Akku
Hier kommt es in erster Linie auf die Bildschirmtechnik an, ob Sie mit Dark Themes die Akkulaufzeit erhöhen können. Haben Sie einen Oled- oder Amoled-Bildschirm, lässt sich mit der Darstellung von Dark Themes tatsächlich Energie einsparen. Nutzt das Gerät aber einen LC-Screen oder eine andere Displayvariante, dann wirken sich dunkle Layouts kaum auf die Akkuleistung aus.
Amoled-Bildschirme funktionieren, indem sie elektrische Ströme durch organische Verbindungen leiten, um einzelne Pixel zu beleuchten. Soll ein Pixel jedoch schwarz sein, bleibt es einfach ausgeschaltet und benötigt daher keine Energie. „True Black“ (hex 00000000) ist hierbei der einzige Zustand, bei dem das Pixel komplett ausgeschaltet ist. Jede andere Farbe benötigt Energie – Weiß am meisten.
Amoled arbeitet in der Regel energieeffizienter als LCD. Das gilt jedoch nicht für weiße Hintergründe. Entsprechend wirbt Google, dessen Pixel-Smartphones Amoled-Displays verwenden, mittlerweile für Dark Themes, um den Akku auf den Android-Geräten zu schonen. Firmeninterne Tests besagen, dass sich der Akkuverbrauch durch dunkle Layouts auf Amoled-Displays um bis zu 63 Prozent reduzieren lässt. Deshalb hat das Unternehmen die Dark-Theme-Funktionalität in die aktuellen Android-Versionen schon ab Werk integriert.
Bei Geräten mit LC-Display hingegen lassen sich keine Auswirkungen auf die Akkulaufzeit durch die Farbänderungen feststellen. Denn nur die Helligkeit des Screens spielt beim Energieverbrauch eine entscheidende Rolle. LCDs bestehen aus einer Vielzahl von Lagen, die gemeinsam das Anzeigebild erzeugen. Für die Hintergrundbeleuchtung sind jedoch LEDs nötig. Sobald Sie den Bildschirm aktivieren, schalten sich auch die Leuchtdioden ein. Solange sie aktiv sind, verbrauchen sie Energie. Und dabei spielt es keine Rolle, welche Farbe aktuell angezeigt wird. Denn die Pixel selbst verbrauchen beim LC-Display keinen Strom. Deshalb profitieren moderne Amoled-/Oled-Bildschirme deutlich von Dark Themes, LCDs dagegen nicht.
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Augen
Ob ein Dark Theme die Augen schont, ist eine komplizierte Frage. Denn hier sind mehrere Aspekte zu beachten. Wenn es um die reine Lesbarkeit geht, dann ist die klassische Anzeige mit schwarzer Schrift auf einem weißen Hintergrund die beste Variante, denn sie ist einwandfrei lesbar. Dafür sorgen verschiedene Faktoren wie die Farbe selbst, das Licht und die menschliche Iris. Weiß reflektiert praktisch jede Wellenlänge im Farbspektrum. Das bedeutet, dass sich unsere Iris nicht weit öffnen muss und in ihrer natürlichen Form bleiben kann, um genügend Licht zu absorbieren. Da die Linse dadurch nicht durch eine breitere Iris verformt wird, können wir die Dinge schärfer erkennen.
Das gilt besonders für eine kontrastreiche Farbe wie Schwarz, die Wellenlängen absorbiert, anstatt sie zu reflektieren. Umgekehrt – bei weißem Text auf schwarzem Hintergrund – funktioniert das allerdings nicht: Denn hier muss sich die Iris weiter öffnen, um mehr Licht zu erhalten. Dabei verformt sich die Linse – die weißen Buchstaben sehen so aus, als würden sie in den schwarzen Hintergrund laufen. Dieses Phänomen nennt sich Lichthofbildung oder Überstrahlung.
Gleichzeitig ist nachgewiesen, dass Dark Themes bei einer schwachen Umgebungsbeleuchtung die Augen tatsächlich schonen. Umgekehrt sieht es aus, wenn die Umgebung hell ist. Dann belasten dunkle Hintergründe das Auge mehr als helle. Auch einen hohen Kontrast zwischen Schrift und Hintergrund empfinden unsere Augen an sich nicht als allzu strapazierend. Allerdings ist weißer Text auf schwarzem Hintergrund schwerer zu lesen als schwarzer Text auf hellem Untergrund – und deshalb anstrengend für die Augen. Unsere Empfehlung: Wählen Sie Dark Themes in dunklen Umgebungen und helle Layouts bei Tageslicht.