handy-Sparte von Siemens. Aber auch der Chiphersteller Infineon, eine Ausgründung aus Siemens, gehört zu den größten Gläubigern von BenQ Mobile. (wl)