Wie aus einem aktuellen Bericht der International Data Corporation (IDC) hervorgeht, wurden allein im ersten Quartal 2019 weltweit mehr als 168 Millionen Smart-Home-Geräte ausgeliefert. Dies entspricht einem Anstieg von über 37 Prozent gegenüber dem Vorjahr. IDC zufolge lässt sich die deutlich höhere Nachfrage vor allem auf die steigende Akzeptanz von netzwerkfähigen Geräten wie entsprechenden Lautsprechern, Fernsehern, Kameras und auch Türklingeln zurückführen.
Das größte Wachstum verzeichneten smarte Lautsprecher. Hier stieg der Absatz innerhalb eines Jahres um ein Drittel. Weltweit wurden laut IDC im ersten Quartal 2019 über 23 Millionen Lautsprecher verschickt. Den größten Anteil sicherte sich Amazon mit 5,1 Millionen Geräten. Mittlerweile folgt Google allerdings schon dicht dahinter (4,1 Millionen). Wie wichtig der chinesische Binnenmarkt ist, zeigt sich an der Tatsache, dass die drei folgenden Anbieter - Alibaba, Baidu und Xiaomi - sich allesamt weitgehend auf chinesische Verbraucher konzentrieren.
Verbraucher wollen sichere Smart-Home-Lösungen
"Das Aufkommen von Smart-Lautsprechern und neuerdings auch von Smart Displays hat dazu beigetragen, dass der Smart-Home-Markt für viele zugänglicher geworden ist", sagt Jitesh Ubrani, Research Manager bei IDC. Bei aller Popularität von Amazon- und Google-Produkten hätten Bedenken hinsichtlich des Datenschutzes allerdings auch dazu geführt, dass sich Anbieter eines privateren Smart-Home-Erlebnisses Marktanteile haben sichern können.
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Nicht zuletzt vor dem Hintergrund der immer wiederkehrenden Schlagzeilen um Sicherheitslücken und Verletzungen des Datenschutzes bei smarten Lautsprechern gehen immer mehr Verbraucher dazu über, sich und ihre Daten sowie Häuser besser zu schützen. Möglich ist das beispielweise mit Produkten, die den ULE-Funkstandard unterstützen. Dieser gilt als besonders sicher und ermöglicht gleichzeitig den Aufbau eines herstellerübergreifenden Smart Homes.
So lassen sich beispielsweise Smart-Home-Produkte wie Bewegungsmelder oder Tür- beziehungsweise Fensterkontakte der Deutschen Telekom mit einer Fritzbox kombinieren. Über die DECT-Basis des Routers kann zudem beispielsweise eine DoorLine-Türsprechstelle angeschlossen werden, sodass auch die Türklingel Teil des Smart Homes wird.
ULE-Funk bietet zudem den Vorteil, dass dieser auf DECT-Frequenzen basiert, wie sie bei der Schnurlostelefonie genutzt werden. Damit ist der Standard prädestiniert für die Übertragung von Sprache. Im Gegensatz zur den üblichen Sprachassistenten funktioniert diese Lösung potenziell auch offline.
Rosige Prognosen für die nächsten Jahre
Der Trend hin zum Smart Home wird sich laut der IDC-Studie in den nächsten Jahren fortsetzen. Unter den verschiedenen Gerätetypen dürften Video-Unterhaltungsgeräte die Nase vorn haben. Im Jahr 2023, so die Prognose, werden bereits 29 Prozent des weltweiten Absatzes auf diesen Bereich zurückgehen.
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Hausüberwachungs- und Sicherheitsgeräte wie Kameras, Türschlösser und Türklingeln folgen dann mit einem Anteil von 23,9 Prozent. Das Wachstum bei intelligenten Lautsprechern und Displays wird sich dagegen voraussichtlich auf einstellige Werte verlangsamen.
Für das Jahr 2023 erwartet IDC hier lediglich noch ein Wachstum von 4,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Das dürfte zum einen an der dann erzielten Sättigung des Marktes liegen. Zum anderen nimmt die Zahl an Geräten wie Fernseher, Thermostate oder auch Lampen zu, die nach und nach die Funktionen bieten, die derzeit noch in erster Linie ein Alleinstellungsmerkmal von smarten Lautsprechern sind.
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Eine Prognose fürs laufende Jahr hat IDC ebenfalls mitgeliefert. Demnach wird der weltweite Absatz von Smart-Home-Geräten bis Ende des Jahres auf 840,7 Millionen Stück steigen. Bis 2023 sollen es dann bereits 1,46 Milliarden Geräte sein. Das entspräche einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate von fast 15 Prozent.