Ein Einsehen zeigt Microsoft bei der kommenden Tablet-PC-Version des Betriebssystem "Vista". Sie soll die Handschrift des Anwenders erlernen, erklärte das Unternehmen auf der gestern zu Ende gegangenen Entwicklerkonferenz "PDC05" in Los Angeles. Da die aktuelle Software auf Windows XP-Basis Handschriften allein anhand von Beispielen aus einer Datenbank erkennt, ist die Fehlerrate zwangsläufig unbefriedigend hoch. Das treibt Microsofts Tablet-PCs die Anwender nicht zu.
Im jüngsten Build von "Vista" findet der Anwender die Funktion "personalize handwriting recognition". Wählt er "target specific recognition errors" aus, kann der der Software einzelne, schwierig zu erkennende Buchstaben, Worte und Sätze beibringen. Anwender mit einer schwer zu erkennenden Handschrift können das gesamte Alphabet eingeben.
Doch Windows Vista soll nicht nur einzelne Worte des Nutzers lernen, sondern auch speichern, wie oft dieser bestimmte Begriffe verwendet. Das soll die Wahrscheinlichkeit erhöhen, das richtige Wort zu erkennen,. Im Übrigen dann auch auf Deutsch - derzeit ist die Personalisierung allein englisch schreibenden Anwendern vorbehalten.
Die Tablet-PC-Funktionen sollen auch um so genannte "Gesten" erweitert werden. Mit diesen könne der Anwender ohne Tastatur Webseiten besuchen und weitere alltägliche Aufgaben erledigen. Ferner soll der Stift als Cursor-Markierung auf dem Display angezeigt werden - eine Neuerung, die bereits Apples "Newton" verwendete.
Die neue Tablet-PC-Version soll ab "Vista" in allen Versionen des XP-Nachfolgers enthalten sein - statt wie bislang nur in einer speziellen XP-Version, so Microsoft.
Bis Ende 2004 hat Microsoft laut Marktforscher IDC nur eine Million Tablet PCs verkauft. In diesem Jahr rechnet IDC mit rund 600.000 Tablet-PCs - eine Menge, die angesichts der Erwartungen Microsofts schlicht enttäuschend ist. (wl)