News Corp im 4Q mit Gewinnplus - Murdoch sieht Belastungen

06.08.2008
NEW YORK (Dow Jones)--Die News Corp Ltd hat im vierten Quartal des Gesamtjahres 2007/08 den Nettogewinn deutlich überproportional zum Umsatz gesteigert, allerdings aber auch darauf hingewiesen, dass in den kommenden Jahren herausfordernde Rahmenbedingungen das weitere Wachstum belasten könnten.

NEW YORK (Dow Jones)--Die News Corp Ltd hat im vierten Quartal des Gesamtjahres 2007/08 den Nettogewinn deutlich überproportional zum Umsatz gesteigert, allerdings aber auch darauf hingewiesen, dass in den kommenden Jahren herausfordernde Rahmenbedingungen das weitere Wachstum belasten könnten.

Das Nettoergebnis des New Yorker Medienkonzerns für das am 30. Juni beendete Quartal legte nach den Angaben vom Dienstagabend um 27% auf 1,1 (0,89) Mrd USD bzw 0,43 (0,28) USD je Aktie zu. Die Einnahmen stiegen im Berichtszeitraum um 17% auf 8,59 Mrd USD. Von Thomson Reuters befragte Analysten waren von einem bereinigten Gewinn je Aktie von 0,34 USD und einem Umsatz von 8,51 Mrd USD ausgegangen.

In einem Ausblick auf die weitere Entwicklung sagte Chairman und Chief Executive Rupert Murdoch, er erwarte im Fiskaljahr 2009 anhaltendes, aber eventuell etwas weniger robustes Wachstum, was die herausfordernden makroökonomischen Rahmenbedingungen reflektiere.

An der New Yorker Börse waren die Aktien der News Corp kurz nach Veröffentlichung der Zahlen auf 16,15 USD angezogen, im nachbörslichem Handel lagen die Titel dann aber wieder in der Nähe des Sitzungsschlusses bei 15,25 USD. In der regulären Sitzung hatten sie um 0,68 USD oder 4,7% über dem Vortagsschluss gelegen.

Das Ergebnis der News Corp - der Eigentümerin von Dow Jones & Co, dem Verlag des Wall Street Journal und dieser Nachrichtenagentur - folgt einem üblichen Ertrags-Muster der US-Medienkonzerne: Relative Stärke des Kabelgeschäfts überdeckt die Schwächen im Geschäft mit Fernsehen und lokalen Fernsehstationen, die vor allem unter rückläufigen Anzeigenvolumina leiden.

So legte die Kabelsparte beim operativen Ergebnis gegenüber dem Vorjahrszeitraum um 10% zu. Vor allem der Fox News Channel, das regionale Sport Netzwerk und Fox International hätten dazu beigetragen, hieß es. Dagegen ließen niedrigere Einnahmen aus der Prime-Time-Werbung bei Fox Television Network sowie geringere Einnahmen der Fernsehstationen das operative Ergebnis der Fernsehdivision um 28% schrumpfen.

Nach Einschätzung der Analysten gehört News Corp zu jenen US-Medienunternehmen, die in hohem Maße von den Werbeeinnahmen abhängig sind: Nach Kalkulationen der Branchenkenner generieren die Werbeeinnahmen rund 40% des Gesamtumsatzes des New Yorker Konzerns.

In der Zeitungssparte stieg der operative Quartalsgewinn dagegen um 29%. Zu diesem Wachstum trugen die gute Entwicklung auf dem australischen Markt sowie die Integration der im Dezember für 5,6 Mrd USD übernommenen Dow Jones & Co Inc bei.

Im Bereich "Sonstiges" - zu dem unter anderem Fox Interactive Media und somit das Internet-Netzwerk MySpace gehört - erreicht das operative Ergebnis 69 Mio USD. Branchenanalysten gehen davon aus, dass das von der Internetseite MySpace generierte zukünftige Umsatzvolumen wesentlich davon abhängen wird, wie stark zielgruppenspezifisch News Corp die Werbung dort ausgestalten kann. Nach Angaben des Unternehmens können für zielgruppenorientierte Werbung doppelt so hohe Preise verlangt werden wie für allgemeine Werbung.

Unter Branchenkennern gilt MySpace aber auch als möglicher Ansatzpunkt für eine Kooperation von News Corp mit einem anderen Internetunternehmen. So wurde in der jüngeren Vergangenheit auch über eine Kooperation zwischen News Corp und Yahoo über das Internetportal spekuliert.

News-Corp-COO Peter Chernin erteilte diesen Spekulationen bislang jedoch eine Absage. Chernin erklärte im Mai, die "Stand-alone"-Lösung bei MySpace sei angenehm für News Corp und werde deshalb aufrechterhalten. Allerdings sagte er auch, dass News Corp durchaus gewillt sei, strategische Gespräche zu führen.

Murdoch stellte nach Veröffentlichung des Quartalsergebnisses am Dienstag allerdings fest, dass die Gespräche zu diesem Thema beendet seien.

Webseite: http://www.newscorp.com/ DJG/DJN/ncs/roa

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