Europas Computerhändler lassen sich von den jüngsten wirtschaftlichen Bedenken in der Eurozone nicht die Laune verderben. Trotz Schuldenkrise, öffentlicher Sparmaßnahmen und wiederkehrender Verbrauchersorgen bleibt der PC-Markt in starker Verfassung. Insbesondere in Zentral- und Osteuropa war die Nachfrage im zweiten Quartal hoch, wie IDC-Daten zeigen. Der Absatz stieg sowohl im Geschäftskunden- als auch im Endverbrauchersegment über den Erwartungen. An keinem Hersteller ging die Erholung von dem verhaltenen Vorjahr spurlos vorbei. Allesamt bauten sie ihre Verkäufe aus.
In der gesamten EMEA-Region hat der Computerabsatz im Vergleich zum Vorjahr um mehr als 21 Prozent zugelegt. Insgesamt wechselten damit beinahe 24 Mio. PCs den Besitzer. Die Region Zentral- und Osteuropa sticht mit einem deutlichen Zuwachs um knapp 54 Prozent besonders hervor. Schon im ersten Quartal waren die Verkäufe hier um 58,6 Prozent gestiegen. Mit tragbaren Geräten verzeichneten die Händler im EMEA-Raum ein Wachstum von 26 Prozent. Zudem fragten vornehmlich Unternehmen Desktop-PCs weiterhin verstärkt nach.
Stabilere Preise
Consumer-Laptops haben sich in den vergangenen drei Monaten erneut als Motor des PC-Markts erwiesen. Endverbraucher gehen laut IDC nach der Krise wieder dazu über, veraltete Geräte zu erneuern. Der Absatz von Mini-Notebooks verlangsamte sich hingegen weiter. Die Computerpreise, unter denen vor allem die Hersteller zuletzt stark litten, zeigen mittlerweile Anzeichen einer Stabilisierung.
HP hat seine Marktführerschaft mit einem Anteil von 20,3 Prozent verteidigt, wenngleich Acer dahinter weiter aufholen konnte. Mit rund 4,9 Mio. verkauften Computern blieb der Konzern nur knapp vor dem Zweitplatzierten mit 4,8 Millionen abgesetzten PCs und einem Marktanteil von 20 Prozent. Am deutlichsten konnte sich jedoch Asus steigern. Der Hersteller hat seine Verkäufe auf knapp zwei Millionen Geräten beinahe verdoppelt. Die schnelle Erholung des PC-Geschäfts ist den IDC-Experten zufolge ein ermutigendes Zeichen. Gerade die Verbrauchernachfrage wird den Markt auch in der zweiten Jahreshälfte weiterhin stützen, meinen die Analysten. (pte/rw)