Beschleunigung für Schreib- und Lesezugriffe

PernixData FVP 3.0 macht virtuelle Maschinen bis zu 10 Mal schneller



Dr. Thomas Hafen ist freier Journalist in München. Er verfügt über langjährige Erfahrung als Redakteur in verschiedenen IT-Fachmedien, darunter NetworkWorld Germany und ChannelPartner. Seine fachlichen Schwerpunkte liegen in den Bereichen Data Center, Telekommunikation und Cloud Computing.
FVP von PernixData stellt virtuellen Maschinen flexibel RAM oder Flash-Speicher als Cache zur Verfügung und soll so Schreib- und Lesezugriffe bis zum Faktor 10x beschleunigen. Channel-Partner können damit auch außerhalb von Storage-Ersatzzyklen Kunden mehr Speicher-Performance ermöglichen.
 
  • Wie PernixData FVP die Schreib- und Lesezugriffe von virtuellen Maschinen beschleunigt
  • Wie sich mit PernixData Architect zuverlässigere Aussagen über zukünftige Performance-Probleme und Speicheranforderungen treffen lassen
  • Welche Channel-Partner von der Zusammenarbeit mit PernixData profitieren
PernixData FVP kann die Speicher-Performance von virtuellen Maschinen laut Hersteller bis zum Faktor 10x beschleunigen.
PernixData FVP kann die Speicher-Performance von virtuellen Maschinen laut Hersteller bis zum Faktor 10x beschleunigen.
Foto: PernixData

Das im Februar 2012 gegründete Unternehmen PernixData bringt seit August 2013 jährlich ein neues Release seiner Software FVP auf den Markt. Die Lösung beschleunigt Schreib- sowie Lesezugriffe von virtuellen Maschinen, indem sie auf dem Host lokalen Arbeitsspeicher und / oder Flash-Speicher wie SSDs, PCIe-Karten oder NVM (Non-Volatile Memory) als Cache verwendet. Zusätzlich erhöht das Programm die Zuverlässigkeit und hält beim Schreiben so lange drei Kopien der Daten im Cache vor, bis der erfolgreiche Schreibvorgang quittiert ist. Durch ein Clustering mit symmetrischer Replikation kann außerdem eine höhere Ausfallsicherheit erreicht werden.

Ian Wells, Senior Director EMEA, PernixData
Ian Wells, Senior Director EMEA, PernixData
Foto: PernixData

FVP wird im Server installiert, auf dem auch der Hypervisor läuft, was nach Angaben des Herstellers nur 20 Minuten dauert. Die VMs auf dem Server müssen dafür in den Maintenance-Modus versetzt werden. FVP unterstützt in der aktuellen Version 3.0 VMware ESXi 5.1.x, ESXi 5.5.x und ESXi 6.x. Man beobachte den Markt und werde gegebenenfalls auch Versionen für andere Hypervisor wie Hyper-V oder KVM herausbringen, sagt Ian Wells, Senior Director EMEA bei PernixData.

Auf der Storage-Seite arbeitet FVP mit allen Systemen zusammen, die sich auf der Hardware-Kompatibilitätsliste von VMware befinden, darunter Cisco-UCS-, Dell-PowerEdge, HP DL- und BL-Systeme sowie die IBM xSeries-Plattform. Änderungen sind dabei weder an den Speichersystemen noch an den VMs oder den Hosts nötig.

Eine mit FVP 3.0 eingeführte HTML5-basierte Benutzeroberfläche soll die Überwachung der Leistungsdaten verbessern. Sie kann direkt oder aus dem vSphere Web Client aufgerufen werden. Mit "PernixPlus" stellt das Unternehmen außerdem einen automatisierten Support-Mechanismus zur Verfügung, der dabei helfen soll, Probleme schon im Vorfeld zu erkennen. Voraussetzung ist allerdings, dass der Kunde anonymisierte Metadaten an den Hersteller sendet.

FVP ist in drei Versionen erhältlich. Die Lizenzierung erfolgt in der Regel per Host, in VDI-Umgebungen gibt es auch eine Client-basierte Lizenzoption. Auch ein Subskriptionsmodell wird angeboten Die Listenpreise für die Host-basierte Lizenzvariante liegen bei 7.500 Dollar für drei Hosts in der "Essential"-Version, 5.000 Dollar pro Host in der "Standard"-Edition und 7.500 Dollar pro Host in der "Enterprise"-Variante. Essential- und Standard-Lizenzen gelten für Server mit maximal zwei CPU-Sockeln, bei der Enterprise-Version gibt es diese Einschränkung nicht.

Zusätzlich gibt es eine kostenlose Variante namens "FVP Freedom". Diese kann auf beliebig vielen Hosts mit einer ebenso unlimitierten Anzahl von VMs eingesetzt werden, zur Schreibbeschleunigung lässt sich damit allerdings nur RAM verwenden.

VM-und Speichermanagement

Mit PernixData Architect lässt sich die Speicher-Performance von virtuellen Maschinen überwachen und managen.
Mit PernixData Architect lässt sich die Speicher-Performance von virtuellen Maschinen überwachen und managen.
Foto: PernixData

Mit "Architect" hat PernixData eine Software vorgestellt, mit der ein Administrator seine virtuellen Umgebungen besser planen, verwalten, analysieren und betreiben können soll. Aktuell ist Architect noch in der Beta-Phase. Die Lösung klinkt sich zwischen virtuelle Maschinen und Storage und stellt umfangreiche Metriken zur Verfügung. Mit Architect können Anwender zudem abschätzen, wie viel Flash- oder RAM-Speicher sie tatsächlich zusätzlich installieren müssten, um die gewünschte Performance zu erreichen. So lässt sich eine teure Überprovisionierung verhindern. Das Tool kann aber nicht nur eine Prognose für zukünftige Erweiterungsmaßnahmen erstellen, sondern gibt bei aktuellen Leistungsproblemen auch konkrete Empfehlungen, wie dieses behoben werden können.

Chancen für den Channel

PernixData verkauft zu hundert Prozent indirekt und ist vor allem für Reseller interessant, die Kunden mit großen VMware-Installationen betreuen, wie zum Beispiel das Systemhaus Computacenter, das eines der ersten PernixPrime-Partner des Herstellers war. Das Potenzial sei enorm sagt Ulf Schade, Solution Manager Consulting Services - Datacenter Solutions beim Systemhaus: "Bei unseren regelmäßigen Health Checks haben 50 Prozent der VMware-Kunden Performance-Probleme, in 80 Prozent dieser Fälle ist der externe Storage die Ursache". Diesen Kunden könne man mit PernixData FVP auch außerhalb der üblichen Beschaffungszyklen für Speichersysteme helfen.

Ein Proof of Concept sei schnell aufgesetzt, sagt Schade. Üblicherweise läuft FVP zunächst nur passiv im "Listening Modus" mit und zeichnet auf, welche Leistungszuwächse möglich wären. Viele Kunden seien schon davon überzeugt, sagt Schade: "Der Sales Cycle ist sehr kurz."

Mit weltweit 630 Partnern bei nur 500 Kunden ist die Konkurrenz unter den Resellern allerdings groß. EMEA-weit gibt es 12 Distributoren, wobei Arrow der größte ist, sowie 315 Partner. In Deutschland sind aktuell 65 Partner registriert. Computacenter-Manager Schade sieht darin kein Problem: "Wir können mit dem Wettbewerb umgehen." Wichtiger sei, dass es keinen Direktvertrieb gebe, "da kommt man sich sonst schon mal in die Quere."

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