Samsung wird keine Smartphones mehr in China produzieren und schließt die entsprechenden Werke. Das meldet die Nachrichtenagentur Reuters, mit Verweis auf eine Mitteilung von Samsung. Als Grund wird der stark angestiegene Wettbewerb durch chinesische Hersteller genannt.
Dem Bericht zufolge hat Samsung nur noch eine Produktionsstätte in China in der Nähe der Stadt Huizhou gehabt. Dort sei die Produktion bereits im Juni gedrosselt worden. Nun soll das Werk ganz geschlossen werden.
China gilt als der weltweit größte Markt für Smartphones und ist entsprechend heiß umkämpft von allen Herstellern, wobei in letzter Zeit die chinesischen Hersteller den Kampf um Marktanteile intensiviert haben. Die stockende wirtschaftliche Entwicklung in China und die steigenden Löhne bereiten den ausländischen Smartphone-Herstellern ebenfalls zunehmend Probleme. So hat auch Sony in dieser Woche angekündigt, keine Smartphones mehr in China herstellen zu wollen. Stattdessen sollen Sony-Smartphones nur noch in Thailand hergestellt werden. Apple ist damit der einzige große nicht-chinesische Smartphone-Hersteller, der noch in China produzieren lässt.
Reuters verweist in dem Bericht auch auf die stark sinkenden Marktanteile der Samsung-Smartphones in China hin, die zur Entscheidung des Produktionsstopps geführt hätten. Von 15 Prozent in Mitte 2013 sei der Marktanteil von Samsung-Smartphones auf zuletzt um die 1 Prozent geschrumpft. Im gleichen Zeitraum hätten die chinesischen Hersteller Huawei und Xiaomi stark zugelegt. Analysten erklären die Entwicklung damit, dass die chinesischen Käufer im unteren und mittleren Preissegment eher zu Smartphones von einheimischen Herstellern greifen und bei hochpreisigen Smartphones Apple favorisieren.
Samsung will die in China wegfallende Smartphone-Produktion auf andere Länder verteilen. Die in China geschlossene Produktionsstätte existierte seit dem Jahr 1992, zuletzt waren über 6.000 Mitarbeiter beschäftigt. In letzter Zeit lässt Samsung seine Smartphones verstärkt in Ländern herstellen, in denen die Löhne niedriger als in China sind. Darunter in Vietnam und Indien.