Murdoch nennt Treffen mit Dow Jones "konstruktiv" - WSJ

05.06.2007
NEW YORK (Dow Jones)--Im Zuge der angestrebten Übernahme des Medienkonzerns Dow Jones & Co durch die News Corp hat es am Montag das erste direkte Treffen zwischen der Bancroft-Familie und Rupert Murdoch gegeben. News-Corp-Chairman Murdoch bezeichnete das mehr als vierstündige Gespräch anschließend als "konstruktiv", wie das "Wall Street Journal" (WSJ) am Dienstag berichtet. Der Sprecher der Bancrofts, der Mehrheitseigner von Dow Jones, sprach ebenfalls von einem zielführenden Dialog. Beide Seiten prüften jetzt die Positionen der jeweils anderen Seite.

NEW YORK (Dow Jones)--Im Zuge der angestrebten Übernahme des Medienkonzerns Dow Jones & Co durch die News Corp hat es am Montag das erste direkte Treffen zwischen der Bancroft-Familie und Rupert Murdoch gegeben. News-Corp-Chairman Murdoch bezeichnete das mehr als vierstündige Gespräch anschließend als "konstruktiv", wie das "Wall Street Journal" (WSJ) am Dienstag berichtet. Der Sprecher der Bancrofts, der Mehrheitseigner von Dow Jones, sprach ebenfalls von einem zielführenden Dialog. Beide Seiten prüften jetzt die Positionen der jeweils anderen Seite.

Nach Angaben informierter Personen wurde nicht über den Preis, wohl aber über Möglichkeiten zur Sicherung der journalistischen Unabhängigkeit von Dow Jones und vor allem dem "Wall Street Journal" gesprochen. Dabei geht es um ein Editorial Board für den Medienkonzern, den Murdoch für etwa 5 Mrd USD übernehmen will. Entscheidend sei für die Bancroft-Familie, welche Struktur dieses Board habe. Ihr Vorschlag laufe darauf hinaus, dass es im Falle einer Übernahme eine Berichtslinie auf redaktioneller Ebene gebe, die außerhalb der News Corp verlaufe.

Während des Treffens seien die Beispiele der von Murdoch vor 25 Jahren übernommenen britischen Zeitungen "Times" und "Sunday Times" zur Sprache gekommen. Ihnen hatte der australische Medienunternehmer ebenfalls journalistische Unabhängigkeit über ein Board zugesichert, dennoch mischte er sich später faktisch ins aktuelle Zeitungsgeschäft ein.

Aus dem Umfeld von Murdoch hieß es, der Verleger habe erkannt, dass er für eine Übernahme von Dow Jones & Co weiterreichende Garantien geben müsse, schreibt das WSJ. Insgesamt habe das unerwartet ausführliche Gespräch Murdoch allerdings ermutigt, was die Aussichten für einen Abschluss mit den Bancrofts angehe. Beide Seiten müssten allerdings noch einige Differenzen überwinden. Ein Termin für ein erneutes Treffen sei noch nicht vereinbart; allerdings gingen beide Seiten davon aus, in Kürze wieder zusammenzutreffen, verlautete aus dem Umfeld der Bancrofts.

Anfang Mai hatte die weit verzweigte Familie das Angebot von Murdoch über 60 USD je Dow-Jones-Aktie mehrheitlich abgelehnt. Vergangenen Donnerstag hieß es dann aber, man werde mit News Corp Gespräche aufnehmen und auch Angebote anderer möglicher Partner prüfen.

Unabhängig von den Gesprächen meldete sich die Journalistengewerkschaft Independent Association of Publishers' Employees (IAPE) zu Wort, die knapp 26% der Dow-Jones-Mitarbeiter repräsentiert. Man arbeite mit Ownership Associates an "Alternativen zum Gebot von News Corp". Ownership Associates ist spezialisiert auf Belegschaftsbeteiligungen und hat im vergangenen Jahr versucht, für den US-Tageszeitungsverlag Knight Ridder Inc zusammen mit der Gewerkschaft eine Mitarbeiterlösung zu finden. Letztlich ging Knight Ridder aber an die McClatchy Co.

Webseite: http://www.wsj.com/

DJG/DJN/rio/smh

Copyright (c) 2007 Dow Jones & Company, Inc.

Zur Startseite