Nach 142 Jahren

Schweiz stellt gedrucktes Telefonbuch ein

14.09.2022
Immer weniger Menschen veröffentlichen ihre private Telefonnummerr in den "Weißen Seiten", wie das Telefonbuch in der Schweiz heißt. Ab 2023 werden private Telefonnummern demnach nur noch online publiziert. Das Schweizer Branchenverzeichnis "Die Gelben Seiten" bleibt bestehen.
Die "Weißen Seiten", wie das Telefonbuch in der Schweiz heißt, wird nach 142 Jahren zum Jahresende 2022 eingstellt.
Die "Weißen Seiten", wie das Telefonbuch in der Schweiz heißt, wird nach 142 Jahren zum Jahresende 2022 eingstellt.
Foto: CapturePB - shutterstock.com

In der Schweiz wird das gedruckte Telefonbuch nach 142 Jahren eingestellt. Immer weniger Menschen veröffentlichen ihre private Telefonnummer, deshalb nehme die Relevanz der "Weißen Seiten", wie das Buch in der Schweiz heißt, ab, teilte der Hersteller Localsearch mit. Ab 2023 werden private Telefonnummern demnach nur noch online publiziert. Das Schweizer Branchenverzeichnis "Die Gelben Seiten" bleibt bestehen.

Mit dem ersten Telefonnetz 1880 erschien in der Schweiz vor 142 Jahren auch das erste Verzeichnis, damas mit nur ein paar Dutzend Teilnehmern. In den 1990er Jahren waren es auf dem Höhepunkt 4,2 Millionen Einträge. Seit 1997 müssen private Telefonnummern nicht mehr veröffentlicht werden. Seitdem gehen die Zahlen zurück. Auch die Zahl der Festnetzanschlüsse sei deutlich zurückgegangen, heißt es von Localsearch. Viele Menschen hätten nur noch Mobilanschlüsse.

Im Europa sind die Schweizer mit dem Schritt nicht allein: Die Niederlande etwa hatten das Telefonbuch auf Papier 2018 abgeschafft. In Deutschland haben nach Angaben des Verbands Deutscher Auskunfts- und Verzeichnismedien (vdav) gedruckte Telefonbücher noch eine Auflage von etwa 60 Millionen Stück. Genutzt werden sie insbesondere von Älteren und Menschen auf dem Land, sagte Geschäftsführer Rhett-Christian Grammatik. Die Auflage gehe aber auch hierzulande zurück. (dpa/pma)

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