Chips der 13. und 14. Gen

Sammelklage gegen Intel wegen CPU-Fiasko

12.11.2024
Von  und Michael Crider
Laura ist begeisterte Gamerin sowie Film- und Serien-Fan. Nach ihrem Studium der Kommunikationswissenschaft verschlug es sie direkt in die ersten Redaktionen, um ihre Leidenschaft auszuleben. Seitdem schreibt sie über alles rund um PCs und Technik-Themen und ist seit Mai 2024 bei PC Welt als Redakteurin tätig.
Nach dem CPU-Fiasko bei Intel fordern Tausende Käufer Rückzahlungen von Intel. Das Unternehmen soll von den Problemen mit Chips der 13. und 14. Gen gewusst haben.
Mittlerweile hat Intel mehrere wichtige BIOS-Updates geliefert, um die Probleme zu lösen.
Mittlerweile hat Intel mehrere wichtige BIOS-Updates geliefert, um die Probleme zu lösen.
Foto: Tada Images - shutterstock.com

Intels Probleme mit CPU-Abstürzen der 13. und 14. Generation sind inzwischen gut dokumentiert. Um es kurz zu machen: High-End-Chips stürzten ab und fielen mit scheinbar irreversiblen Schäden aus, und Intel macht übereifrige Leistungseinstellungen im BIOS des Motherboards dafür verantwortlich.

Ein New Yorker ist jedoch mit Intels angebotenen Lösungen nicht zufrieden und verklagt das Unternehmen nun in einer Sammelklage.

Hat Intel Bescheid gewusst?

Ars Technica berichtet über die Klage eines gewissen Mark Vanvalkenburgh, der behauptet, Intel habe Ende 2022 oder Anfang 2023 von den Problemen mit den Prozessoren gewusst und sie den Käufern nicht mitgeteilt, obwohl die Rückgabequoten stiegen und sowohl die Endverbraucher als auch die Technikmedien begannen, das Problem breit zu diskutieren. Vanvalkenburgh und seine Anwälte behaupten, dass Intels Vorenthaltung interner Daten über Ausfälle und Rückgabequoten irreführend war und ihn und viele andere dazu veranlasst hat, CPUs zu kaufen, die sie sonst vermieden hätten.

Je nachdem, was die Ermittlungen ergeben, schätzen die Anwälte von Vanvalkenburgh, dass Hunderttausende – oder möglicherweise Millionen – von Menschen an der Sammelklage beteiligt sein könnten. Obwohl Intel behauptet, dass nicht jeder Desktop-Prozessor der 13. und 14. Generation für diese Fehler anfällig ist, muss dies erst noch empirisch nachgewiesen werden.

Katastrophe für Intel

Dieses Szenario ist bereits einer der größten CPU-Fehler der jüngeren Vergangenheit, aber die Informationen, die aus dieser Klage resultieren, haben das Potenzial, es zu einer regelrechten Katastrophe werden zu lassen.

Und ein Desaster kann sich Intel im Moment nicht leisten. Das Unternehmen musste bereits mehrere Rückschläge hinnehmen, darunter die enttäuschende Leistung seiner neuesten Desktop- und Laptop-Chips, die Unfähigkeit, vom KI-Boom zu profitieren, während Nvidia alle anderen auffrisst, und ein aufstrebendes AMD, das mit seinen X3D-Chips im Enthusiastenmarkt hoch im Kurs steht. Ganz zu schweigen von dem neuen Vorstoß von Qualcomm und anderen Arm-basierten Chipherstellern, die jetzt auch in den Windows-Bereich vordringen.

Die Aktie des Unternehmens wird aktuell zu weniger als der Hälfte dessen gehandelt, was sie zu Beginn des Jahres 2024 war, und wird bald aus dem Dow Jones Industrial Average entfernt und durch Nvidia ersetzt werden, das jetzt das wertvollste Unternehmen der Welt ist.

Garantieverlängerung und wichtiges Update

Intel hat versucht, die Besitzer der betroffenen CPUs zu beschwichtigen, indem es die dreijährige Garantie für Boxed-CPUs um zwei Jahre verlängert hat, aber wie Ars anmerkt, ist das nur ein schwacher Trost für diejenigen, die einen High-End-Chip gekauft haben, um einen leistungsstarken Desktop “zukunftssicher” zu machen und ihn möglicherweise weit darüber hinaus zu betreiben. Zudem muss man Intel zugute halten, dass sie dem Fehler auf den Grund gegangen sind und mittlerweile mehrere wichtige BIOS-Updates geliefert haben, um die Probleme zu lösen. Das hilft aber nur denjenigen, deren CPUs nicht bereits zu Schaden gekommen sind. (PC-Welt/kk)

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