Ein Produkt für den Hobbyraum ist es nicht, das Ricoh auf der Formnext in Frankfurt Mitte November vorstellen wird: Der Ricoh AM S5500P ist ein kleinwagengroßer 3D-Drucker, mit dem ganze Autoteile gedruckt werden können. Ricoh hat das Modell entwickelt um den spezifischen Bedürfnissen von Unternehmen im Bereich der innovativen Fertigung Rechnung zu tragen. Das Gerät verarbeitet die Materialien Polypropylen (PP) sowie Polyamid 6 (PA6), die laut Ricoh insbesondere für die Automobilindustrie "von strategischer Bedeutung" sind.
Zur Herstellung robuster High-Definition-Objekte nutzt der AM S5500P ein additives Fertigungsverfahren, das unter dem Begriff SLS (Selektives Laser-Sintern) bekannt ist. Bei dieser Technologie wird ein pulverförmiges Material mit einem Laser zum Sintern bestrahlt. Zusätzlich zu den gängigen Polymeren wie PA11 oder PA12 können die universell anwendbaren und hochfunktionalen Materialien PA6 und PP genutzt werden. Dadurch können Automobilteile für Funktionstests, aber auch für Endprodukte angefertigt werden. Dank seines großen Bauraums soll der AM S5500P mehrere unterschiedliche Einzelteile gleichzeitig, aber auch große Teile in einem Arbeitsgang formen können.
3D-Drucker unter Ricoh-Label
Ricoh vertreibt unter anderem bereits kompakte 3D-Drucker von Leapfrog. Mit dem AM S5500P, der in einer ganz anderen Klasse angesiedelt ist, kommen die Japaner nun mit einem Produkt unter eigenem Label auf den Markt. "Die Einführung des AM S5500P ist ein Meilenstein in der fast 80-jährigen Geschichte von Ricoh, aber auch für die Entwicklung der gesamten additiven Fertigungsbranche", gibt sich Peter Williams, Executive Vice President bei Ricoh Europe, selbstbewusst. Man wolle damit Unternehmen unterstützen, die sich im Zuge des digitalen Zeitalters weiterentwickeln.
Bereits im September 2014 startete Ricoh seinen Geschäftsbereich für additive Fertigung "Additive Manufacturing Business" (AM Business). Neben dem Vertrieb von Produkten der Dritthersteller geht es dabei in erster Linie um Dienstleistungen rund um den 3D-Druck wie Design- und Anwendungs-/Entwicklungsleistungen, schnelle Modellentwicklung (Rapid Prototyping), Werkstoffkunde, Bereitstellung von Ressourcen für additive Fertigung, End- und Nachbearbeitung sowie After-Sales-Unterstützung. Mit dem AM S5500P soll nun das Angebot auch im Hardware-Bereich ausgebaut werden.
Die Rapid.Tech und die FabCon 3.D zeigen die ganze Bandbreite additiver Fertigungtechnologien.
Mit den beiden Parallelmessen hat Erfurt als 3D-Druck-Messestandort etabliert.
Hier zeigen Hersteller, was heutzutage alles druckbar ist, wie hier Stratasys mit einem Lenkrad.
3D-Selfies sind hoch im Kurs.
Verbesserte Körperscanner sorgen für mehr Detailgenauigkeit.
So kann man sich gleich eine komplette Kampfsportlertruppe drucken lassen.
In der Architektur sind Modelle aus dem 3D-Drucker sehr gefragt.
Selbst filigrane Struckturen lassen sich mittlerweile darstellen.
Soll ein Abbild eines existierenden Gegenstands erstellt werden, benötigt man einen 3D-Scanner.
Zahlreiche 3D-Druck-Fabrikanten, wie hier der italienische Hersteller Gimax3D, nutzen in Erfurt die Möglichkeit, ihre Produkte vorzustellen.
Concept Laser fertigt Metallteile aus Metallpulver nach dem Schichtbauverfahren.
Hier ein Druckbeispiel des Spezialisten aus Lichtenfels.
Auch Schmuck lässt sich so fertigen.
Die Zahntechnik hat längst die additive Fertigung für sich entdeckt.
Mit dem FabBus will die FH Aachen junge Menschen für den aufstrebenden Industriezweig begeistern.
Im Innern des Busses können die Jugendlichen mit 3D-Druckern von Makerbot nach Herzenslust experimentieren.
Nettes Druckbeispiel. Ein Schluck aus dieser Pulle ist dann aber wohl eher eine Enttäuschung.
Verbrauchsmaterial, häufig in Form von Filamenten, ist ein wichtiges Thema auf den Messen.
Der Händler 3dk.berlin hat sich darauf spezialisiert.
Auch eher in der Kunststoffindustrie beheimatete Unternehmen wie Herz bieten Filamente an.
Auch bei dem aus der IT-Branche bekannten Anbieter Verbatim kann Verbrauchsmaterial bezogen werden.
iGo3D ist einer der bekannten Distributoren im 3D-Druck-Markt. Der Grossist kooperiert unter anderem auch mit Tarox.
So zeigt Formlabs seine Produkte am iGo3D-Stand.
Überall an den Ständen finden angeregte Fachgespräche statt.
Nachwuchs ist wichtig: Messechef Wieland Kniffka (4. v. l.) bei der Vergabe der Start-Up-Awards.
3D-Druck ist nicht nur Hardware.
Sich schnell einen Stuhl zu drucken, wenn man müde ist, geht leider nicht, dazu dauert der Druck zu lange. Aber man kann ja schon einmal auf Vorrat produzieren.
Auf der FabCon gibt es auch pfiffige Sonderlösungen zu sehen: Mit einem Ultimaker im Kopfstand-Modus lassen sich auch höhere Objekte drucken.
Immer noch beliebte Druckbeispiele sind Vasen.
Für den Grafiktabletspezialisten Wacom bietet die 3D-Druck-Branche ein interessantes Geschäftspotenzial.
Der Erfurter Printcocktail, veranstaltet vom Ring Grafischer Fachhändler, RGF, findet parallel zu den beiden 3D-Druck-Messen statt. Andreas Neck, Vorstand des Distributors Disc Direct, zeigt seine Eigenmarke One.
Matthias Volkmann (Elvo) hat sich auf Etikettendrucksysteme spezialisiert.
Auch Ricoh ist mit seinem rollenden Showroom vor Ort: Ulla Risch-Sauer präsentiert Beispiele aus dem Produktionsdruck.
Doch auch 3D-Drucker von Leapfrog har Ricoh mittlerweile im Portfolio, und so schließt sich der Kreis zur FabCon 3D und zur Rapid.Tech.