Für Kliniken, Krankenhäuser und Rehazentren gehört es zur täglichen Arbeit, innerhalb der eigenen Organisation über unterschiedliche Instanzen, Fachbereiche, Stationen und mit externen Organisationen im Austausch zu stehen. Dabei setzen die bestehenden IT-Infrastrukturen oftmals Grenzen hinsichtlich einer organisationsübergreifenden Kommunikation.
Um diese Hürde zu umgehen, nutzen Mitarbeiter - teils bewusst, teils unbewusst - Kommunikationslösungen, die nicht DSGVO- oder Compliance-konform sind. Im Messenger-Umfeld zählen hierzu Signal, Telegram und WhatsApp. Sie garantieren weder die Datensouveränität noch Datensicherheit von hochgradig sensiblen Patienteninformationen. Hinzu kommt, dass sich solche Applikationen nicht von der IT-Abteilung verwalten lassen, sodass eine unbemerkte, aber gefährliche Schatten-IT entsteht. Neben Sicherheitslücken hat das eine zersplitterte und ineffiziente Kommunikation zur Folge.
Interoperabler Messenger ermöglicht durchgehende Vernetzung
Alles, was es für einen konsistenten und sicheren Informations- und Kommunikationsaustausch über Organisationsgrenzen hinweg benötigt, ist ein interoperabler Messenger für medizinische Einrichtungen. Indem er autarke Organisationen mit eigenständigen Servern verknüpft, wird eine Server-zu-Server-Kommunikation ermöglicht. Interoperabilität, auch Föderation genannt, bedeutet, dass ein System durch offene Schnittstellen mit anderen Systemen unter Einhaltung definierter Regeln kommunizieren kann.
Über einen interoperablen Messenger können föderierte Kliniken, Krankenhäuser und Rehazentren Informationen in Form von Text- und Sprachnachrichten sowie Bildern, Dokumenten und Videos austauschen. Das heißt: höchste Sicherheit in der Kommunikation bei zugleich maximaler Produktivität von internen wie externen Organisationen.
Föderation ist weitaus mehr als eine bloße Funktion
Vor diesem Hintergrund ist Interoperabilität nicht als eine reine Funktionalität zu verstehen. Vielmehr bildet sie die Grundlage für die Verknüpfung von medizinischen Einrichtungen untereinander, ihre Vernetzung mit externen Leistungsträgern und der großen Vision: einem komplett vernetzen Gesundheitssystem. Innerhalb dessen ist ein Messenger der Kern: Er bildet die Netzmitte der interoperablen Kommunikation. Zu Beginn ist das gesponnene Netz noch klein und überschaubar. Es umspannt gegebenenfalls die eigene Organisation samt medizinischer Fachbereiche. Nach und nach wird die Interoperabilität des Messengers immer spezifischer. Das Netz der Föderation vergrößert sich auf zahlreiche weitere externe Organisationen.
Die drei Vernetzungsstufen im Gesundheitssektor
Für eine durchgehende Vernetzung im medizinischen Bereich ist ein dreistufiges Vorgehen erfolgsversprechend.
Vernetzung innerhalb der eigenen Organisation:
Kliniken, Krankenhäuser und Rehazentren sollten klein anfangen und zunächst eine effiziente Vernetzung innerhalb der eigenen Organisation anstreben. Sind sie Teil einer größeren Gruppe, ist oftmals keine übergreifende IT-Infrastruktur gegeben. Das bedeutet, dass die medizinischen Fachbereiche autark implementiert sind und dementsprechend agieren. Ziel muss es daher sein, sie über einen interoperablen Messenger zu verknüpfen. Wenn dieser erste Meilenstein umgesetzt worden ist, lässt sich das Netz in Sachen Interoperabilität auf die nächste größere Stufe spinnen.Vernetzung mit externen Organisationen:
Im nächsten Schritt gilt es, mithilfe des interoperablen Messengers eine Vernetzung mit externen Leistungsträgern und Organisationen, wie Fachärzten anderer Häuser, umzusetzen. Hier geht es zum einen darum, Informationen zu Patienten für eine optimale Versorgung auszutauschen, und zum anderen Wissen zu Behandlungsmethoden und Know-how zu neuen medizinischen Technologien zu teilen. In dieser Vernetzungsstufe lassen sich zudem Hersteller von Medizinprodukten und -geräten einbeziehen.Vernetzung des kompletten Gesundheitssystems:
Auf den zwei vorangehenden Stufen aufbauend lässt sich eine durchgehende Vernetzung des gesamten Gesundheitssystems anstreben. Diese schließt die Verknüpfung von Apotheken, elektronischen Gesundheitsakten und Rezepten sowie Krankenversicherungen ein. Nicht nur die Daten fließen automatisch von einem in das andere System, auch die damit verbundenen Prozesse sind hochgradig automatisiert und digitalisiert.
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