Die IT-Sicherheitsfirma McAfee hat bei ihrer Rückkehr an die Börse von Investoren knapp 620 Millionen Dollar eingesammelt. Weitere 120 Millionen Dollar nahmen McAfee-Aktionäre durch den Verkauf von Anteilen ein. Den Ausgabepreis der Aktie setzte McAfee in der Nacht zum Donnerstag auf 20 Dollar fest. Er liegt damit näher am unteren Ende der anvisierten Spanne von 19 bis 22 Dollar.
McAfee mit Sitz im kalifornischen Santa Clara ist einer der Pioniere der IT-Sicherheits- und Antiviren-Branche. Mit dem umstrittenen Gründer John McAfee, nach dem die Firma benannt ist, hat das Unternehmen längst nichts mehr zu tun.
Das 1987 gegründete Unternehmen war bereits bis zur Übernahme durch Intel im Jahr 2010 an der Börse. Damals zahlte Intel 7,7 Milliarden Dollar für McAfee. Ziel war es, Sicherheitstechnologie omnipräsent bereits auf Systemebene verfügbar zu machen, nicht erst nachträglich per Software zu ergänzen.
Sieben bittere Jahre für McAfee bei Intel
Wie wichtig und sinnvoll das gewesen wäre, zeigten unter anderem die zahllosen, teils gravierenden Schwachstellen in Intel-Prozessoren, die in den vergangenen Jahren aufgedeckt wurde. Allerdings wurden die ehrgeizigen Pläne nie auch nur ansatzweise umgesetzt. Im Gegenteil: Während der Zugehörigkeit zu Intel verlor die vorübergehend als Intel Security am Markt operierende Sparte immer mehr an Einfluss im IT-Security-Markt.
Weitere, zugekaufte Firmen mit interessanter Technologie konnten nie wirklich integriert werden und verschwanden oder wurden - wie der Firewall-Spezialist Stonesoft - nach ein paar Jahren Stillstand wieder verkauft. 2017 zog Intel die Reißleine, beendete das teure und erfolglose Experiment und stieß McAfee wieder ab.
Seitdem ist McAfee in Privatbesitz. Mehrheitseigentümer ist der Finanzinvestor TPG. Intel behielt allerdings 49 Prozent. Dem Börsenprospekt zufolge machte McAfee in den sechs Monaten bis Ende Juni einen Nettogewinn von 31 Millionen Dollar, der Umsatz betrug 1,4 Milliarden Dollar. (dpa/pma)