Die 7P B2B Mobile & IT Service GmbH hat einen Entschluss gefasst. "Seit April 2013 haben wir den Direktvertrieb komplett eingestellt", sagt Bernd Bönte, Managing Director der Unternehmenssparte. Die Rede ist hierbei von der mandantenfähigen MDM-Lösung "7P MDM". Um Nägel mit Köpfen zu machen, hatte das Unternehmen bereits im Mai dieses Jahres mit dem Distributor Also ein Pilotprojekt implementiert und seit September Distributionsverträge mit Also und Komsa Nordwest. Also vermarktet das Produkt unter dem Namen "Also 7P MDM". Im Rahmen einer Pilotphase konnte sich bereits eine Reihe von Fachhändlern von den Leistungen überzeugen. Die mandantenfähige Lösung umfasst die Erstellung und Verwaltung sowie Verteilung von Policies. Auch Vertragsmanagement und Kostenkontrolle sowie White- und Blacklisting lassen sich über 7P MDM abwickeln.
Also und Komsa-Nordwest gehen beim Vertrieb der Software mit einem VAD-Ansatz an das Thema heran. Die Großhändler bieten den Resellern neben Vertriebs- und Technik-Schulungen auch Unterstützung bei der Angebotserstellung und der Einrichtung bei den Endkunden an.
Installation und Erwerbsmodell: flexibel
Der Vertragspartner gegenüber dem Kunden ist grundsätzlich das Systemhaus und die Mindestvertragslaufzeit beträgt drei Monate mit monatlicher Kündigungsfrist. "Knebelverträge finde ich unsinnig", merkt 7P-Manager Bönte an. Bei der Installation hat der Kunde die Möglichkeit zwischen einer On- premise- oder Cloud-Installation. Entscheidet sich ein Kunde für die Cloud, bleibt es dem Systemhaus überlassen, ob es die Lösung in einem eigenen Rechenzentrum hostet oder die Installation im Frankfurter Rechenzentrum von Seven Principles läuft. Bei On-premise-Installationen bieten sowohl die Distributoren als auch Seven Principles selbst, wenn nötig, Unterstützung an. "Bisher hat sich die Mehrzahl unserer Vertriebspartner für das Cloud-Modell entschieden", erklärt Bönte.
Neben der flexiblen Installation haben Systemhäuser auch verschiedene Einkaufsmodelle zur Auswahl:
- Kauf der Software, zum Beispiel für den Betrieb im eigenen Rechenzentrum des Systemhauses. Bei diesem Modell entstehen 18 Prozent Lizenzkosten pro Jahr für die Wartung.
- Als Cloud-Leistung von 7P mieten. Abgerechnet wird pro Monat und User.
- Miete von Lizenzen zur Erbringung von Managed Services. Auch hier erfolgt die Abrechung pro Monat und User. Der Partner organisiert in diesem Fall Hosting, Administration und Support. Die monatliche Nutzungserlaubnis erhält der Partner entweder direkt bei 7P oder über einen der beiden Distributoren.
Der Hersteller möchte sich mit dieser Lösung rein auf den europäischen Markt konzentrieren. Finnland startete als erstes Land mit dem Vertrieb über die Distribution. Mittlerweile sind Dänemark, Deutschland und Österreich gefolgt. In Deutschland betreuen zwei auf den Channel fokussierte Vertriebsmitarbeiter die Systemhäuser. (bw)
- Sieben Schritte zum MDM
Wie kommt ein Unternehmen zu einem sicheren Mobile-Device-Management? - Mobility-Strategie
Zunächst muss jedes Unternehmen für sich definieren, welche Rolle das Thema Mobilität generell spielen und inwiefern MDM in eine Arbeitsplatzstrategie eingebettet werden soll. Dabei empfiehlt FI-TS, künftige Anforderungen in die Planung einzubeziehen. In der ersten Planungsphase müssen unternehmensspezifische Bedürfnisse evaluiert, der Status quo beurteilt und die Ziele für den MDM-Einsatz benannt werden. - ByoD – ja oder nein?
Die zweite wichtige Entscheidung lautet: Darf der Mitarbeiter sein eigenes privates Gerät beruflich verwenden, oder sollen firmeneigene Devices genutzt beziehungsweise angeschafft werden? Und: Welche Mitarbeiter benötigen überhaupt ein Mobilgerät? Für und gegen Bring your own Device (ByoD) gibt es jeweils viele Argumente. FI-TS hat sich für Firmengeräte entschieden – mit der Begründung, dass diese Variante weniger Sicherheitsrisiken berge. Die Festlegung auf ein Betriebssystem erleichtere die Umsetzung. - Anbieter wählen
Auf dem Markt für MDM-Lösungen tummeln sich zahlreiche Anbieter. Die Unterschiede im Angebot seien oft marginal, so FI-TS. Der Dienstleister plädiert deshalb für einen Anbieter „mit Branchenfokus“, weil dieser mit den spezifischen Anforderungen eines Industriezweigs vertraut sei und die wichtigen Features bereitstelle. - Technische Lösung
Eine MDM-Lösung umfasst im Wesentlichen folgende Funktionen: die Durchsetzung von Policies zur Absicherung des Endgeräts inklusive Daten und Apps, Richtlinien zur Trennung der beruflichen von der privaten Nutzung und zur Regulierung des Zugriffs auf interne sowie externe Daten, dazu Passwort- Bestimmungen und externe Gerätesteuerung für den Notfall. Ausführliche Beratung und ein sorgfältiger Vergleich der Lösungen sind unerlässlich. - Betriebsrat & Co.
Rechtlich handelt es sich bei MDM-Einführungen um Vertragsanpassungen oder Nutzungsvereinbarungen. Darin involviert beziehungsweise damit abgedeckt sind Pflichten und Rechte von Arbeitnehmern und -gebern sowie geldwerte Vorteile, aber auch das Fernmeldegeheimnis. Auf der organisatorischen Seite empfiehlt es sich, Betriebsrat, interne Kommunikation und Personalabteilung frühzeitig in die Planungen einzubeziehen, um Daten- und Mitarbeiterschutz, Personalschulungen, User-Support und begleitende Kommunikationsmaßnahmen abzustimmen. - Rollout und Testen
Ein Pilotprojekt mit einer begrenzten Zahl von Test-Usern könne bereits im Vorfeld des Rollouts gröbere Fehler aufdecken und die Benutzerfreundlichkeit der Lösung überprü- fen, so FI-TS. Der Rollout selbst sollte von einem Monitoring des technischen Betriebs und der Admin-Prozesse begleitet sein. In dieser Phase lassen sich Nachbesserungen vornehmen sowie das User-Verhalten überwachen und eventuell durch Kommunikationsmaßnahmen unterstützen. - User-Support
Bei der Einführung eines MDM geht es nicht um die reine Technik. Hier stehen vor allem die Mitarbeiter im Blickpunkt. Die sind unbedingt frühzeitig über die neue Mobility-Strategie des Unternehmens zu informieren. Während und nach dem eigentlichen Rollout müssen sie umfassend geschult und beraten werden. Manche Mitarbeiter brauchen ja vielleicht ein wenig Zeit, um sich an die neuen Geräte und Handhabungen zu gewöhnen. Für ein erfolgreiches MDM ist zudem wichtig, dass sie nicht nur über die technische Bedienung aufgeklärt werden, sondern auch über ihre Rechte und Möglichkeiten.