Mit der neuen Produktserie FlashArray//m, einem auf zehn Jahre Produktnutzung ausgelegten Lebenszyklusmodell unter der Bezeichnung Evergreen Storage und der Cloud-basierten Managementplattform Pure1 will der All-Flash-Player Pure seine großen Konkurrenten EMC und IBM vom angestammten Terrain verdrängen. Dabei vertreibt der Hersteller vollständig über den Channel, der im deutschsprachigen Raum rund 50 Partner sowie die Distributoren ADN und Arrow umfasst.
"Wir haben uns bisher vor allem auf Software-Innovationen fokussiert, führen aber jetzt innovative Soft- mit innovativen Hardware-Features zusammen", sagt Carlo Wolf, Regional Director Central Europe. FlashArray//m bringt auf drei Höheneinheiten 120 TByte unter und verbraucht dabei etwa 1 kW Strom. Geplant sind in der Serie drei Modelle (//m20, //m50, //m70)), dessen größtes bis 500 Terabyte bei laufendem Betrieb skaliert. Gleichzeitig lassen sich die Geräte auch noch kaskadieren.
Die in dem Chassis steckenden Komponenten, also Speicherkarten, Controller und andere Komponenten sind sämtlich bei laufendem Betrieb auswechselbar. Die Verzögerung beträgt weniger als eine Millisekunde, die interne Bandbreite bis 9 GByte/s. Laut Hersteller werden vom Spitzenmodell //m70 bis zu 300.000 Ein-Ausgabeoperationen mit 32-K-Blöcken bewältigt. Für Ein-/Ausgabemodule sind sechs Slots vorhanden. Die bis zu sechs Ein-/Ausgabemodule unterstützen 8/16 GBit/s FC oder 2*10GBit/s Ethernet.
In ein Flash-Chassis passen 20 Flash-Module mit 512 GByte, 1 oder 2 TByte Kapazität. Dazu kommen zwei oder vier Module Nonvolatiole RAM (NV-RAM) und zwei redundante Controller. Das Chassis enthält Fabrics für PCIe 3.0, NVMe und 12 GBit/s SAS. Die Geräte benötigen lediglich sechs Kabel, um mit Strom und IT-Infrastruktur verbunden zu werden.
Alle im Enterprise-Bereich üblichen Software-Features wie Deduplizierung, Thin Provisioning, oder Hochverfügbarkeit sind inklusive, für Wartung werden bei vier Stunden Reaktionszeit 20 Prozent vom Produktpreis fällig, für Service am nächsten Geschäftstag 15 Prozent jährlich. Reseller werden prozentual an den Produktverkäufen und Wartungsverträgen beteiligt, wobei die Wartung durch den Hersteller erfolgt.
Pure selbst übernimmt die Fernwartung aller Geräte. Alle 30 Sekunden melden sämtliche Pure-Systeme bestimmte Betriebsdaten wie Füllstand und Temperatur über eine verschlüsselte Verbindung an die Pure-Cloud. Dafür muss keinerlei Software auf den Systemen installiert werden.
- HGST Virident flashMAXII
Western Digital hat im Oktober 2013 den PCI-Express-Spezialisten Virident eingekauft und bei bei der Tochter HGST eingegliedert. Beim absoluten High-End-Laufwerk FlashMAX II kann die Capaticity-Variante bis zu 4,8 TByte speichern. - OCZ/Toshiba Z-Drive 4500
Das neue OCZ-Flaggschiff ist das Z-Drive 4500. Die PCI-Express-Karte kombiniert einen von OCZ entwickelten Controller mit dem neuen 19-Nanometer-Flash-Speicher von Toshiba und soll so beim Lesen bis zu 2165 MByte/s erreichen. - Samsung SSD SM843T
Die Enterprise-SSD SM843T von Samsung mit SATA-Schnittstelle nutzt denselben Controller wie die für Consumer bestimmte 840 Pro. (Bild: Samsung) - Toshiba PX03SNx
Die neue Toshiba-SSDs der PX03SNx-Baureihe mit SAS-3.0-Schnittstelle rangieren bei Preis, Leistung und Kapazität eine Stufe über der Intel DC S3500. Sie erreicht beim sequentiellen Lesezugriff bis zu 1100 MByte/s und ist mit bis zu 1,6 TByte Kapazität verfügbar . - Seagate SSD 1200
Das derzeitige Spitzenmodell unter den Seagate-SSDs ist die 1200 SSD mit SAS-3.0-Schnittstelle. Die SSDs der 1200-Serie bieten mit bis zu 800 GByte Speicherplatz aber nur die halbe Kapazität der neuen Toshiba- PX03SNx-Baureihe. - Mushkin Scorpion Deluxe
Bei der Mushkin Scorpion Deluxe sind unter dem Kühlkörper für den LSI-Controller vier SSDs im M.2-Formfaktor untergebracht, die als RAID-0-Verbund arbeiten. - Intel SSD DC-S3500
Intel hat die sparsamen SATA-SSDs der DC-S3500-Baureihe primär für den Einsatz in Cloud-Servern optimiert. Sie sind mit bis zu 800 GByte Kapazität erhältlich. - SSD Samsung XS1715
Die Samsung XS1715 ist die erste SSD mit NVMe-Interface. Über die vier PCI-Express-Lanes kann sie beim Lesen bis zu 3000 MByte/s übertragen und stößt damit in Leistungsdimensionen vor, für die bisher RAID-0-Lösungen notwendig waren.
