In Deutschland ist OVH bereits seit drei Jahren mit einer eigenen Präsenz vertreten und in dieser Zeit konnte der französische Cloud-Anbieter immerhin 181 Partner hier zu Lande für sich gewinnen. Die meisten dieser Cloud-Dienstleister unterschrieben ihren Kooperationsvertrag in den vergangenen 18 Monaten, denn so lange verfügt OVH über ein eigenes Channel-Management.
Immerhin nutzen allein in Deutschland etwa 20.000 Kunden die Cloud-Infrastruktur des Anbieters. Die meisten von ihnen sind im deutsch-französischen Grenzgebiet ansässig, was nicht verwundert, denn der Hauptsitz von OVH Deutschland befindet sich in Saarbrücken. Doch so langsam verbreitet sich die Kundenlandschaft über ganz Deutschland - natürlich mit Hilfe der Partner. Weltweit arbeitet OVH bereits mit 5.531 Partnern zusammen und stattet 1,3 Millionen Kunden mit Cloud-Services aus.
OVH und der Cloud-Channel
Wenn Partner mit dem französischen Cloud-Anbieter zusammenarbeiten, dann steht das OVH-Logo nicht im Vordergrund, die Lösung wird Kunden meist "white-labelled" im Namen der Partner angeboten - so erklärt sich auch noch relativ geringe Markenbekanntheit von OVH in Deutschland. Laut Jens Zeyer, Marketing und PR Executive bei OVH Deutschland, verdienen die Partner vor allem mit zusätzlichen Dienstleistungen, die sie ihren Kunden in der Cloud anbieten. Die reine Handelsmarge beim Wiederverkauf der Cloud-Services des französischen Anbieters spiele da nur eine untergeordnete Rolle.
Das Partnerprogramm von OVH ist vierstufig: Registered, Qualified, Advanced und Premier. Je nach Einordnung werden diese Partner von den OVH-eigenen Teams ausgebildet, um die von dem Cloud-Anbieter bereitgestellten Dienstleistungen zu verbinden und anzupassen; das sind klassiche Vor-Ort-Schulungen und Webinare sowie technische Unterstützung bei Kundenprojekten.
"Das Partnergeschäft ist eine der wichtigsten Säulen in der OVH Strategie: sowohl für Deutschland, Österreich als auch für die Schweiz. Unsere Partner sind Experten auf ihrem Gebiet und besitzen oft langjährige Erfahrung in der IT-Branche. Zu ihnen zählen Systemhäuser, Managed Service Provider (MSP), Systemintegratoren sowie Value added Reseller (VAR) und Reseller", so Dirk Kempeni, Senior Partner Account Manager bei OVH."Unsere Partner arbeiten Hand in Hand mit OVH zusammen: Sie platzieren bei Ihren Endkunden die richtigen OVH Services und administrieren diese im Bedarfsfall. Unsere Partner sind also ein wichtiges Bindeglied zwischen unserem Portfolio und den Kunden, die ihr IT-Management auslagern möchten. Sie müssen weniger Ressourcen für die Verwaltung Ihrer IT aufbringen und haben mehr Zeit für ihr Kerngeschäft", erklärt Kempeni weiter.
Selbstverständlich verfügt OVH auch über ein Rechenzentrum in Deutschland, es befindet sich relativ zentral in Frankfurt. Im Zuge der Durchsetzung der europäischen Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO, engl. GDPR: General Data Protection Regulation) ab dem 25. Mai 2018 dürfte es aber irrelevant sein, in welchem EU-Mitglied das Rechenzentrum sich (physisch) befindet. Insgesamt betreibt OVH 20 Rechenzentren in Europa und Nordamerika - und das alles in Eigenregie mit eigenem Glasfasernetzwerk ohne die Hilfe von Co-Location-Anbietern wie E-Shelter, Equinix oder Interxion.
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Kooperation mit Technologie-Anbietern Intel, AMD, Samsung und Nvidia
Sich selbst betrachtet OVH als einen Hyperscale Cloud Anbieter, sehe sich also im direkten Wettbewerb mit Microsoft und dessen Azure-Plattform, mit Amazon Web Services (AWS) und der Google Cloud. Um mit diesen Giganten mitzuhalten, benötigt OVH natürlich Unterstützung von Technologie-Anbietern. So arbeitet der französische Hyperscaler eng mit Hardware-Herstellern wie Intel, Samsung oder AMD zusammen, um den eigenen Cloud-Kunden die passenden Lösungen anzubieten.
Im Oktober 2017 verkündete OVH eine Kooperation mit Nvidia. So wird bei dem französischen Cloud Provider der "Nvidia DGX-1 KI-Supercomputer" mit "Teslaovoier V100"-GPU-Beschleunigern zum Einsatz kommen. OVH wird diese Hard- und Software-Kombination als "AI-Infrastructure-as-a-Service" bereit stellen, also quasi einen "Künstliche Intelligenz"-Dienst (KI). Der "Nvidia DGX-1"-Supercomputer wurde speziell für kritische Workloads für Big Data- und KI-Anwendungen wie "Deep Learning" konzipiert.
Laut OVH-CTO Germain Masse lassen sich damit auch künstliche neuronale Netzwerke trainieren. Der Nvidia-Supercomputer lernt aus riesigen Datenmengen, Probleme zu lösen ? genauso, wie Menschen es tun - durch ihre Erfahrungen.