Canalys-Chef Steve Brazier ist bekannt für seine Vorhersagen und Vermutungen, was die weltweite IT-Industrie und den Channel betrifft. Nicht immer liegt er mit seinen Prognosen richtig, doch zur Diskussion regen seine Aussagen immer an.
Auf dem diesjährigen Canalys Channels Forum in Barcelona sprach Brazier unter anderem über die Entwicklung im Public-Cloud-Sektor. Hier erwartet der Analyst erhebliche Steigerungen: "Die Preise werden im kommenden Jahr um 30 Prozent steigen", lautet seine Vorhersage.
Der Aufbau der Cloud-Infrastruktur sei immens teuer, so Brazier. Er spricht von einem Investitionsvolumen von 140 Milliarden Doller im laufenden Jahr. Dazu kommen nun Energiekosten, die sich verdreifacht haben, höhere Zinsen sowie Währungsschwankungen mit einem starken US-Dollar. "Damit halbiert sich der Profit der Hyperscaler", rechnet der Canalys-CEO vor.
Rekordzahl an Insolvenzen
Auch wenn Hyperscaler vor großen Herausforderungen stehen, wird ihre Bedeutung auch im Channel weiter zunehmen. So rechnet das Canalys-Team damit, dass der AWS Marketplace sich bis 2025 unter den Top 10 der Distributoren für IT-Lösungen einreihen wird.
Der Hype um Abo- und as-a-Service-Modelle wird dagegen in den Marktzahlen nur bedingt niederschlagen. 2027 werden sie rund 30 Prozent des weltweiten IT-Markt ausmachen, ist die Canalys-Prognose. "70 Prozent werden immer noch keine Subscriber sein", lautet der Umkehrschluss Braziers.
Die weltweite wirtschaftliche Lage wird auch im kommenden Jahr unter Druck bleiben. So werde 2023 eine "Rekordzahl an Insolvenzen" bringen. Skeptisch ist Canalys auch bei Mark Zuckerbergs Metaverse. "Kein Unternehmen wird im Metaverse mit Hardware oder Software in den kommenden vier Jahren Profit machen", meinen die Canalys-Analysten.