Qualcomm hat auf dem Mobile World Congress (MWC) mit FLO Evolution (FLO-EV) eine neue Generation seines Handy-TV-Standards vorgestellt. Damit will das Unternehmen nicht zuletzt Europa erobern. "Der Fokus liegt auf Deutschland, Frankreich und Großbritannien. Bisherige DVB-H-Anläufe waren nicht Erfolg versprechend. Geschäftsmodelle müssen über lineares TV hinausgehen", sagt Bernhard von Canstein, Director Business Development bei Qualcomm.
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Wie ein attraktives Angebot für Kunden aussehen könnte, demonstriert das Unternehmen mithilfe einer App für Mini-Notebooks. So bleibt das Angebot nicht einfach auf mobiles Fernsehen beschränkt, sondern verbindet das Live-TV mit Echtzeitinfos aus dem Web. Für Betreiber verspricht FLO-EV außerdem um bis zu 50 Prozent reduzierte Kosten für Aufbau und Betrieb eines Sendenetzes.
TV, News und mehr
Dass sich DVB-H etwa in Deutschland sehr schlecht entwickelt hat, war nicht gut fürs Handy-Fernsehen. "Es gibt unglaubliche Skepsis, was mobiles Fernsehen betrifft", bestätigt auch Qualcomms Europa-Chef Andrew Gilbert. Doch die eigene Technologie FLO stoße in den USA auf großes Interesse und würde User begeistern, wenn diese es nur ausprobieren. Um die Technologie auch international besser aufzustellen, will das Unternehmen nun unter anderem zeigen, dass sie zu mehr als nur für die TV-Ausstrahlung geeignet ist.
Die auf dem MWC gezeigte App für Mini-Notebooks stellt dabei mehrere Panels dar, von denen nur eine vom TV-Bild ausgefüllt wird. Dazu kommen eine Programmübersicht, aktuelle News aus aller Welt und ein zu Sendungsthemen passender Twitter-Stream. Auf Wunsch kann der User einen dieser Informationsstreams maximieren. So wird als Spezialangebot beispielsweise möglich, dass eine Sportübertragung mit passenden Statistiken aufgewertet wird. Um den TV-Konsum selbst auf den größeren Displays von Netbooks attraktiver zu machen, setzt Qualcomm auf Up-Scaling.
Effizienter und billiger
FLO-EV umfasst einige technische Verbesserungen gegenüber dem Vorgänger. Dazu zählt eine Performanceverbesserung von drei bis fünf Dezibel bei gleicher Spektraleffizienz der Luftschnittstelle. Das verspricht eine Kostenersparnis von 30 bis 50 Prozent beim Aufbau eines Ausstrahlungsnetzes, da weniger Sender benötigt werden. Der Betrieb wird im gleichen Ausmaß billiger, so das Unternehmen. Die Technologie ist auch als Upgrade existierender FLO-Netze geeignet. In diesem Fall steigt Qualcomm zufolge die Zahl der ausstrahlbaren Kanäle um mindestens 50 Prozent. (pte/haf)