Nachwuchs in der Igel-Familie

05.04.2001

"Einige unserer Kunden zeigen nun mal Vorbehalte gegenüber Linux und bestehen auf der Microsoft-Plattform", begründet Heiko Gloger, General Manager von Netcom Melchers, die Entscheidung, Igel-Terminals nun auch eine Windows-CE-Oberfläche zu verpassen. Ansonsten ist das Gerät genauso ausgestattet wie sein Linux-Pendant. Getrieben wird es von einem 200 MHz schnellen Cyrix-Media-GXLV-Prozessor mit 32 MB SDRAM Arbeitsspeicher, wovon bis zu vier MB der VGA-Grafikkarte zur Verfügung gestellt werden können. Hinzu kommen noch 8 MB Flash-Speicher.

Als Protokolle für die Verbindung des Terminals zum Server stehen Microsoft RDP (Remote Desktop Protocol) in der Version 5 sowie die sechste Ausgabe der Citrix-Independent-Computing-Architektur (ICA) bereit. Alle gängigen Terminal-Emulationen unterstützt das Gerät ebenfalls. Sein Kostenpunkt: 969 Mark ohne Mehrwertsteuer.

Am weiteren Engagement in Richtung Linux ändere das Ganze jedoch nichts, Thin Clients mit dem Freeware-Betriebssystem werde es weiterhin aus dem Hause Melchers geben, erneuert Gloger sein Treuebekenntnis zu Linux. Zwar werde der Anteil der CE-Geräte noch in diesem Jahr auf 30 Prozent steigen, doch mehr als die Hälfte aller ausgelieferten Geräte sollen es in näherer Zukunft nicht werden. "Vor allem im Projektgeschäft wollen unsere Partner eine Linux-basierende Plattform kundenspezifisch anpassen", begründet Produkt-Manager Ralf Gehrmann die Notwendigkeit, an dem Open-Source-Betriebssystem festzuhalten.

www.netcom.melchers.de

ComputerPartner-Meinung:

Die Zeit scheint reif zu sein für "dünne" Clients. Davon ist zumindest Melchers Netcom überzeugt und liefert ein weiteres Modell aus der Igel-Reihe aus. Doch diesmal nicht mit Linux als Client-OS, sondern mit Windows CE. Schade, denn wenigstens hier hätte man dem jungen Betriebssystem die Marktführerschaft gegönnt. (rw)

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