Deutsche Behörden setzen auf Appian und OutSystems

Rahmenverträge für Low-Code-Plattformen unterzeichnet

Peter Marwan lotet kontinuierlich aus, welche Chancen neue Technologien in den Bereichen IT-Security, Cloud, Netzwerk und Rechenzentren dem ITK-Channel bieten. Themen rund um Einhaltung von Richtlinien und Gesetzen bei der Nutzung der neuen Angebote durch Reseller oder Kunden greift er ebenfalls gerne auf. Da durch die Entwicklung der vergangenen Jahre lukrative Nischen für europäische Anbieter entstanden sind, die im IT-Channel noch wenig bekannt sind, gilt ihnen ein besonderes Augenmerk.
Bei der Ausschreibung von zwei Rahmenverträgen für Low-Code-Plattformen der öffentlichen Hand in Deutschland haben Appian und OutSystems den Zuschlag erhalten.
Nach einer Ausschreibung hat sich die öffentliche Hand in Deutschland bei Low-Code-Plattformen für Appian und OutSystems entschieden.
Nach einer Ausschreibung hat sich die öffentliche Hand in Deutschland bei Low-Code-Plattformen für Appian und OutSystems entschieden.
Foto: MeshCube - shutterstock.com

Die Digitalisierung von Behörden und Kommunen kommt nur schleppend voran. Beredtes Zeugnis dafür ist der Rückstand bei der Umsetzung der Vorgaben aus dem Onlinezugangsgesetz. Ein immer wieder erhobener Vorwurf ist, dass die öffentlichen Auftraggeber das Thema zu umständlich angehen. Dem wollen sie offenbar mit der Nutzung von Low-Code-Plattformen begegnen.

Bei der Ausschreibung für einen Rahmenvertrag für eine "Entwicklungsorientierte Low-Code-Plattform" hat sich jetzt OutSystems durchgesetzt. Bereits Mitte März hatte der Wettbewerber Appian zusammen mit Bechtle den Zuschlag für einen "Rahmenvertrag für vorgangsorientierte Low-Code-Plattformen" erhalten.

Die in den Niederlanden gegründete und heute zu Siemens gehörende Plattform Mendix ging dagegen leer aus. Sie wird von Gartner ebenso wie OutSystems und Appian zusammen mit Microsoft, ServiceNow und Salesforce als "Leader" im Markt für Low-Code Anwendungs-Plattformen eingestuft.

Die von der öffentlichen Inhouse-Beratung "PD - Berater der öffentlichen Hand" ausgewählten Rahmenverträge gelten sowohl auf Bundes-, Länder- als auch Kommunalebene. Sie ermöglichen es Behörden, Low-Code-Plattformen zu nutzen, ohne eigene Ausschreibungen durchführen zu müssen. "Insgesamt umfasst der Rahmenvertrag 18 öffentliche Stellen, darunter auch das ITZBund (Informationstechnikzentrum Bund), wodurch die Bedarfe von rund 14.000 Verwaltungen und 3,3 Millionen Angestellten bedient werden können", erklärt OutSystems.

"Neue Ära der Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung"

"Mit OutSystems können Behörden zum Beispiel ganze Vorgänge vom Online-Antrag über die Sachbearbeitung bis hin zur Kommunikation komplett digitalisieren, um so die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu entlasten sowie Prozesse zu vereinfachen und zu beschleunigen", sagt Christoph Volkmer, Vice President EMEA Central bei OutSystems.

"Bürgerinnen und Bürger fordern ebenso wie Unternehmen eine digitalisierte und leistungsfähige öffentliche Verwaltung, die mit ihren Dienstleistungen am Puls der Zeit ist. Durch den Rahmenvertrag kann nun jede Behörde noch einfacher von den Vorteilen von Low-Code profitieren und damit die Ende-zu-Ende-Digitalisierung im öffentlichen Sektor vorantreiben."

Auch Fabian Czicholl, Regional Vice President DACH bei Appian, ist euphorisch: „Ab sofort beginnt eine neue Ära der Digitalisierung der deutschen öffentlichen Verwaltung", kommentierte er den Rahmenvertrag. „Mit unserer Low-Code-Plattform werden wir in kürzester Zeit für spürbare Fortschritte bei der Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung sorgen."

"Mit der erfolgreichen Ausschreibung können wir die gezogene Handbremse der Digitalisierung öffentlicher Einrichtungen endlich lösen – die notwendige Technologie steht jetzt bereit", ergänzt Christian Rupert Maierhofer, General Director AVS bei Bechtle.

OutSystems wurde 2001 in Portugal gegründet. Heute kann das Unternehmen auf über 700.000 Community-Mitglieder, mehr als 500 Partner sowie aktive Kunden in 79 Ländern und 21 Branchen verweisen.

Appian wurde 1999 im US-Bundesstaat Virginia gegründet. Das seit 2017 börsennotierte Unternehmen bediente zunächst vor allem Firmen aus dem Finanzwesen, der Logistik und dem Einzelhandel. Die Präsenz in Deutschland erhöhte es 2021 durch die Übernahme von Lana Labs, einem deutschen, von ehemaligen Studenten des HPI in Potsdam gegründeten, auf Process Mining spezialisiertem Softwareunternehmens.

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