"Tritt ein Fehler auf, haben wir deshalb die Systemdaten schon zur Hand und können sehr schnell reagieren", erklärt Wolf. Die Kenndaten von Fehlern in einer Installation werden mit den übrigen installierten Systemen bei anderen Kunden abgeglichen, so dass sich eine ähnliche Fehlerkonstellation dort proaktiv etwa durch das Einspielen eines Patches verhindern lässt.
"Die Hälfte unserer Support-Aktivitäten ist heute schon proaktiv", sagt Markus Grau, Systemingenieur bei Pure. Anwender können über eine Web-Oberfläche auf die in der Cloud gespeicherten Daten ihrer Systeme zugreifen und, wenn erwünscht, von dort aus über gesicherte Verbindungen auch auf die Systeme selbst.
Langfristig planbare Wartungskosten
Pure möchte Anwender von durch überhöhte Wartungspreise erzwungenen Update-Zyklen nach drei oder fünf Jahren befreien: Die Kunden erhalten nach jeweils drei Jahren Wartungsvertrag kostenlos den jeweils aktuellen Controller und die Option, den Wartungsvertrag um weitere drei Jahre ohne Preiserhöhungen zu verlängern. Auch Softwareupdates sind inklusive. Nur Kapazitätsvergrößerungen schlagen kostenpflichtig zu Buche.
Da derzeit die Kapazitäten stark wachsen, gehen wir davon aus, dass wir trotzdem gut verdienen", sagt Wolf. Die Betriebskosten bleiben also über den gesamten Einsatzzeitraum, den Pure derzeit mit zehn Jahren beziffert, berechenbar und können nach Angaben des Herstellers um die Hälfte geringer sein als bei konventionellen Lösungen. Einen ähnlichen Weg hat übrigens kürzlich auch Dell beschritten.
Reseller verdienen mit Pure an eigenen Einsatzkonzepten, beispielsweise für den Ersatz von CAD-Workstations durch zentrale Systeme, ein derzeit aufstrebendes Anwendungsfeld. "Eine Verdienstquelle für Reseller liegt auch darin, Anwendern bei Datenmigration auf Flash und bei der Anpassung ihrer Applikationen an die neue Speicherinfrastruktur zu unterstützen", meint Wolf.
Das bisherige Partnerprogramm "P3" sah die Stufen "Authorized", "Silber" und "Gold" vor. Nun kommt als neue Stufe "Platin" hinzu, während der mit keinerlei Qualifikationsanforderungen belegte Authorized-Status entfällt. Wie viel Umsatz die einzelnen Partnerstufen jeweils erbringen müssen, wollte Wolf nicht verraten, Platin-Partner müssen aber vier Techniker, vier Vertriebsspezialisten und einen Mitarbeiter für die Pure-Installation beim Kunden vorhalten.
Innerhalb der nächsten 24 Monate möchte Pure eine Handvoll Channel-Partner auf diese Stufe heben. Außerdem soll die Händlerbasis "kontrolliert wachsen". Neue Partner sollen möglichst Rechenzentrumserfahrung und Erfahrungen mit VDI, SAP und Applikationsanpassung an neue Infrastrukturen mitbringen. (rw)