Rüge für den IT-Dienstleister des Bundes

Servicemängel beim ITZBund?



Manfred Bremmer beschäftigt sich mit (fast) allem, was in die Bereiche Mobile Computing und Communications hineinfällt. Bevorzugt nimmt er dabei mobile Lösungen, Betriebssysteme, Apps und Endgeräte unter die Lupe und überprüft sie auf ihre Business-Tauglichkeit. Bremmer interessiert sich für Gadgets aller Art und testet diese auch.
Einem Pressebericht zufolge ist das Bundeskanzleramt (BKAmt) mit dem zentralen IT-Dienstleister des Bundes, ITZBund, unzufrieden.
Trotz physischer Nähe kritisiert das Bundeskanzleramt die unzureichende Service-Bereitschaft des ITZBund (Foto: Dienstsitz Berlin).
Trotz physischer Nähe kritisiert das Bundeskanzleramt die unzureichende Service-Bereitschaft des ITZBund (Foto: Dienstsitz Berlin).
Foto: ITZBund / Laurin Schmid

Lange Wartezeiten, schlechter Service, komplizierte Prozesse - so lauten die Punkte, die das Bundeskanzleramt (BKAmt) laut einem Bericht der Sueddeutschen Zeitung im SZ-Dossier an dem zentralen IT-Dienstleister des Bundes, dem Informationstechnikzentrum Bund (ITZBund), auszusetzen hat. "Die aufgeführten Erfahrungen seitens BKAmt machen grundsätzliche organisatorische und strukturelle Defizite im ITZBund deutlich", zitiert die Sueddeutsche Zeitung aus einem internen Bericht, in dem die beanstandeten Mängel detailliert aufgeführt wurden.

Moniert wurde unter anderem die unzureichende Service-Bereitschaft des ITZBund rund um die E-Akte Bund, so der SZ-Bericht: Weil das ITZBund am Abend und am Wochenende keinen Service angeboten habe, hätte niemand helfen können, wenn hier zum Beispiel während einer Ministerpräsidentenkonferenz am Abend technische Probleme aufgetreten wären, hieß es. Das sei "nicht akzeptabel", denn in diesem Fall stünden "kritische Unterlagen nicht zum erforderlichen Zeitpunkt zur Verfügung" oder könnten "nicht fristgerecht bearbeitet werden".

Probleme kommen Steuerzahler teuer zu stehen

Wie aus dem Papier weiter hervorgeht, konnte das Problem in dem konkreten Fall nur durch "teilweise Eskalation über die zuständige Abteilungsleitung" und "mit sehr hohen Kosten" (rund 120.000 Euro) gelöst werden, da das ITZBund dafür auf externe Mitarbeiter zurückgreifen musste.

Das Informationstechnikzentrum Bund (ITZBund) wurde am 1. Januar 2016 mit dem Ziel gegründet, die IT des Bundes zu konsolidieren. Mit rund 4.400 Beschäftigten an zwölf Standorten betreibt das Zentrum eine ganze Reihe kritischer Verfahren, beispielsweise in den Bereichen Verkehr, Haushalt, Steuern, innere Sicherheit und Integration. So bietet das ITZBund Ministerien und Behörden etwa über die Bundes-Cloud eine Reihe wichtiger Leistungen an, darunter Schulungssysteme, Entwicklungs- und Projektmanagement-Plattformen sowie die oben aufgeführte die E-Akte Bund.

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