Preiswerte Speicherlösung

27.06.2002
Raid-Systeme sind bei Servern nicht mehr wegzudenken. Dank der Mehrfachspeicherung sorgen sie für den sicheren Datenerhalt. Solche Systeme sind aber aufgrund der meist verwendeten SCSI-Harddrives immer recht kostenintensiv. Accusys stellt nun ein System vor, in dem drei IDE-Platten als Raid-System arbeiten können.

SCSI-Platten sind immer noch wesentlich teurer als ihre (fast) gleichwertigen IDE-Kollegen. Hersteller geben den eklatanten Preisunterschied mit einer höheren Qualitätsstufe bei SCSI an. Zum Beispiel seien SCSI-Platten für Dauerbetrieb ausgelegt, während Harddrives mit IDE-Schnittstelle Ruhepausen benötigten. Ob sich dadurch aber ein rund doppelt so hoher Preis rechtfertigt, ist Glaubenssache.

Viele Systemadministratoren setzen heute schon aus Kostengründen deshalb IDE-Platten ein. Und die Ausfallrate soll auch nicht höher als bei den SCSI-Platten liegen. Doch das Wichtigste sind nicht die Platten selbst, sondern die darauf gespeicherten Daten. Deshalb bieten einige Hersteller Raid-Systeme für IDE-Platten an. Diese unterstützen aber in den meisten Fällen nur die Raid-Level 0 und 1. Außerdem haben sie gravierende Nachteile: Erstens sind sie nicht Hot-Swap-fähig. Das heißt: Im laufenden Betrieb kann eine Platte nicht entfernt und ausgetauscht werden, ohne dazu das System herunterzufahren. Werden mehr als zwei Drives unterstützt, ist zudem noch ein Treiber erforderlich, der die Platten für das jeweilige Sys-tem zugänglich macht.

Diese Nachteile verhindern in einigen Fällen den Einsatz von IDE-Raid-Systemen in manchen Servern. Das Unternehmen Accusys bringt nun ein Gerät auf den Markt, dass diese Nachteile ausmerzen soll.

Accusys bezeichnet sich selbst als Erfinder der "SCSI to IDE Raid-Technologie".

Raid ganz preiswert

Mit dem ACS 7630 stellt das Unternehmen ein kleines, aber vollwertiges Hardware-Raid vor, das den Markt in diesem Bereich völlig revolutionieren soll. Bis heute war es nicht möglich, vollwertige Raid 5 beziehungsweise Raid 0 Funktionalität mit drei IDE-Platten ohne die Verwendung eines Treibers zu entwerfen. Dies gilt insbesondere für den Einsatz von Hardware-Raid-Systemen, die schon professionellen Sicherheitsansprüchen gerecht werden. Das neue ACS 7630 bietet nun diese Eigenschaft.

Es handelt sich um ein Einbaugerät, das drei Festplatten Platz bietet. Die Festplatten sind - und das ist der integrierten Backplane zu verdanken - hundertprozentig Hot-Swap-fähig.

Das System bietet automatischen Online-Rebuilt und kann als Mas-ter oder Slave konfiguriert werden. Durch die Tatsache, dass das ACS 7630 ohne Treiber auskommt, ist es völlig hosttransparent und OS-unabhängig. Dank der übersichtlich gestalteten Monitoring-Software kann der Status des Raids am Bildschirm überwacht werden. Zu den weiteren Ausstattungsmerkmalen des Raid-Kits gehören ein akustischer Alarmgeber, der den Ausfall von Festplatten anzeigt, und ein Battery-Backup für den Status der Festplatten.

Eigenschaften des Systems

Das System ist für den Einsatz von Ultra-ATA-Platten dimensioniert. Die Controller-Platine selbst kann als Master oder Slave konfiguriert werden. Für den jeweiligen Server stellt sich das System als eine einzige Festplatte dar. Treiber sind deshalb nicht notwendig. Das Sys-tem lässt sich aus diesem Grund in jedem Server oder Rechner einsetzen, unabhängig vom Betriebssystem. Das System besitzt volle Raid-0- und -5-Kompatibilität. Die MTBF gibt der Hersteller mit mehr als 300.000 Stunden an.

Mit etwa 700 Euro stellt das ACS-7630 Raid-Kit eine preiswerte Alternative zu den wesentlich teureren SCSI-System dar.

www.accusys.de

ComputerPartner-Meinung:

Das ACS 7630 Raid-Kit bietet fast uneingeschränkten Datenschutz zu einem gutem Preis. Accusys könnte mit diesem Kit wirklich eine Revolution im Bereich kleiner Speicheranwendungen auslösen. Durch den Einsatz preiswerter IDE-Platten lassen sich jetzt kostengünstige Raid-Level-5-Systeme realisieren. (jh)

Zur Startseite