Potsdamer Konferenz für Nationale Cybersicherheit

Sicherheitsexperten beraten Folgen von Cyberangriffen

19.06.2024
Cyberangriffe aus dem Ausland, Desinformationskampagnen - hybride Bedrohungen haben viele Gesichter. Bei einer Konferenz beraten Sicherheitsbehörden über die wachsende Bedrohungslage in Deutschland.
Staat, Unternehmen und Bürger sieht Sicherheitsexperte Christian Dörr zu schlecht geschützt vor Cyberattacken.
Staat, Unternehmen und Bürger sieht Sicherheitsexperte Christian Dörr zu schlecht geschützt vor Cyberattacken.
Foto: Kreativorks - shutterstock.com

Die Spitzen deutscher Sicherheitsbehörden beraten am Mittwoch über Cyberangriffe und Bedrohungslagen durch Desinformationskampagnen fremder Staaten. Bei der 10. Potsdamer Konferenz für Nationale Cybersicherheit am Hasso-Plattner-Institut kommen sie mit Vertretern aus Wissenschaft und Wirtschaft zusammen. Erwartet werden unter anderem führende Vertreter des Bundeskriminalamts, des Verfassungsschutzes und des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik.

Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) warnt vor wachsenden Gefahren durch eine hybride Kriegsführung Russlands. Dazu gehören unter anderem Cyberangriffe und Einflussnahmeversuche etwa durch Desinformation und Fake-News. Ein Beispiel: Durch die sozialen Medien geisterten etwa gefälschte Zitate, in denen sich Stars angeblich zur Ukraine äußerten. Aber auch SPD und CDU waren in den Fokus russischer Cyberattacken geraten. Zudem warnen Sicherheitsexperten vor gezielten Cyberattacken vor den Olympischen Spielen in Paris.

Staatlich unterstützte Angriffe zeichneten sich in der Regel durch hohe Professionalität und umfangreiche Ressourcen der Angreifer aus, was es schwierig mache, diese abzuwehren, sagte der Cybersicherheits-Experte am Hasso-Plattner-Institut, Christian Dörr, der Gastgeber der zweitägigen Konferenz ist. Staat, Unternehmen und Bürger sieht er insgesamt zu schlecht geschützt vor Cyberattacken. Laut Bundesinnenministerin Faeser wurden seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine die Schutzmaßnahmen gegen hybride Bedrohungen aber hochgefahren.

Sicherheitsexperten zeigen sich auch besorgt, weil im Ostseeraum immer wieder gezielt die GPS-Satellitennavigation gestört wird. "Die Störung von GPS, die gerade insbesondere im Baltikum und in der Ukraine stattfindet, ist nicht neu. Die Fachwelt kennt seit Jahrzehnten diese Angriffsmöglichkeiten", sagte Dörr. Das GPS-Signal wird von Flugzeugen etwa zur Bestimmung der eigenen Position und zur Navigation verwendet. (dpa/rs)

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