Neuer Patentstreit

OnePlus-Smartphones in Deutschland wieder nicht erhältlich

René Resch ist als freier Mitarbeiter tätig. Seine Lieblingsthemen sind Social Media, Gaming und Tech-Trends
Nur wenige Monate vor der offiziellen Vorstellung des OnePlus 13 hat der Smartphone-Hersteller abermals Ärger. Diesmal ziehen dunkle Wolken aus den USA herüber und wieder stehen Patentrechte im Mittelpunkt.
Bereits die Vorstellung des OnePlus 12 ging nicht reibungslos über die Bühne.
Bereits die Vorstellung des OnePlus 12 ging nicht reibungslos über die Bühne.

Erst Anfang des Jahres kehrte die beliebte Smartphone-Marke OnePlus nach einem etwa zweijährigen Patentstreit zurück auf den deutschen Markt. Der Hersteller brachte das konkurrenzfähige Top-Smartphone OnePlus 12 auf den Markt. Die Geschichte scheint sich zu wiederholen, denn nun, einige Monate bevor man das OnePlus 13 vorstellen möchte, hat OnePlus wieder mit einem neuen Patentstreit zu kämpfen.

Verkaufsstopp durch Nokia

Im Jahre 2023 war es Nokia, das den Verkaufsstopp von OnePlus- und Oppo-Smartphones vor Gericht in Deutschland erzwang. Im Lizenzstreit zwischen Nokia und den chinesischen Smartphone-Herstellern ging es um die Nutzung verschiedener Patente zur Erkennung von versteckten Wi-Fi-Netzen. Verhandlungen um eine Aufnahme der Patente blieben damals ohne Erfolg, die Parteien konnten sich nicht einigen. Der Streit wurde aber beigelegt.

Neuer Patentstreit mit InterDigital

Wie Kunden aber mittlerweile feststellen konnten, ist es erneut nicht möglich, Smartphones über den deutschen OnePlus-Onlineshop zu bestellen. Das erinnert stark an das alte Szenario mit Nokia. Und nicht nur das, es geht tatsächlich wieder um einen Patentstreit. Dieses Mal mit dem amerikanischen Patentverwerter und Mobilfunkspezialisten InterDigital, einem Unternehmen, das Schlüsselpatente für 5G und weiteren Mobilfunktechnologien hält. Welche Patente genau betroffen sind, wurde bisher nicht bekannt gegeben.

InterDigital konnte zuletzt immer wieder Patentabkommen mit verschiedenen Smartphone-Herstellern verkünden. Unter anderem mit Branchengrößen wie Apple, Samsung, Huawei und Xiaomi, die alle ordentlich Geld für die Patente von InterDigital zahlen. Das Unternehmen hält scheinbar eines der größten Portfolios an 5G-bezogenen Patenten weltweit. Betroffen vom vorläufigen Verkaufsstopp sind hier die Geräte von OnePlus, Oppo und Realme sowie alle weiteren Marken des zum BBK-Konzern gehörenden Smartphone-Herstellers.

Nur Smartphones betroffen

Von offizieller Seite heißt es, dass OnePlus aktuell mit InterDigital verhandle und man eine Lösung für den Konflikt anstrebe. Offizielles Oneplus-Statement, zitiert nach Allround-PC: “OnePlus legt großen Wert auf die Rechte an geistigem Eigentum und einen fairen Zugang zu grundlegenden Standardpatenten, was für die Förderung von Innovationen in der Branche unerlässlich ist. Wir werden weiterhin mit InterDigital verhandeln und möchten diese Angelegenheit auf gütliche Weise lösen. In der Zwischenzeit bleibt unser Engagement in Europa unverändert und wir werden unseren Nutzern weiterhin hervorragende Produkte und Dienstleistungen anbieten.”

Andere OnePlus-Produkte wie Tablets, Smartwatches, Earbuds und Co. sind von dem Patentstreit nicht betroffen und können weiterhin im Store erworben werden. Andere Länder sind von dem Patentstreit zudem nicht betroffen. So können OnePlus-Smartphones theoretisch immer noch von Kunden aus Deutschlands Nachbarländern bestellt werden.

(PCWelt/kk)

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