Mobilfunker E-Plus will Preiskampf verschärfen - Handelsblatt

24.09.2007
DÜSSELDORF (Dow Jones)--Der nach Kunden drittgrößte deutsche Mobilfunker E-Plus plant drastische Preissenkungen. "Die Preise im deutschen Mobilfunk müssen noch weiter fallen", sagte KPN-CEO Ad Scheepbouwer dem "Handelsblatt" (HB, Dienstagsausgabe). Der niederländische Telekomkonzern ist die Muttergesellschaft von E-Plus. Nur bei erheblich niedrigeren Preisen würden die Nutzer deutlich mehr telefonieren, fügte Scheepbouwer hinzu. In der Folge dürften die Umsätze so stark steigen, dass sie die geringeren Preise überkompensierten, lautet sein Kalkül.

DÜSSELDORF (Dow Jones)--Der nach Kunden drittgrößte deutsche Mobilfunker E-Plus plant drastische Preissenkungen. "Die Preise im deutschen Mobilfunk müssen noch weiter fallen", sagte KPN-CEO Ad Scheepbouwer dem "Handelsblatt" (HB, Dienstagsausgabe). Der niederländische Telekomkonzern ist die Muttergesellschaft von E-Plus. Nur bei erheblich niedrigeren Preisen würden die Nutzer deutlich mehr telefonieren, fügte Scheepbouwer hinzu. In der Folge dürften die Umsätze so stark steigen, dass sie die geringeren Preise überkompensierten, lautet sein Kalkül.

Die Tarife im deutschen Mobilfunk lagen jahrelang deutlich über dem europäischen Schnitt. Das hat sich seit dem Jahr 2005 geändert, als E-Plus den Billiganbieter Simyo ins Leben rief und damit noch weitere Mobilfunk-Discounter anlockte. In diesem Sommer rief sogar Marktführer T-Mobile mit Congstar eine eigene Billigmarke ins Leben. In den vergangenen zwei Jahren sanken die Minutenpreise für Handy-Gespräche jeweils um 11%. Hintergrund ist der gesättigte Markt: Statistisch gesehen hat jeder Deutsche mindestens ein Mobiltelefon.

"In Deutschland kostet eine Handy-Minute im Schnitt 0,14 EUR und ist damit dreieinhalb Mal so teuer wie eine Minute im Festnetz", sagte Scheepbouwer. "Anderswo sind mobile Telefonate nur doppelt so teuer." Die Handy-Tarife müssten auf 0,08 EUR sinken, wenn Deutschland das Niveau des Auslands erreichen soll. KPN ist nicht das einzige Unternehmen, das eine Senkung der deutschen Mobilfunk-Tarife erwartet. Auch T-Mobile und Vodafone rechnen mit weiteren Preisrunden. Bisher hat laut Zeitung aber niemand so drastische Preismarken gesetzt wie Scheepbouwer.

Bei den Kunden, die nur per Handy telefonieren, will Scheepbouwer einen doppelt so hohen Marktanteil erreichen wie die 15%, die E-Plus derzeit auf alle Nutzergruppen verteilt besitzt. "Wir wären zufrieden, wenn wir davon rund ein Drittel für uns gewinnen könnten", sagte er. Ein Fünftel der Deutschen würden nur noch mobil telefonieren, wenn die Preise stark sänken, glaubt der Manager. Derzeit verzichten nur 5% ganz auf einen Festnetzanschluss.

Um trotz sinkender Preise profitabel zu bleiben, will Scheepbouwer weitere Teile seines Unternehmens an Dritte auslagern. "Das einzige, was ein Telekomunternehmen wirklich selbst machen muss, ist der Verkauf, das Marketing und die Qualitäts-Sicherung im Netz", sagt er.

Webseite: http://www.handelsblatt.de/

DJG/cbr/rio

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