Der NTT-Geschäftsbereich Global Data Centers erweitert seine Rechenzentrumskapazität in der deutschen Hauptstadt. Der neue Standort "Berlin 2" erreicht zu Beginn auf knapp 10.000 Quadratmetern IT-Fläche in zwei Rechenzentrumsgebäuden eine maximale IT-Leistung von 24 MW. Das Angebot reicht vom einzelnen Colocation Rack über abgegrenzte Rechenzentrums-Bereiche (Cages) bis zu vollständigen Rechenzentrums-Räumen, die individuell geplant werden können. Im Endausbau wird Berlin 2 in vier Gebäuden eine maximale IT-Leistung von 48 MW und 19.200 Quadratmeter Rechenzentrumsfläche bieten.
Neben einer redundant ausgelegten Anlage zur unterbrechungsfreien Stromversorgung (USV) und Generatoren für die Notstromversorgung zeichnen sich die Neubauten durch Kühlsysteme aus, die auch im Hochsommer kein Wasser verbrauchen. Angesichts künftig wahrscheinlich häufigerer Hitzewellen, ist das für Rechenzentren ein wichtiger Aspekt. Für die Rechenzenten am Standort "Berlin 2" kann NTT zahlreiche Zertifizierungen vorweisen: ISO 9001, ISO 50001, ISO 27001 IT-GS A10, PCI DSS und EN 50600 VK3. Im Regelbetrieb wird "Berlin 2" laut NTT einen PUE-Wert von unter 1,3 erreichen.
Der neue Standort ist 14 Kilometer vom bestehenden NTT-Rechenzentrumsstandort "Berlin 1" entfernt und mit wichtigen Carrier-Hubs, zum Beispiel dem BCIX, den wichtigsten Cloud-Netzwerken und mit den anderen NTT-Rechenzentren in Deutschland verbunden. Unternehmen können ihre IT-Umgebung damit auch in Redundanz zwischen den NTT-Standorten Berlin 1 und Berlin 2 betreiben.
Weitreichendes Konzept zur Nutzung der Abwärme
Neue Wege geht NTT beim neuen Standort bei der Nutzung der Abwärme. Ein "erheblicher Teil" wird in ein Wärmenetz eingespeist, das den benachbarten, 385.000 Quadratmeter großen Gewerbequartier Marienpark sowie weitere Abnehmer in der Umgebung versorgt. Das betreiben die Firmen Investa, ein Immobilienentwickler, und GASAG, ein Energieversorger für Ökostrom und Ökogas, in Kooperation.
Der neue NTT-Campus wird zu Beginn ganzjährig circa 2 MW thermische Leistung bereitstellen. Diese Wärmemenge könnte knapp 1.000 moderne Einfamilienhäuser versorgen. "Mit einem Nutzungsanteil von circa 20 Prozent der anfallenden Wärme handelt es sich unseres Wissens um das deutschlandweit größte Projekt zur Abwärmenutzung aus Rechenzentren", teilt NTT mit.
Darüber hinaus sollen in Zusammenarbeit mit GASAG aus den beiden Rechenzentren insgesamt bis zu 10 MW thermische Leistung zusätzlich bereitgestellt werden. Sie sind für andere Quartiere vorgesehen. Dabei wird ein Nutzungsgrad von bis zu 80 Prozent der anfallenden Abwärme angestrebt.
"Die anfallende Abwärme nutzen wir, gemeinsam mit unserem Partner Investa, für eine nachhaltige Energielösung im Marienpark", sagt GASAG-Vorstandsvorsitzender Georg Friedrichs. "Mit den zusätzlichen Abwärmepotenzialen bietet sich die Chance, in Zukunft viele weitere Gewerbe- und Wohngebäude mit nachhaltiger Wärme zu versorgen und einen wesentlichen Beitrag zur Dekarbonisierung in Berlin zu leisten."
"Die Verfügbarkeit leistungsfähiger Rechenzentren ist die Voraussetzung für die Digitale Transformation, die unsere Wirtschaft langfristig wettbewerbsfähig hält", erklärte Franziska Giffey, Regierende Bürgermeisterin von Berlin, anlässlich der Eröffnung. "Dass die entstehende Abwärme des Rechenzentrums in das Wärmenetz der GASAG eingespeist wird und für weitere Gebäude genutzt werden kann, ist nicht nur in der aktuellen Lage ein wichtiger Beitrag und eine gute, nachhaltige Idee."
"Wenn wir die Digitalstrategie der Bundesregierung erfolgreich umsetzen wollen, brauchen wir dringend hochmoderne Rechenzentren", erklärt Florian Winkler, Chief Executive Officer bei NTT Global Data Centers in EMEA. "Gleichzeitig garantiert ein Standort hierzulande den Unternehmen ihre digitale Souveränität, also die größtmögliche Kontrolle über die genutzten IT-Systeme und Daten."
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