Simplivity baut Partnerprogramm aus

Mit hyperkonvergenten Systemen in die Cloud



Dr. Thomas Hafen ist freier Journalist in München. Er verfügt über langjährige Erfahrung als Redakteur in verschiedenen IT-Fachmedien, darunter NetworkWorld Germany und ChannelPartner. Seine fachlichen Schwerpunkte liegen in den Bereichen Data Center, Telekommunikation und Cloud Computing.
Mit seinem erweiterten Partnerprogramm will Simplivity, Anbieter von hyperkonvergenten Systemen, seinen Channelpartnern unter anderem den Einstieg ins Cloud-Geschäft erleichtern.
Rechenzentrum in der Box: Der Simplivity OmniCube
Rechenzentrum in der Box: Der Simplivity OmniCube
Foto: Simplivity

Hyperkonvergente Systeme, die quasi ein komplettes Rechenzentrum in einer Box bieten, sind schwer im Kommen. Davon profitiert auch Simplivity, einer der Pioniere im HCIA-Markt (Hyper Converged Infrastructure Appliances). Das 2009 gegründete Unternehmen wächst rapide, obwohl die ersten Produkte erst 2013 auf den Markt kamen. Aktuell hat es nach eigenen Angaben rund 770 Mitarbeiter und über 800 Kunden - Tendenz steigend.

Von der Nachfrage profitieren auch die Channelpartner, da das Unternehmen zu 100 Prozent indirekt verkauft. Sie erhalten bis zu 38 Prozent Marge. Zusätzlich können Partner Kickback-Boni in Höhe von 3 bis 5 Prozent, ergänzende Vergütungen (Spiffs) für Neukunden und MDF-Gelder kassieren.

Das Paket überzeuge, sagt Johannes Kunz, Head of Channels & Marketing EMEA: "Wir rennen bei den Resellern offene Türen ein." Zu viele neue Partner will Simplivity allerdings gar nicht an Bord nehmen. Mit den beiden Distributoren Arrow ECS für die eigenen OmniCube-Produkte und Comstor für OmniStack mit Cisco USC sowie Partnern wie Bechtle, Cancom, Computacenter, Cema oder Fritz & Macziol sei man gut aufgestellt, sagt Kunz: "Wir wollen keine Überdistribution." In Deutschland und der Schweiz werde man deshalb kaum noch neue Partner zeichnen.

"Wir wollen keine Überdistribution." Johannes Kunz, Head of Channels & Marketing EMEA, Simplivity
"Wir wollen keine Überdistribution." Johannes Kunz, Head of Channels & Marketing EMEA, Simplivity
Foto: Simplivity

Das angepasste "PartnerAdvantage"-Programm für "Solution Provider" zielt deshalb eher auf Optimierung bestehender Partnerbeziehungen als auf Akquise ab. So wurde die Zahl der notwendigen Akkreditierungen beziehungsweise Zertifizierungen angehoben, die ein Partner erfüllen muss, um die Gold- oder Platin-Stufe zu erreichen. Außerdem hat Simplivity sein Schulungsprogramm um das "Advanced Pre-Sales Concepts Training" erweitert, das strategische Partner beim Know-how-Aufbau unterstützen soll und über technologische Grundlagen, Wettbewerbsaspekte und spezifische Kunden-Anwendungsfälle informiert.

Neue Programme für Technologiepartner und Cloud-Provider

Zum Solution Provider kommen mit dem Technologie Alliance Program (TAP) und dem Cloud Service Provider Programm zwei neue Komponenten hinzu. Das TAP richtet sich an Technologiepartner, welche die OmniStack-Plattform von Simplivity in ihre eigenen Produkte integrieren wollen. Das Programm bietet ihnen eine Test- und Demoumgebung, eine gemeinsame Markteinführungsplanung, Abstimmung mit den Vertriebs-, Marketing- und Distributionskanälen, den Zugriff auf APIs und SDKs sowie den frühzeitigen Zugang zu neuen Lösungen und Produktverbesserungen.

Spannender für Reseller ist das Cloud Service Provider Programm. Es ermöglicht dem Partner, Cloud-Services wie IaaS (Infrastructure as a Service), DaaS (Desktop as a Service und DRaaS (Disaster Recovery as a Service) auf Basis von Simplivity-Maschinen anbieten zu können, ohne vorab hohe Summen in die Hardware investieren zu müssen. Der Hersteller stellt diese zur Verfügung, abgerechnet wird nutzungsabhängig pro VM und Monat. Die Kosten enthalten alle Hardware-, Software- und Supportleistungen. Eine Preisliste soll bis Ende März 2016 zur Verfügung stehen, die Services selbst will Simplivity laut Kunz bis Ende März / Anfang April 2016 auch in Europa anbieten. (rw)

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