Laut der internationalen Webagentur ComScore wurden im US-Weihnachtsgeschäft rund 25 Milliarden Dollar online umgesetzt, das sind stolze 25 Prozent mehr als vor einem Jahr. Dagegen legte der stationäre Handel nur um fünf Prozent zu.
Doch wer daraus den Schluss zieht, dass es den E-Tailern immer besser geht, irrt gewaltig, denn der Anteil der reinen Internethändler am gesamten Online-Umsatz geht seit zwei Jahren kontinuierlich zurück. So konnten die Online-only-Händler 2004 noch 60 Prozent des gesamten Online-Umsatzes auf sich vereinen. Im Jahr 2005 waren es nur noch 55 Prozent, und in 2006 ging der Anteil auf 52 Prozent weiter zurück. Gewinner im E-Commerce sind dagegen diejenigen Händler, deren Angebot sowohl als auch verfügbar ist und die in klassischen Medien dafür werben.
Noch deutlicher ist der Unterschied zwischen on- und offline-Erfolg beim Webtraffic. Während sich bei den großen Einzelhandelsketten wie Walmart, Target und BestBuy die Webbesuche im November verdoppelten, stiegen diese Werte bei Amazon nur um 15 Prozent.
Hinzu kommt, dass der Online-Handel im Vergleich zum traditionellen Einzelhandel weiterhin bescheiden ist. Nur sieben Prozent des Gesamtumsatzes wurden übers Internet getätigt, das ist genauso viel, wie über Versandkataloge verkauft wird. Folglich haben die Marktforscher auch das einst vorausgesagte Ende des Offline-Shoppens zurückgenommen. Jupiter-Research - einst der große Online-Verfechter - meint inzwischen, dass der Online-Handel maximal einen Marktanteil von 15 Prozent erzielen wird.
Harald Weiss/SIC