Samsung hat am 9. Februar seine neue Smartphone-Generation rund um das Galaxy S22 vorgestellt. Während das Galaxy S22 Ultra wieder die Spitze mit jeglichen Highlights und Finessen darstellt, ist das Galaxy S22 das kleinste und auch günstigste Modell der Reihe. Trotzdem arbeitet auch in diesem Gerät der brandneue Top-Prozessor Exynos 2200 von Samsung, eine anständige Triple-Kamera mit Verbesserungen und jetzt auch ein AMOLED-Display mit adaptiven 120 Hertz. Dennoch fehlen speziell im Vergleich zu den anderen Modellen einige Features, die Sie unbedingt kennen sollten, bevor Sie das Gerät vorbestellen.
Die Bildschirmauflösung liegt nur bei Full-HD+ (1080p)
Die S-Reihe steht bei Samsung für Top-Performance und das beste, was das Unternehmen im Smartphone-Markt zu bieten hat. Leider hat Samsung seit dem Galaxy S21 die Bildschirmauflösung der Standard- und Plus-Variante von WQHD+ auf Full-HD+ reduziert. Das ist tatsächlich schade, wenn man den Vergleich zur Konkurrenz zieht. Denn Full-HD kommt bei Android-Smartphones in nahezu keinem Flaggschiff mehr zum Einsatz, fast nur noch bei Einsteiger/Mittelklasse-Handys, die allerdings auch deutlich günstiger sind.
Gegenüber dem Vorjahresmodell hat Samsung die Display-Größe von 6,2 auf 6,1 Zoll reduziert, wodurch die Pixeldichte am Ende minimal ansteigt. Wer eine besonders hohe Auflösung sucht, der muss bei der neuen Reihe zum Ultra-Modell greifen. Immerhin hat das Galaxy S22 jetzt die adaptive Technik des Galaxy S21 Ultra übernommen, die Bildwiederholrate automatisch von 10 bis 120 Hertz anpassen zu können und nicht mehr nur zwischen 60 und 120 Hertz zu wechseln.
Galaxy S22 lädt langsam
Während Smartphone-Hersteller wie OnePlus oder Xiaomi auf Ladeleistungen von über 65 Watt bis hoch zu satten 120 Watt setzen, hinkt Samsung bei der Lade-Geschwindigkeit noch ordentlich hinterher. Nachdem im Vorjahr alle S21-Modelle nur 25 Watt boten, unterstützen Galaxy S22+ und S22 Ultra jetzt 45 Watt. Das Galaxy S22 muss leider weiterhin mit 25 Watt auskommen und lädt entsprechend langsam. Bis das Gerät voll ist, vergehen über 1,5 Stunden, dabei hat der Akku mit 3.700 mAh nicht mal besonders groß. Er ist gegenüber dem Vorgänger sogar kleiner geworden (zuvor 4.000 mAh). Die Akkulaufzeit ist aber dank des sparsamen neuen Exynos-Chips trotzdem gut.
Wer übrigens sein Smartphone mit voller Leistung aufladen möchte, der muss ein entsprechendes Netzteil entweder besitzen oder zusätzlich kaufen (bei Amazon). Denn wie letztes Jahr liegt dem Handy kein Ladegerät bei, nur ein USB-C-Kabel.
Kein Ultraweitband-Chip im Galaxy S22
Die Ultraweitband-Technik (UWB) kam bereits im Galaxy Note 20 Ultra (im Hands-On) und letztes Jahr im Galaxy S21 Ultra (alle Infos) zum Einsatz und dient unter anderem dazu, sich schnell mit anderen Geräten zu verbinden, indem man einfach mit dem Handy auf das jeweilige Gerät zeigt. Aber auch, um Geräte und Gegenstände in nächster Nähe präzise zu orten. Der UWB-Standard ermöglicht zum Beispiel auch, dass Sie Ihr Auto mit dem Smartphone statt dem Zündschlüssel starten. Und das ist sogar eine deutlich sicherer Methode gegenüber Keyless Go, die es Dieben sehr leicht macht.
Wer das Galaxy S22 kauft, kann all diese Vorteile allerdings nicht nutzen, denn nur das Galaxy S22+ und Galaxy S22 Ultra haben den UWB-Chip an Bord.
Galaxy S22 unterstützt kein Wi-Fi 6E
Die neue Generation Wi-Fi 6E setzt im Gegensatz zu Wi-Fi 6 - auch wenn der Name anderes vermuten lässt - wirklich auf 6 GHz statt nur eine Weiterentwicklung der WiFi-Technik im 2,4- und 5-Gigahertz-Frequenzbereich zu sein. Wi-Fi 6E bietet schnellere Geschwindigkeiten und vor allem eine höhere Kapazität, um Latenzzeiten und Engpässe zu reduzieren. Während im Vorjahr nur das Ultra-Gerät Wi-Fi 6E an Bord hatte, unterstützt dieses Jahr auch die Plus-Variante die neue Generation. Nur das Galaxy S22
Alle drei Galaxy-S21-Modelle unterstützen Wi-Fi 6, aber nur das S21 Ultra bietet Wi-Fi 6E. Der Start für den Standard mit 6 GHz war von der Bundesnetzagentur für Q2 2021 angekündigt.
Kein S Pen-Support für das Galaxy S22
Als das Galaxy S21 Ultra schon den Samsung-eigenen Stylus S Pen unterstützte, der bis dahin der Galaxy-Note-Reihe vorenthalten war, konnte man schon ahnen, dass das Galaxy S22 Ultra das Note am Ende komplett ersetzt. Und genau so ist es geschehen: Samsung integriert den S Pen im Gehäuse des Galaxy S22 Ultra, Nutzer haben also immer den Stift mit dabei. Wie bei der Vorgänger-Generation unterstützen jedoch die anderen beiden Geräte den S Pen wieder nicht. Beim S21 Ultra konnte man ihn zusätzlich kaufen und dann mit einer Hülle auch direkt am Gerät befestigen. Eine ähnliche Lösung hätte es auch für das Galaxy S22 und auch S22+ geben können.
Fazit
Das Galaxy S22 ist als das Standard-Modell der neuen Generation am wenigsten Flaggschiff. Viele Top-Features fehlen wie im Jahr zuvor; es gibt wieder keine WQHD+ Auflösung, kein sehr schnelles Laden, kein Netzteil im Lieferumfang, kein Wi-Fi 6E und keinen S-Pen-Support. Auch könnte man noch erwähnen, dass Sie den Speicher nicht mehr erweitern können via Micro-SD-Karte.
Galaxy S22 und S22+ sind in vielerlei Hinsicht identisch, das Plus-Modell lädt jedoch mit 45 Watt deutlich schneller und es unterstützt die neuere WLAN-Generation. Hauptunterschied ist natürlich die Display-Größe, auch wenn die Auflösung mit Full-HD+ gleich ist. Allerdings ist der Aufpreis von rund 200 Euro gegenüber dem S22 schon sehr hoch. Die echten Top-Features gibt es im Grunde nur beim Galaxy S22 Ultra, das bei 1.249 Euro startet. (PC-Welt)