Der für die Continental-Konzernsparte Automotive Systems (CAS) verantwortliche Konzernvorstand Karl-Thomas Neumann hatte sich am Dienstag im Gespräch mit Dow Jones Newswires mit Blick auf eine mögliche VDO-Übernahme optimistisch gezeigt. Die industrielle Logik sei "bestechend" und das Portfolio beider Unternehmen ergänze sich "hervorragend". Siemens hatte zu Jahresbeginn angekündigt, die Sparte an die Börse zu bringen.
Der Hannoveraner Automobilzulieferer hatte sich unmittelbar nach der Ankündigung der IPO-Pläne als Kaufinteressent gemeldet und ein indikatives Angebot abgegeben. Wie Dow Jones Newswires erfahren hatte, legte Continental dabei eine Offerte über gut 10 Mrd EUR. Neumann ließ im Gespräch mit Dow Jones indirekt durchblicken, dass die von Conti bislang gebotene Summe möglicherweise nicht das Ende der Fahnenstange ist. "Ich glaube, am Preis wird es nicht scheitern", sagte er.
Der Vorteil einer Übernahme durch Conti beziehungsweise einer Beteiligung mit industrieller Führerschaft sei, dass die Zukunft des Unternehmens in der Industrie gelöst werde und nicht von einem Private-Equity-Unternehmen abhänge. Zudem würde die kulturelle Nähe beider Gesellschaften bei der Integration helfen. Zudem bestätigte Neumann frühere Informationen von Dow Jones Newswires, wonach sich die deutsche Automobilindustrie für einen Zusammenschluss beider Unternehmen ausgesprochen hat. "Wir wollen VDO und die Kunden wollen es auch", sagte Neumann.
Bei seinem ersten Auftritt als neuer Siemens-Vorstandsvorsitzender Anfang des Monats hatte Peter Löscher zwar bekräftigt, dass der VDO-Börsengang weiter vorangetrieben werden soll, einen Verkauf der Sparte aber weiterhin nicht ausgeschlossen.
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