Schnell, schneller, USB 2.0

31.01.2002
Der alte Standard USB 1.0 hat sich inzwischen etabliert. Viele externe Geräte, angefangen von der Maus, über Drucker bis hin zum Scanner, sind mit einer solchen Schnittstelle ausgerüstet. Doch die Tage von USB 1.0 sind gezählt. Ein neuer Standard, USB 2.0, soll der Schnittstelle zu absoluter Höchstgeschwindigkeit verhelfen.

Dem Wunsch der PC-Anwender nach höheren Übertragungsarten trägt die neue Schnittstelle USB 2.0 Rechnung. Wenn es nach dem Willen von Adaptec geht, wird USB 2.0 in Zukunft das Bindeglied zwischen PC und externen Komponenten bilden.

Sieht man sich die zurzeit gebräuchlichen Schnittstellen, die für externe Geräte in Frage kommen, einmal genauer an, so bleiben drei Systeme übrig.

SCSI: SCSI kann mit sehr hohen Übertragungsraten von fünf bis 160 Megabyte pro Sekunde aufwarten. Sehr viele externe Geräte sind mit dieser Hochgeschwindigkeits-Schnittstelle bereits verfügbar. Allerdings sind die Kosten eines so schnellen SCSI-Systems beträchtlich.

IEEE 1394 (Firewire): Diese eigentlich für die Verbindung eines Camcorders mit weiteren Geräten entwickelte Schnittstelle, hat sich nun auch im PC-Bereich etabliert. Sie wartet mit einer Übertragungsgeschwindigkeit von 400 Megabit pro Sekunde auf und ist im Gegensatz zu SCSI wesentlich preisgüns-tiger und einfacher in der Anwendung.

USB 1.0 /1.1: Der USB (Universal Serial Bus) wurde zunächst für geringe Datenmengen entwickelt. Dementsprechend wurde die maximale Transferrate auf zwölf Megabit pro Sekunde beschränkt. Dadurch ließ dieser Bus den Herstellern nur geringen Spielraum bei den Geräten. Produkte, die eine hohe Transferrate benötigten, konnten, nur unter Zugeständnissen an diesem Bus angekoppelt werden.

USB 2.0: Dieser Bus weist erhebliche Verbesserungen gegenüber seinem Vorgänger auf. Zunächst einmal wurde die Datenübertragungsgeschwindigkeit auf rund 480 Megabit pro Sekunde erhöht. Damit ist sie rund 80 Mbit schneller als eine Firewire-Schnittstelle und rund 40-mal schneller als die alte Version USB 1.1. Trotzdem ist sie rückwärtskompatibel zu der alten Schnittstelle.

Marktbedeutung

Analysten räumen der neuen Version eine sehr große Marktbedeutung ein. Bereits 2003 soll USB 2.0 die alte Version aus allen neuen Rechnern verdrängt haben. Erst mit dieser Schnittstelle können Peripherie-Anbieter nun endlich auch schnellere Geräte mit einem hohen Datendurchsatz als externe Versionen anbieten. Während schnelle CD-Brenner bislang maximal mit vierfacher Geschwindigkeit über USB die Silberscheiben beschreiben konnten, erlaubt USB 2.0 sogar den Einsatz von 24x-Brennern. Anstelle von 16,3 Minuten dauert ein vollständiger Schreibvorgang mit 650 MB dann nur noch 2,7 Minuten.

Auch externe Festplatten mit USB 2.0 rücken in greifbare Nähe. Die Schnittstelle erlaubt jetzt Schreib- und Leseraten von etwa 22 MB pro Sekunde. Unter USB 1.1 waren es knapp ein MB pro Sekunde. Eine interne Festplatte oder ein interner Brenner haben dann auch nicht mehr den Vorteil einer höheren Geschwindigkeit. Und welcher Kunde schraubt schon gerne seinen Rechner auf? Anstecken, Software installieren und loslegen heißt die Devise. Mit USB 2.0 kann auch ein unerfahrener PC-Benutzer schnell und einfach seinen Rechner aufrüsten.

Die leidige Software

Leider enthalten die alten Windows-Versionen W95/98, Windows Me und Windows 2000 keinerlei Treiber für USB 2.0. Erst Windows XP wird einen Treiber für diese Schnittstelle bekommen. Und von Microsoft ist zurzeit auch keine Hilfestellung für die alten Betriebssysteme zu erwarten. Schließlich will der Softwaregigant ja auch sein neues Betriebssystem vermarkten. Hier springt nun Adaptec in die Bresche. Der Spezialist für SCSI-Karten hat sein Portfolio um USB-2.0-Karten und dementsprechende Hubs erweitert. Und er liefert für diese Karten auch die entsprechenden Treiber für die älteren Betriebssysteme mit.

Die Karten werden in vier verschiedenen Versionen angeboten. Die kleinste PCI-Karte bietet vier Ports, soll hundertprozentig USB-1.1-kompatibel sein und kostet etwa 90 Euro (Straßenpreis). Das nächst größere Modell wartet mit sechs Ports auf. Für Anwender, die zusätzlich einen Firewire-Anschluss brauchen, ist die "Duoconnect 3121" gedacht. Diese Karte besitzt zusätzlich zu drei USB-Ports zwei Firewire-Schnittstellen. Außerdem liegt der Karte die DVD-Creation-Software "My DVD" von Sonic bei. Deshalb ist diese Karte auch ein wenig teurer, Adeptec rechnet mit einem Straßenpreis von etwa 175 Euro. Als letztes schließlich bietet das Unternehmen eine Zwei-Port-USB-lösung für Notebooks an. Dieser Controller ist als PCMCIA-Version ausgeführt und soll etwa 127 Euro, ebenfalls Straßenpreis, kosten. Da Adaptec mit einer noch schnelleren Verbreitung des USB 2.0-Marktes rechnet, als es schon bei USB 1.1 der Fall war, bietet das Unternehmen gleich auch mehrere Hubs dazu an. Im Gegensatz zu den sonst üblichen flachen, grauen Gehäusen haben sich die Designer hier etwas einfallen lassen. Die Hubs lassen sich mit ei-nem Drahtbügel auf dem Schreibtisch aufstellen. Der raffiniert geformte Drahtbügel erlaubt gleichzeitig, die Kabel ordentlich zu führen. Kabelsalat ade!

Außerdem kann man in die kleine Aussparung in der Mitte des Hubs ein Foto seiner Wahl einlegen. Auf dem Schreibtisch sieht der Hub dann wie ein etwas breiterer Fotorahmen aus. Allerdings mit dem Nachteil, dass unten jede Menge Kabel herausschauen.

www.adaptec.de

ComputerPartner-Meinung:

Mit dem neuen Standard USB 2.0 könnte eine Wende in der IT-Branche eingeläutet werden. Wenn die einzelnen Geräte auch noch im Preis sinken, kann sogar ein unbedarfter PC-Anwender endlich selbst seinen PC so mit Peripherigeräten ausbauen, wie er es gerne hätte. Kompromisse hinsichtlich der Geschwindigkeit braucht er nicht einzugehen. (jh)

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