Werden große Datenmengen im Arbeitspeicher statt auf Festplatten vorgehalten, können sie viel schneller verarbeitet werden (Faktor 1.000 und mehr). Aus diesem Grund hat SAP vor genau einem Jahr die eigen entwickelte In-Memory-Technologie "Hana" offiziell auf den Markt gebracht, davor arbeiteten bereits einige Pilotkunden mit dieser Software. Zuerst vertraute der Hersteller beim Hana-Verkauf auf die eigenen Vertriebskräfte, seit Februar 2012 ist nun auch der qualifizierte Fachhandel involviert. Und ab dem 15. Juli 2012 greift "SAP Hana for Partners" - eine spezielle Channel-Initiative für In-Memory-Computing aus Walldorf. Denn bis 2015 möchte SAP den Channel-Anteil am Gesamtumsatz auf 40 Prozent erhöhen, derzeit tragen Partner mit rund einem Drittel zu den Lizenz-, Wartungs- und Service-Erlösen der Walldorfer bei.
Im Gespräch mit ChannelPartner skizzierte Eric Duffaut, der weltweite Channel-Chef bei SAP, wie er sich seine künftigen Hana-Partner vorstellt. Im Prinzip können alle Reseller aus dem "SAP PartnerEdge"-Netzwerk Hana vertreiben, sofern sie als Business-All-in-One- (BaiO) oder Business Objects-VARs (BO) bei SAP akkreditiert sind. Auch reine Dienstleister kommen dabei nicht zu kurz, sie könnten laut Duffaut den gesamten Hana.-Support beim Kunden von SAP übernehmen. Dann winkt auch noch eine zusätzliche Prämie von 15 Prozent des dem Kunden gewährten Kredits zur Deckung der Service-Kosten. Sollte diese Prämie 10.000 Euro überschreiten, wird dies noch in einem gesonderten Vertrag zwischen Partner und SAP festgelegt.
Was den reinen Vertrieb von Hana betrifft, so legt hier SAP Partnern keinerlei Einschränkungen auf, so können Partner-Edge-VARs alle Hana-Versionen an Endkunden verkaufen, also zum Beispiel auch die Nutzer-unabhängige und nur am Speicher-Bedarf in GB abzurechnende Enterprise-Edition sowie die SAP Hana-Datenbank für Data Warehouses. Speziell für den Vertrieb über den Channel hat SAP nun noch eine weitere Version für Reseller hinzugefügt. Die SAP Hana Limited Runtime Edition, die auf eine bestimmte Nutzeranzahl beschränkt aber jederzeit aufrüstbar ist, soll SAP helfen, die eigene In-Memory-Technologie in den Markt zu drücken. Diese relativ rasch zu installierende Hana-Version ("Rapid Deployment Solution") kostet nur etwa ein Viertel so viel wie die Enterprise-Edition und eignet sich laut SAP hervorragend für die von Zeit zur Zeit notwendige Berichte aus dem ERP-System oder zur Gewinn-und-Verlust-Berechnung.
Ferner hat SAP angekündigt, die Hand Edge Edition von 32 auf 64 GB aufzustocken. Damit lassen sich laut Hersteller bis zu 200 GB an Rohdaten erfassen und rasch verarbeiten. Derartige Datenmengen fallen beispielsweise in Data Warehouse-Szenarien von Abteilungen und Niederlassungen großer Konzerne, aber auch in mittelständischen Firmen an. (rw)