Die Karlsruher STP Gruppe stellt sogenannte Legal-Tech-Software her, also Lösungen, die die Digitalisierung der üblichen Geschäftsprozesse bei Rechtsanwälten, Insolvenzverwaltern und Notaren vorantreiben sollen. In dieser Branche ist der Digitalisierungsgrad in dem "daily business" noch relativ gering: "Unter 15 Prozent", schätzt Oliver Bendig, CEO der STP Group. Seiner Kenntnis nach haben derzeit etwa 45 Prozent seiner Kunden Microsoft Teams im Einsatz, damit hinkt die Rechtsbranche anderen Märkten deutlich hinterher.
Vor zwei Jahren nutzten nur etwa vier Prozent der STP-Kunden die Kollaborationssoftware von Microsoft, insoweit sei hier schon ein deutlicher Fortschritt zu verzeichnen, so Bendig zu ChannelPartner. Dennoch, in den meisten Rechtsanwaltskanzleien wird Software derzeit nur punktuell produktiv eingesetzt, etwa in Form eines Dokumenten-Management-Systems. STP offeriert dieser Kundschaft Komplettlösungen, inklusive eines DMS, einer Zeiterfassung beim Bearbeiten der Rechtsfälle und einer Kanzlei-Management-Systems. Dank KI soll auch die bisher weitgehend manuelle Recherche in Rechtsdokumenten weitgehend automatisiert werden.
Diese Software bot STP bisher selbst ihren Kunden auch als Service an, nun soll eben Netgo als Exklusivpartner diese Aufgabe übernehmen. Damit geht eine klare Arbeitsteilung einher: STP ist der Softwareanbieter und Netgo der Erbringer der Dienste aus der Cloud, das heißt, der IT-Dienstleister übernimmt auch das komplette Hosting der Software aus dem eigenen Rechenzentrum heraus - und bietet diese Lösung für Rechtsanwälte und Notare nun gemeinsam mit STP als Managed Service an.
Netgo-CEO Oliver Mauss freut sich auf die Zusammenarbeit mit der STP Group: "Ihre innovativen Softwarelösungen gepaart mit unseren Managed Service-Angeboten bilden ein großartiges Lösungspaket für den Rechtsmarkt. Gemeinsam werden wir Kanzleien und Rechtsabteilungen dabei unterstützen, ihre Prozesse zu automatisieren."
Auch Bendig sieht in der Zusammenarbeit nur Vorteile: "Netgo ist ein angesehener Managed Service Provider, der über eine umfangreiche Expertise verfügt, gemeinsam können wir unseren Kunden noch umfassendere Leistungen anbieten", so der STP-Chef weiter.
Erst Anfang Juli hat STP den belgischen Wettbewerber Konwliah übernommen - das war nach Advo-web, Hülskötter und Rummel Software schon STPs vierte Akquisition innerhalb der vergangenen zwölf Monate. Damit beschäftigt das Unternehmen aktuell 375 Mitarbeiter an zehn Standorten in fünf Ländern (Deutschland, Österreich, Schweiz, Belgien und Bulgarien). Die Zahl der Kunden hat die 7.000-er Marke überschritten.
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